Eifelturm Paris

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Mittwoch, 2. Dezember 2020

01.11.2020 Teutonia Ottensen : Weiche Flensburg

Plan der Tour:
Teutonia Ottensen : Weiche Flensburg
Anpfiff: 14 Uhr
Halbzeit: 0:2; Endstand: 1:2
Stadion: Hoheluft (Hamburg)
Zuschauer: 315 ; Auswärts: 0

Entfernung:
gesamt:                                 280 km

Kosten:
Sprit:                    25 €
Diverses:              20 €
gesamt:                45 €

Mit dabei:
Bernd und ich

Planung und Vorbereitung:
Aufgrund des verfrühten Lockdown in Schleswig-Holstein wurden auch alle Veranstaltungen und Fußballspiele des heutigen Tags abgesagt. Blieb nicht mehr viel übrig, in der Nähe ein Fußballspiel zu sehen. Bei meinen Forschungen im Internet war mir aufgefallen, dass es in Hamburg einen Regionalligisten gibt, den ich noch nicht besucht hatte. Der Verein heißt Teutonia Ottensen. Meine Nachforschungen im Internet sollten ergeben, daß dieser Verein im Stadion von Victoria Hamburg spielt. Dieser Ground hat immerhin ein Fassungsvermögen von 5004 zuschauen. Ich erzählte meinem Kurkollegen Bernd von meinem Plan, dieses Spiel zu besuchen. Da er für den Sonntag auch noch nichts vor hatte wollte er sich mir anschließen. Am Tag vor dem Spiel war ich in Schwerin und Bernd machte sich über das Internet schlau, ob man Karten für dieses Spiel bekommen könnte. Auch ich hatte die Woche zuvor schon versucht, mit dem Verein Verbindung aufzunehmen. Leider wurde mir auf meine E-Mails keine Antwort geschickt. Bernd sollte es wirklich schaffen, nachdem er bei dem Verein angerufen hatte, jemanden ans Telefon zu bekommen. Laut Webseite des Vereins stand nämlich dort geschrieben, dass keine Auswärtsfans zugelassen werden, sowie Zuschauer, die nicht aus der Hamburger Umgebung sind. Dementsprechend hatte ich Bedenken, dort ins Stadion zu kommen. Nachdem Bernd mit einem Verantwortlichen des Vereins gesprochen hatte sollte er erfahren, dass ca. 200 Karten, die noch für den öffentlichen Verkauf zur Verfügung standen, an alle Zuschauer gehen, außer sie kommen aus Flensburg. Er bekam auch zur Information, dass die Kassen um 12 Uhr öffnen würden und es jetzt nach dem Prinzip geht, wer zuerst kommt, bekommt auch die Karten. Dementsprechend nahmen wir uns vor, rechtzeitig loszufahren um zwischen 11:30 und 11:45 Uhr am Stadion zu sein. Nach meiner Rückkehr aus Schwerin setzten wir uns noch einmal zusammen und besprachen die Einzelheit. Damit stand der Plan für die Tour. 

Tourplan: 
Am Sonntag den 01.11.2020 um 10:30 Uhr saßen wir im Auto und begannen die Tour. Das Navi auf dem Handy zeigte an, dass wir um 11:30 Uhr am Stadion sind. Zu Beginn der Strecke mussten wir ca. eine halbe Stunde auf der Landstraße fahren, bis wir auf die Autobahn nach Hamburg kamen. Die Fahrt verlief gut und bei der Ausfahrt Hamburg Stellingen mussten wir dann abfahren und hatten noch ein paar Kilometer durch die Stadt. Nachdem wir auch hier ohne große Probleme durch kamen waren wir in kürzester Zeit dann am Stadion. Wie vorher schon angesprochen, hat Teutonia zwar einen eigenen Fußballplatz, aber dort dürfen sie wegen gewisser Auflagen der Regionalliga Nord nicht spielen. Deswegen sind sie ausgewichen auf das Stadion von Victoria Hamburg. Nachdem wir an diesem vorbeigefahren waren begann die Parkplatzsuche. Diese sollte sich am heutigen Tag gar nicht so einfach gestalten. Nachdem wir ein paar kleine Seitenstraßen abgefahren waren bemerkten wir, dass es hier aussichtslos war. Deswegen, weil wir bei unserer Hinfahrt zum Stadion auf der Hauptstraße ein paar Parkbuchten entdeckt hatten, fuhren wir noch einmal zurück und stellten in einer Bucht das Fahrzeug ab. Wir waren zwar ca. 1 km entfernt, aber die Strecke überwanden wir locker zu Fuß. Um 11:40 Uhr waren wir dann am Stadion und gingen zum Kassenhäuschen. 
Dort stand gerade einmal eine Person vor uns. Wir hatten uns schon einen Kopf gemacht, zu spät dran zu sein. In den 20 Minuten, die wir warteten, tat sich am Stadion so einiges. Des Sicherheitspersonal tauchte auf und übernahm seine Arbeit. In den beiden Kassenhäuschen wurden Vorbereitungen zum Verkauf getroffen und eine kleine Gruppe von ca. 15 Mann kam aus dem Stadion mit Trainingsanzügen des Heimatvereins. Wir gingen davon aus, dass es die Amateure von Teutonia waren. Sie hatten drei Chantré Flaschen, eine Weinflasche und ein paar Bierdosen mit dabei. Sie begaben sich auf die gegenüberliegende Straßenseite, machten dort ganz schön Lärm und begannen das Zeug zu trinken. Wir beobachteten sie ein wenig und so verging die Zeit recht schnell. Kurz vor 12 Uhr wurde dann die Stadionkasse geöffnet. Jetzt war die Stunde der Wahrheit. Sollten wir Probleme gekommen, weil wir nicht von Hamburg waren, hatte ich einen Plan B und wir würden noch ein anderes Spiel anfahren. Nachdem unsere Ausweise geprüft wurden bekamen wir unsere Karten und wurden darauf hingewiesen, wenn dir jetzt schon ins Stadion gehen, dann würden wir auch nicht mehr herauskommen. Natürlich fragten wir, ob wir den jetzt schon hinein mussten und zum Glück bekamen wir zu Antwort, dass wir uns noch außerhalb des Stadions aufhalten durften. Bedeutete für uns, wir schauten uns noch nach einem Restaurant um, um dort zu Mittag zu essen. 
In einer naheliegenden Querstraßen fanden wir ein griechisches Restaurant, dass wir für die Mittagsverpflegung auswählten. Nachdem wir dann gemütlich dort saßen bekamen wir das ganze Ausmaß des Lockdownleides erst wieder richtig mit. Denn der Besitzer kam öfters an unserem Tisch und erzählte, dass er auch Außerhausverkauf hätte, wenn jetzt alles geschlossen wird. Denn er hatte Bedenken, dass ihm durch die Schließung seines Restaurants sehr viel Geld verloren geht. Dort verbrachten wir etwas mehr als eine Stunde und um 13:30 Uhr machten wir uns dann auf dem Weg zurück zum Stadion. Dort war am Eingang jetzt schon viel mehr los und die Kontrollen wegen den Eintrittskarten, Fieber messen, eintragen in Listen wurde sehr genau genommen. Kurz vor der Tribüne, mussten wir noch bei einem Tisch mit zwei jungen Burschen vorbeischauen. Diese hatten Listen vor sich liegen, die die Tribüne des Stadions in einem Schachbrett zeigte. Jedes Feld war ein Sitzplatz und wurde einzeln zugeteilt. Die Nummer wurde auf unsere Karte geschrieben die den Sitzplatz bedeutete. Als wir vor der Tribüne standen sahen wir auf der linken unteren Seite von dieser die jungen Burschen, die sich vorhin auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit den alkoholischen Getränken vergnügt hatten. Es waren also keine Amateurspieler von dem Verein, sondern eine Gruppierung von Ultras. Ich fragte noch einen Ordner, ob es einen Fanstand gab, doch auch hier war wegen Corona alles geschlossen. Nur 2 Imbissstände mit Getränkeverkauf waren geöffnet. Da wir nichts mehr Großartiges vor hatten begaben wir uns dann auch schon auf unseren Sitzplatz. Dieser wurde uns dann von einem Ordner gezeigt und wir wurden darauf hingewiesen, daß wir nur diesen Platz nutzen sollten. Die Anordnung von den Plätzen war auch sehr verwunderlich, denn man durfte in einer Reihe komplett nebeneinander sitzen. Es waren keine Plätze neben uns frei. Dafür war aber die komplette Reihe vor und hinter uns gesperrt mit Absperrband.
Zum Stadion:
Dieses Stadion besteht aus vier unterschiedlichen Tribünen. Der Platz der heute freigegeben war, die Haupttribüne ist eine Holztribüne mit Beton Stufen. Auf diesen sind die Sitz-schalen angebracht. Das ganze Dach, sowie das Gestell, dass dieses hält besteht aus Holz. Links neben der Tribüne befindet sich eine kleine Stehplatztribüne, die wohl in normalen Zeiten für die Heimfans ist.
Von der Haupttribühne aus gesehen rechts ist eine Stehplatztribüne. die sich hinter der ersten Hintertor Kurve befindet. Sie scheint wohl schon sehr alt zu sein, denn auf den Stufen wächst Gras und Moos.
Die Gegengerade ist ebenfalls ein reiner Stehplatzbereich, der auch schon gut bewachsen ist. Die von der Tribüne aus gesehen linke Hintertor Kurve ist nur Werbebande und wird nicht von Zuschauern genutzt. Gespielt wird hier auf Kunstrasen.
Zum Spiel:
Pünktlich um 14 Uhr war der Anpfiff des Spiels. Laut Internet wurden 15 Minuten vor Beginn die Tore geschlossen und niemand konnte / durfte mehr ins Stadion. Ab Beginn des Spiels versuchten die Ultras ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen. Man merkte der Heimmannschaft in den ersten paar Minuten an, dass sie sehr viel Respekt vor Flensburg hatten. Deswegen kam auch Flensburg besser in die Partie. 
Nach 10 Minuten musste der Trainer von Ottensen schon das erste Mal einen Spieler wegen Verletzung auswechseln. Die erste Chance des Spiels sollte trotzdem Teutonia haben. In der 15. Minute wurde ein Angriff über links eingeleitet. Der Ball lief schnell durch die eigenen Reihen und ein Spieler kam frei am Sechzehner zum Schuß. Diesen konnte der Torwart von Flensburg sehr gut parieren. Trotzdem waren die ersten 15 Minuten des Spiels sehr zerfahren. Doch mit dieser Chance wurde das Spiel besser. Gleich mit dem Gegenzug fiel das 0:1. Ein Spieler von Weiche tankte sich an der rechten Seite durch, flankte den Ball in den Strafraum und ein freistehender Spieler köpfte diesen ins Tor. In der 22. Minute fast das 0:2. Der Torwart von Teutonia will den Ball schnell vom Tor auf einen Abwehrspieler spielen. Der Stürmer von Flensburg ahnte das, spritzte dazwischen und schnappte sich den Ball. Dann passte er diesen zu seinem Mitspieler und der schoß den Ball ins leere Tor. Zum Glück für die Heimmannschaft und den Torwart stand der zweite Spieler im Abseits. Weiter war Flensburg die bessere Mannschaft, Teutonia bekam die Erfurcht vor Flensburg nicht weg und bekam in der ersten Halbzeit das Spiel nicht unter Kontrolle. In der 41. Spielminute der nächste Fehler vom Torwart. Eine Flanke der Auswärtsmannschaft rollte in das Torwartaus. Der Torwart von Ottensen hätte diesen Ball nur ausgehen lassen müssen, doch er rannte in Richtung Eckfahne und nahm den Ball an. Das bemerkte der Gegner und setzte ihn mit zwei Mann so unter Druck, daß er den Ball versuchte hinaus zu flanken. Dies misslang ihm und die Bogenlampe landete bei einem gegnerischen Spieler. Der versuchte schnell in den Strafraum zu kommen und wurde im Sechzehner gefoult. Der Schiedsrichter überlegte nicht lange und zeigte Strafstoß. Eine absolut unnötige Aktion. Dieser Strafstoß brachte Flensburg das 0:2 ein.

Durch diese Aktion war Ottensen total von der Rolle und musste sich erst einmal wieder sammeln. In der 44. Minute noch eine Großchance für Flensburg. Ein schneller Gegenstoß von ihnen. Es waren drei Spieler von beiden Mannschaften, die sich gegenüber standen. Trotzdem kam ein Flensburger frei zum Schuß. Aber der Torwart konnte den Ball abwehren. Dies sollte die letzte nennenswerte Aktion in der ersten Halbzeit gewesen sein. Der Schiedsrichter pfiff zur Halbzeit ab. Was man in dieser bemerkte, die Auswärtsmannschaft stand in der Abwehr sehr sicher und spielte aus dieser mit schnellen Kontern heraus. Auch warteten sie auf die Fehler der Heimmannschaft und setzten diese schnell um. Wir verblieben die 15 Minuten auf unserem Platz und beobachteten die Gruppe der Ultras. Diese hatten schon gut einen sitzen und auch ein paar Joints kamen zum Einsatz. Jedenfalls hatten sie in der ersten Hälfte alles gegeben, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Nach 15 Minuten Pause standen die Spieler wieder auf dem Platz und die zweite Halbzeit wurde angepfiffen. Jetzt zeigte sich ein anderes Bild. Ottensen war präsenter auf dem Platz, störte eher und drückte Flensburg sein Spiel auf. In der 50. Minute die erste Großchance für das Heimteam. Dieses Mal kam ein schneller Spielzug durch die Mitte. Ein Spieler von Teutonia hatte sich frei gelaufen und bekam den Ball. Doch er war zu nervös und setzte den Ball neben das Tor. Jetzt übernahm Ottensen immer mehr die Kontrolle und erspielte sich  mehr Spielanteile. In der 69. Minute ein Freistoß an der Strafraumgrenze. Der Torwart von Weiche kann diesen gerade noch abwehren und der Nachschuß wurde über das Tor geschossen. In der 70. Minute sollte es dann endlich klappen mit dem Anschlußtreffer. Es gab einen Eckball für Teutonia. Der Ball ging durch Freund und Feind hindurch und irgendwie bekam ein Spieler den Ball zum 1:2 über die Linie gedrückt. 
Jetzt merkte man Flensburg an, daß sie in der Abwehr schwammen. Der Trainer wechselte ein paar Abwehrspieler durch, um frische Kräfte zu bringen und wieder Sicherheit ins Match zu bringen. Diese Entscheidung sollte sich als richtig zeigen. Denn nun wurden auch die Chancen für Teutonia weniger. Eine große Chance ergab sich noch in der 85. Minute, doch die wurde ebenfalls vergeben. Der Heimmannschaft lief immer mehr die Zeit davon und Flensburg stand nur noch hinten drin und versuchte, das Ergebnis zu halten. Leider fiel Teutonia nichts mehr ein und mit einer kurzen Nachspielzeit von 2 Minuten pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. 
Am Ende der zweiten Hälfte bedankte sich der Stadionsprecher bei den Zuschauern für die Unterstützung der Mannschaft und verabschiedete sich auf ungewisse Zeit, denn mit dem Ende von diesem Spiel wurde auch die Regionalliga Nord auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Seine letzten Worte waren: "Das Spiel ist so geendet wie Sie es gesehen haben".
Für uns ergab sich folgendes Bild. In der ersten Halbzeit war Flensburg besser, in der zweiten Halbzeit Ottensen. Es reichte aber nicht, um das Spiel noch zu drehen. Chancen hatten sie genug, aber wenn man Diese nicht nutzt und auch noch die Fehler in der ersten Halbzeit macht, ist ein Sieg unmöglich. 
Nach dem Schlußpfiff kamen die Spieler dann noch zu der Haupttribüne und bedankten sich bei der Fangruppierung, die sie immer noch anfeuerten. 
Danach war es auch Zeit für uns, aus dem Stadion zu gehen. Ebenso wie beim Betreten des Stadions wurde jetzt nur ein Ausgang geöffnet. Wir gingen zurück zum Auto und nachdem wir dieses erreichten, fuhren wir zurück nach St. Peter Ording. Die Fahrt durch die Stadt sollte sich wieder als problemlos zeigen und kurze Zeit später waren wir dann auf der Autobahn. Nun stand noch ca. eine Stunde Fahrt auf unserer ToDo Liste. Wir unterhielten uns über das gesehene Spiel und wie fahrlässig Teutonia mit seinen guten Chancen umgegangen war. Dieses Spiel hätten sie definitiv nicht verlieren müssen. Nachdem wir dann von der Autobahn abgefahren waren sollten jetzt noch einmal 30 Minuten Landstraße auf uns zukommen. Aber auch diese schafften wir ohne Komplikationen und um 18 Uhr waren wir dann wieder zurück in der Kuranstalt. 
Fazit der Tour: 
Es war wohl für längere Zeit die letzte Möglichkeit, ein Fußballstadion mit Spiel zu sehen. Das Besorgen der Karten und Auflagen, die wir im Internet gelesen hatten, sollte sich dann doch als sehr einfach zeigen. Wir sahen ein sehr schönes Stadion, ein gutes Spiel, dass die cleverere Mannschaft gewonnen hatte. Der Ausflug mit Bernd hat sehr viel Spaß gemacht und die Aufgabenverteilung zwischen uns Beiden war auch sensationell.  
















Dienstag, 1. Dezember 2020

31.10.2020 SG Dynamo Schwerin : SpVgg Camps / Leezen

Plan der Tour:
Sightseeing in Schwerin

Fußballspiel:
SG Dynamo Schwerin : SpVgg Camps / Leezen
Anpfiff: 14 Uhr
Halbzeit: 4:0; Endstand: 5:0
Zuschauer: 385

Kosten:
Diverses:                     50 €

Strecke:
St. Peter Ording - Schwerin             250 km
Schwerin - St. Peter Ording             250 km
gesamt:                                             500 km

Mit dabei:
Alleine

Vorbereitung und Planung: 
Um die Vorbereitungen für dieses Spiel zu erläutern, muss ich etwas weiter vorne beginnen. Alles begann damit, als ich aus dem Einsatz zurückkam und mir das Ziel für meine Kur aussuchte. Diese legte ich in den hohen Norden nach St. Peter Ording. Dort plante ich meine Rehabilitation zu machen, erstens weil ich diese Gegend noch nicht kannte und natürlich auch, weil es in der Nähe von Dänemark liegt und ich dort zum Fußball wollte. Aber es sollte sich herausstellen, je näher die Kur kam umso mehr und schärfer wurden auch die Einschränkungen wegen der Pandemie Corona. Eine Woche vor meiner Anreise kam dann die schlechte Nachricht, dass Dänemark die Grenzen zu machte und nur noch Deutsche mit triftigen Grund einreisen ließ. Dazu gehörte z.B. wenn man in Dänemark arbeitet oder zur Schule geht. Da Beides auf mich nicht zu traf, war das Thema Dänemark gestorben. Deshalb musste ich mich um andere Spiele in Deutschland umschauen. Als ich dann am Montag den 26.10. anreiste und noch einen Zwischenhalt bei meiner Tochter in Waldheim einlegte, war da schon die Rede von einem Lockdown. Am Dienstag fuhr ich dann weiter von meiner Tochter in Richtung Schleswig-Holstein und als ich kurz vor der Kureinrichtung war hörte ich in den Nachrichten, dass Schleswig Holstein den Lockdown früher ausrief. Und zwar mit dem nächsten Tag, den 28.10.2020. Bedeutete auch, dass alle Amateurligen den Spielbetrieb einstellen mussten. Die ersten drei deutschen Bundesligen durften nur Geisterspiele machen. Somit war für mich klar, all die Spiele, die ich im Vorhinein geplant hatte, sei es Dänemark oder Deutschland wurden somit zerschossen. Ich musste mich also andersweitig umschauen. 2 Tage vor dem Wochenende kam ich auf die Idee, da mittlerweile feststand, dass ab dem Montag den 2.11. gar kein Fußball mehr zum live Anschauen war, daß ich das kommende Wochenende noch nutzen musste, um Spiele zu besuchen. Ich kam auf die Idee, bei Facebook in eine Groundhopper Gruppe einen Beitrag einzustellen, indem ich nachfragte ob irgendjemand noch weiß, wo man Spiele schauen könnte und natürlich auch noch in Stadien, die sich lohnen zum Anschauen. Es sollten sich einige Gleichgesinnte melden und auch ein interessanter Vorschlag war für mich dabei. Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern spielt der Schweriner Verein SG Dynamo Schwerin. Diese hatten für den Samstag ihr Spiel mit dem Verein SpVgg Camps / Leezen getauscht und hatte somit Heimrecht. