26.07.2019
Sightseeing in New York und Fußballspiel
Real Madrid : Atletico Madrid
Anpfiff: 20:30 Uhr
Halbzeit: 0:5 Endstand: 3:7
Stadion: Metlife Stadion, New Jersey
Zuschauer: 57714
Tag 14.
Tag 14.
Heute war unser vollständiger letzter Tag von dieser Tour, der noch einmal ein Highlight bietete. Am Abend sollte das Madrid Derby im MetLife Stadion
in New Jersey stattfinden. Aber von Anfang an. Zuerst schliefen wir einmal aus. Nach dem gestrigen Tag bot sich das sicherlich an.
Um 11 Uhr öffneten wir die Augen und fühlten uns einigermaßen fit. Die letzten
Tage hatten uns doch schon einiges an Kraft gekostet, deswegen auch mal heute
etwas länger Schlafen. Nachdem wir uns Alle frisch gemacht hatten und
Abmarschbereit waren, ging es zur Metro Station.
Auch heute meinte es der
Wettergott wieder gut mit uns und bestrafte uns mit Sonne pur. Mit der Metro
fuhren wir in die City. Danach zu Fuß zum Rockefeller Center um dort ein paar
Fotos zu machen. Auf dem Weg dorthin sollten wieder ein paar Punkte gesehen werden, die es sich lohnte, zu fotografieren.
Als wir dann am Rockefeller Center angekommen waren, erkundigten sie meine Kameraden, was die Auffahrt auf das Hochhaus kosten sollte. Auch hier bot es sich an, wieder ein paar Fotos zu schießen.
Weiter ging es zu Fuß
zum Time Square. Peter hat eine Nachricht bekommen, dass AC/DC eine eigene
Werbewand bekommen hatten. Diese wollten wir sehen und fotografieren. Als wir dann am
Times Square standen mussten wir feststellen, dass es noch mehr Zugang war als
am Tag davor.
All unser Suchen sollte sich als erfolglos zeigen. Wir fanden die
Werbetafel nicht. Auch durch Nachfragen bei verschiedenen Personen und Security
Leuten kamen wir zu keinem positiven Ergebnis. Schön langsam lief uns die Zeit
davon, wir mussten die Suche abbrechen und gingen zum Bahnhof, wo der Bus nach
New Jersey abfahren sollte.
Wir hatten noch knapp zweieinhalb Stunden Zeit bis Anpfiff
zum Spiel. Natürlich dachten wir, dass uns diese Zeit locker ausreichen würde.
Was wir aber nicht einberechneten hatten war das absolute Chaos an diesem Busbahnhof.
Als wir in die Empfangshalle kamen, stand dort schon eine meterlange Schlange,
die kein Ende in Sicht hatte. Die Sicherheits- und Planungskräfte hatten die
Situation total unterschätzt und es ging nichts voran. So mussten wir uns am Ende dieser Schlange anstellen, die sich nicht bewegte. Die Busse die nur
sehr spärlich ankamen und die Leute Aufnahmen waren komplett überfüllt. Was wir
auch nicht wussten, ob wir für die Busfahrt eine eigene Buskarte brauchten
oder unsere Metrokarte reichte. So schoben wir uns langsam mit der Masse voran
und kamen in nur kleinen Schritten an unser Ziel. Als wir dann mehr als eine
Stunde gestanden waren, kamen wir endlich in Sichtweise Busses. Dort sahen wir,
wenn ein Bus vorfuhr, wurde ein bestimmter Teil an Leuten durchgelassen, deren
Karten abgescannt und dann durften die erst einsteigen. Langsam wurde es mir
klar, warum hier nichts voran ging und es so ein Chaos war. Aber es war uns
auch klar, dass wir eine Fahrkarte brauchten. Jetzt hatten wir das Problem, wir
wussten nicht wie wir an die Karte kommen sollten. Nach genauerem Beobachten
wussten wir auch, dass ein Kauf am Bus nicht möglich war. Da wir sowieso schon
unter Zeitdruck standen und nicht mehr aus der Schlange heraus wollten,
überlegten wir, wie wir weiter vorgehen würden. Die halbe Stunde Internet, die am
Busbahnhof frei gewesen war, hatten wir auch schon verbraucht. Zwischenzeitlich
sprach uns ein Typ an, der auch schon die Geduld verloren hatte, ob wir mit ihm
Uber fahren würden. Da wir aber Einer zu viel waren, ließen wir das Angebot
verstreichen.
Nun kam etwas das Glück dazu. Vor uns standen zwei Schweizer, die
sich unterhielten. Ich fing ein Gespräch mit ihnen an und fragte nach, wie man
die Karten kaufen könnte. Sie erzählten uns, dass dies nur über Internet
laufen würde. Da wir aber schon wieder aus der Bahnhofshalle heraus waren,
hatten wir keine Chance mehr auf das Internet. Bedeutete für uns, wir konnten
keine Karten kaufen. Nun begann ich das Gespräch mit den Schweizern erneut und
fragte sie, ob sie uns helfen könnten. Sie hatten zum Glück Internet und
teilten uns mit, dass Sie uns gerne helfen würden. Sie stellten für uns das
Internet bereit und ich bestellte über meine Mastercard die Karten. Es sollte
wirklich klappen und kurz vor dem Einstieg waren wir stolze Besitzer von je
einer Buskarte für 14 $ pro Nase. Diese sollte immerhin für die Hin- und
Rückfahrt sein. Trotzdem dauerte es noch ein paar Minuten, bis wir dann
endlich im Bus saßen. Anpfiff für das heutige Spiel war um 20:30 Uhr.
Wir saßen aber erst um 20:20 Uhr im Bus. Soll heißen, wir haben über 2 Stunden
gebraucht, um in dem Bus einzusteigen. Welch eine scheiß Aktion und noch viel
schlimmer, welch eine verplante Situation der Kräfte vor Ort. Nun dauert es
natürlich Aufgrund des Verkehrsaufkommens auch noch eine gute Zeit, bis wir endlich
aus dem Bereich des Timequares waren. Zum Glück war unser Busfahrer ein Guter und
drückte und quetschte sich überall hinein, um Zeit gut zu machen.
Trotzdem
verloren wir wertvolle Zeit. Das Spiel war schon angepfiffen worden. Ein
Mexikaner neben uns hatte sein Handy an und wir konnten das Spiel auf dem kleinen
Bildschirm mitverfolgen. Deswegen sahen wir, dass nach zwei Minuten Atletico 0:1 in
Führung ging. Kurz darauf fiel das 0:2. All dies erlebten wir noch im Bus. 25
Minuten nach Spielbeginn waren wir endlich am Stadion und der Bus hielt an.
Nachdem die Türen geöffnet waren gingen wir schnellen Schrittes zum Stadion.
Auch hier hörten wir wieder einen Jubel und wussten es stand schon 0:3.
Nachdem
wir endlich an den Sicherheitskontrollen standen, wurden die Leute vor uns
darauf hingewiesen, daß man nichts mit ins Stadion nehmen durfte. Da ich noch
meinen kleinen Tragebeutel dabei hatte, nahm ich das Innere heraus und steckte den
leeren Beutel in die Hosentasche. Auch der Rest sollte darin verschwinden. Dies
interessierte niemanden an der Sicherheitskontrolle und so konnte ich ganz
normal ins Stadion gehen. Auch meine Mitstreiter wurden kontrolliert und als
wir dann endlich im Stadion waren, fiel das 0:4. Nun mussten wir noch einige
Treppen hoch, bis wir in der 36 Minute das erste Mal auf das Spielfeld schauen
konnten. Wir waren noch an einem Fanstand vorbeigekommen, den ich mir merkte,
denn ich wollte mir noch ein T-Shirt mitnehmen. Aber zuerst schauten wir erst
einmal, daß wir so schnell wie möglich auf unserem Platz kommen würden. Ziel
sollte es aber heute noch sein, noch ein Shirt und einen Pin mitzunehmen. Kurz
vor der Halbzeitpause machte ich mich dann auf dem Weg nach unten. Kurz bevor
ich die Kurve verließ, fiel das 0:5 für Atletico durch einen Elfmeter.
Dies
hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht, daß dieses Ergebnis zur Halbzeit auf der Anzeigentafel stehen würde. Ich fragte mich durch,
ob es auch in den oberen Bereichen irgendwelche Stände gab, doch ich wurde auf
dem Einen im ersten Stock verwiesen. Gut dass wir im sechsten Stock waren und
ich den kompletten Weg wieder zurück gehen musste. In diesem Moment wurde zur
Halbzeit gepfiffen. Natürlich strömten jetzt immens viele Leute aus den Kurven
und so wurde ich auch noch abgebremst. Trotzdem sollte ich es bis zu dem
Fanstand schaffen. Um wie es halt immer immer so ist wurde mir mitgeteilt, dass die
T-Shirts ausverkauft sein. Sehr ärgerlich, aber natürlich gab ich noch nicht
auf. Ich drückte mich durch die Menschenmassen hindurch zu einem weiteren
Fanstand. Dort sah ich noch die T-Shirts hängen. Als ich nachfragte, wurde mir
gesagt, dass es nur noch T-Shirts in Größe S und XL gibt. Ohne lange zu
überlegen nahm ich das T-Shirt in XL und fragte nach einem Zweiten für Franky,
denn ich wusste, daß er auch Eines wollte. Leider stellte sich heraus, dass ich
das letzte T-Shirt erwischt hatte. So ging ich also wieder zurück auf meinen
Platz, also wieder fünf Stockwerke per Treppe nach oben. Mit dem Anpfiff zur
zweiten Halbzeit war ich dann auf meinem Platz zurück.
Dort erzählte ich meinem
Mitstreitern, was mir widerfahren war. Zusätzlich entschuldigte ich mich bei
Franky, dass ich ihm kein T-Shirt mitgebracht hatte. Das Spiel sollte so
weiterlaufen wie es in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. Atletico war ganz
klar die stärkere und bessere Mannschaft und schoss in der 50. Minute das 0:6.
Kurz darauf dann mal ein Lebenszeichen von Real, die das 1:6 erzielten. In der
70. Minute dann das 1:7 für Atletico. Wir hatten uns damit abgefunden, wenn es
in dieser Schlagzahl weitergeht, das wohl Real heute zweistellig vom Platz
gehen würden. Doch dann doch noch zwei Lebenszeichen von Real, aber auch nur
deswegen, weil Atletico seine guten Chancen ausließ und kurz darauf die Mannschaft
komplett durch wechselte. Real schoß in der 80. und 86. Minute das 2:7 und das
3:7.
Mit diesen Ergebnis sollte das Spiel abgepfiffen werden. Was mir unglaublich
aufgefallen ist, die Amerikaner sind ein Volk, die zwar mit Fanartikel von Real
Madrid herumlaufen, aber wenig Emotionen in das Spiel setzen. Wenn meine
Mannschaft, der FC Bayern, ein Spiel gegen seinen Stadt Rivalen 3:7 verlieren
würde, egal wo, wäre ich 3 Tage richtig schlecht aufgelegt. Das gesamte Spiel
waren die Leute in Partystimmung, lachten, feierten, egal ob Real 7 Tore
bekommen hatte oder nicht. Das ist nun mal der Unterschied zwischen Europäern
und Amerikanern. Für uns bedeutete es jetzt wieder Karten zu sammeln, denn wie
auch schon vor zwei Tagen hatten wir die Heutigen nur als Datensatz auf dem Handy.
Heute sollte sich zeigen, dass die Leute spendabler waren und die Karten
überall herum lagen. Nachdem wir einige Karten gefunden hatten, trafen wir uns
wieder und verließen das Stadion.
Was sehr witzig war, wir fanden Rolltreppen
mit denen wir hinunterfahren konnten. Sollte heißen, wir hätten uns eigentlich
das hochlatschen über die Treppen sparen können.
