Sightseeing in Kromeriz (Kremsier) und Fußballspiel
Tschechische 2. Liga
Hradec Kralove : FC Zbrojovka Brno / Brünn
Halbzeit: 1:0, Endstand: 1:1
Zuschauer: 500, davon Auswärts: 20
Stadion: Vsesportovni Stadion
Tourplan:
Am heutigen Morgen erwachte ich und hatte einen schweren Kopf. Das Bier vom Vortag hat mir wohl nicht gut getan. Meine Freundin regte sich ebenfalls und wir quatschen ein bisschen, bevor wir uns noch einmal umdrehten und erneut die Augen schlossen.
Nachdem wir auch diese noch besichtigt hatten ging es auch schon wieder zurück zum Auto. Wieder hatten wir Glück und erwischten ein kurzes Zeitfenster ohne Regen. Jetzt war das nächste Ziel Hradec Kralove. Auf demselben Weg wie ich schon von Krumlov nach Olmütz gefahren war, ging es jetzt nun wieder zurück. Unterwegs entdecken wir noch eine Wirtschaft kurz vor der Autobahn, die wir zur Mittagsverpflegung nutzten. Essen war in Ordnung, auch wenn wir uns etwas Traditionelles gewunschen hätten. Wenigstens war es billig und sättigte. Ein Wechsel aus Regen und Trockenheit sollten uns auf dem Weg begleiten. Nachdem wir dann in Hradec Kralove angekommen waren, war unser erstes Ziel das Stadion. Dort befindet sich ein großer Parkplatz, der zu einem Freibad gehört, in dem sich aber auch ein kleines Restaurant mit Kegelbahn befindet. Ebenso ein Wellnessbereich und noch ein paar andere Dinge, wo man sich die Zeit vertreiben kann. Diesen Parkplatz nutzten wir, denn zum Einen sollte er nichts kosten und zum Anderen überlegten wir uns, am nächsten Tag das Freibad zu besuchen um die Dusche für unsere Körperpflege zu nutzen. Platz auf dem Parkplatz war noch genug da, deswegen stellten wir das Auto ab und begaben uns zu Fuß zum Stadion.
Dies erreichten wir nach kürzester Zeit, kauften dort unsere Eintrittskarten (die leider nur einem Einkaufsbon ähnelten) und da wir noch über eine Stunde Zeit hatten, entschieden wir uns dafür, noch einmal zurück zu dem kleinen Restaurant beim Parkplatz zu gehen, dort etwas zu essen und zu trinken. Nach kurzer Zeit erreichten wir es wieder und ließen es uns dort noch für eine Stunde gut gehen.
Kurz darauf wurde dann das Spiel angepfiffen.
Zum Stadion:
Das Stadion sollte schon seit längerer Zeit umgebaut werden. Die Gegengerade ist auch schon abgerissen und mit einer Plane abgedeckt. Im Vorhinein hatte ich mich schlau gemacht ob das Stadion überhaupt noch steht und in ihm gespielt wird. Auf einer tschechischen Groundhopper Seite wurde mir mitgeteilt, dass die Baufirma, die die Gegengerade abgerissen hatte, wohl pleite gegangen ist. Jetzt ist der Verein in Gesprächen mit anderen Firmen, die das Bauvorhaben übernehmen sollen. Es steht noch die Haupttribüne, die überdacht ist und die beiden Hintertor Kurven. Dem Stadion ist das Alter und die Zeit schon sehr anzusehen. Es dürfen auch nur noch bestimmte Bereiche von Zuschauern genutzt werden. Der Rest ist gesperrt. Zumindest die Haupttribüne war noch zugelassen, dort begaben wir uns auch hin. Trotzdem hat es einen unglaublichen Flair und ist sehr empfehlenswert. Es sollten sich auch heute wieder nur ca. 300 Leute einfinden. Sehr verwunderlich war, dass die spärlich anwesenden Auswärtsfans von Brünn außerhalb des Stadions stehen mussten. Es hatte wohl Auflagen gegeben und deswegen durfte Hradec Kralove keine Auswärtsfans ins Stadion lassen. Trotzdem hörte man die paar mitgereisten Fans schreien.
Zum Spiel:
Die Konstellation des Spieles war folgende. Für Brünn ging es um wichtige Punkte im Aufstiegsrennen. Sie waren Zweiter in der zweiten Liga. Für Kralove sollte es um nichts mehr gehen. Kralove war von Anfang an das bessere Team. Sie fanden sich von Beginn an besser mit dem nassen Rasen zurecht und spielten ihr Spiel sehr schnell herunter. Mit schnellen Pässen und guten Spielzügen kamen sie immer wieder gefährlich an das Tor von Brünn. Nur der Abschluß war mangelhaft, so blieben auch die Torchancen erst einmal aus. Kurz vor der Halbzeitpause sollte das Heimteam dann doch noch ein Tor schießen. Mit einer Flanke in die Mitte vor das Tor von Brünn brachten sie den Torwart zu einer brenzlichen Rettungstat, wo er den Ball nur in die Mitte abwehren konnte und ein Spieler von Kralove musste nur noch den Fuß hinhalten um Diesen in das Tor zu schießen. Somit stand es 1:0 für die Heimmannschaft.
Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeitpause. Was besonders erschreckend war, in der ersten Halbzeit hatte Brünn keine einzige Torchance. Da mich schon vor der Tour ein Kumpel angeschrieben hatte, der ebenfalls im Stadion war, verabredeten wir uns mit ihm zu einem Treffen. Er befand sich auf der linken Seite der Haupttribüne und dort begaben wir uns dann auch hin. Sie waren zu viert da und wir unterhielten uns über sämtliche Fußball Themen. Auch wurde angesprochen, wie sie ihre bzw. wir unsere Tour weiter durchziehen würden. Wir gönnten uns noch ein / zwei Bierchen und brachten so die Halbzeit gut rum. Als dann der Schiedsrichter die zweite Halbzeit wieder anpfiff, zeigte sich erst einmal dasselbe Bild. Kralove versuchte erneut, das Spiel besser zu gestalten. Brünn hielt erst einmal an seiner Abwehrtaktik fest. Zwischendrin versuchten sie auch etwas am Spiel teil zu nehmen. Ab der sechzigsten Minute sollte es ihnen immer besser gelingen, auch eigene Angriffe zu starten. So setzten sie Nadelstiche und schnelle Angriffe auf das Tor des Gegners. Trotzdem wurden kaum sehenswerte Ballstafetten, sowie Torchancen herausgespielt. So plätscherte das Spiel vor sich hin und es war eigentlich mehr interessant zu sehen, wie viele deutsche Groundhopper im Stadion waren. Auch hatte ich zwischenzeitlich ein bekanntes Gesicht aus Hannover, den Helge getroffen. Auch mit ihm wechselte ich ein paar Worte.
In der 86. Minute sollte dann noch mal eine hundertprozentige Chance für Hradec zustande kommen. Die Heimmannschaft hatte den Ball in der eigenen Abwehr, ein Stürmer schaltete recht schnell, lief sich frei und bekam den Ball durch die Mitte sehr gut zu gespielt. Er lief auch allein auf den Torwart von Brünn zu, doch ihm fehlten die Nerven den Ball an ihm vorbei ins Tor zu schießen. Er traf nur das Außennetz. Im Gegenzug gab es Gewusel im Strafraum von Kralove und irgendwie bekam ein Spieler der Auswärtsmannschaft durch Freund und Feind hindurch den Ball auf den Fuß und mit einem satten Schuß ging dieser tatsächlich ins Tor von Hradec zum 1:1.
Zum Ansprechen war, dass bis dahin dies der erste Torschuss von Brünn war. Somit stand es Unentschieden und es sollte sich auch nichts mehr daran ändern. Eigentlich zu wenig für Brünn für den Aufstieg. Mit wenig Nachspielzeit wurde das Spiel dann abgepfiffen und wir mussten für uns feststellen, dass es kein besonders Ansehnliches gewesen war. Wir stellten uns noch kurz mit meinen Bekannten zusammen tranken noch ein Bier und ich bekam noch meine Klobasa.
Kurz danach verabschiedeten wir uns von den Anderen und gingen getrennte Wege. Wir würden uns ja noch einmal ein paar Tage später in Usti nad Labem treffen. Ebenfalls zum Ansprechen ist noch, daß es in dem Stadion keinen Fanshop gibt, somit also keinen Pin für mich und man darauf achten muß, wenn man im Zelt am Eingang Bier kauft, Dieses nur in Pfandbechern ausgegeben wird. Diese kann man dann auch nur hier wieder zurück geben. Natürlich war diese Zelt geschlossen, als wir vorbei kamen. Also das Geld hatten wir echt zum Fenster raus geschmissen.
Unserer Weg sollte zurück zum Auto führen. Auf dem Parkplatz angekommen entschieden wir uns dafür, dieses noch um zu parken, da wir näher an den Waldrand wollten. Auch mussten wir noch einmal los um Getränke zu holen. Über Google Maps hatten wir herausgefunden, dass in 600 m Entfernung noch eine Tankstelle war. Diese suchten wir dann zu Fuß auf und kauften noch Getränke ein. Danach ging es wieder zurück und wir verbrachten der Rest des Abends im Auto.
Fazit des Tages:
Mit unserem Vorhaben heute Sightseeing zu machen und am Abend das Spiel zu sehen, hatten wir uns einen Plan gesetzt, den wir komplett schaffen sollten. Zuerst besichtigten wir die Stadt Kromeriz (Kremsier) und dann danach ging es weiter zum Fußballspiel. Auch diese Stadion stand schon sehr lange auf meiner To-Do-Liste und konnte nun endlich abgehakt werden. Ein erfolgreicher Tag ging somit zu Ende.