Noch ein Wort zum Stadion:
Dieses sollte wirklich das Highlight unserer Tour sein. Es besteht aus 6
Rängen, die stufenweise übereinander gebaut sind. Diese sind über alle Kurven
miteinander verbunden. Es fasst 82.500 Leute. Ein reines Sitzplatzstadion. Das
Metlife Stadion ist das Heimstadion von den New York Rangern. Wir hatten unsere
Plätze in dem obersten Rang, trotzdem sahen wir sehr gut aufs Spielfeld. Auch sind die Ränge ziemlich steil, was einen gewissen Flair von Fußballarena entwickelt. Das
Spiel war gut gefüllt, ich würde sagen, daß ca. 60.000 Zuschauer im Stadion
waren. Offiziell waren es wohl 57714.
Als wir dann aus dem Stadion heraus waren, sahen wir einen Bereich, wo
Busse abfuhren. Zu diesem Bereich gingen wir jetzt hin. Doch leider war es auch
hier so, dass es alles sehr verplant war und wir zum falschen Bereich gegangen waren. Nachdem wir einen Ordner gefragt
hatten erklärten diese uns, wir müssten wieder an den Platz zurück gehen, wo
wir vorher heraus gelassen wurden. Also komplette Abteilung kehrt und zurück zu
dieser Stelle. Als wir dort ankamen, sahen wir schon die riesige Schlange, die
sich gebildet hatte um in den Bus ein zu steigen. Zum Anstehen in Amerika muss
ich auch noch kurz etwas sagen. Hier ist es vergleichbar wie in England. Es
wird sich brav angestellt und nicht vorgedrängelt. Wer sich hier nicht an diese
Regeln hält, wird mit bösen Worten betitelt.
Also stellten wir uns am hinteren
Ende der Schlange an und schoben uns schön langsam in Richtung des
Einstiegbereiches. Zufällig kamen unsere zwei Schweizer an uns vorbei. Da sie
uns vorher geholfen hatten, boten wir Ihnen jetzt einen Platz bei uns in der
Schlange an, denn nun konnten auch wir Ihnen helfen. Sie waren natürlich
dankbar und begeistert über das Angebot. So unterhielten wir uns noch ein
bisschen mit ihnen über ihre Tour, ihre Pläne und verkürzten uns dadurch die
Wartezeit. Noch etwas mehr als einer Dreiviertelstunde waren wir dann endlich
wieder im Bus und fuhren zurück zum Time Square. Jetzt war natürlich nicht mehr
so viel los, deswegen kamen wir gut durch. Nach einer halben Stunde waren wir
zurück an dem Bahnhof, den wir vorher so verflucht hatten.
Von hier aus gingen
wir runter in die Metro und mit Dieser ging es zurück nach Chinatown. Bevor
wir in die Metro am Times Square einstiegen, entdecken wir noch einen Apotheken
laden und holten uns dort etwas zu trinken. Endlich wieder auf unserer Bude
angekommen, tranken wir noch das mitgebrachte Bier und danach war der Tag besiegelt.
Als allerletztes sprachen wir noch durch, wie der morgige Tag ablaufen sollte, bevor das Licht gelöscht wurde.
Fazit des Tages:
Eigentlich fing der Tag sehr positiv an. Erst einmal ausschlafen, dann in
die Stadt zum Sightseeing, doch leider begann dann das Chaos mit dem Rausfahren
zum Stadion. Durch die ganze Planlosigkeit und das Chaos am Busbahnhof verloren
wir richtig viel Zeit, die wir später nicht mehr einfangen konnten. Deswegen
sollten wir nicht das komplette Spiel und ein paar Tore sehen. Zum Glück fielen
noch Weitere, deswegen war unsere Anwesenheit nicht ganz umsonst. Ich wüsste,
wenn ich Fan der ansässigen Mannschaft in New Jersey wäre, dass ich jedesmal
mit dem Auto anreisen würde. Denn dieses Chaos Verbindung würde mich spätestens
nach dem zweiten Mal in den Wahnsinn treiben.
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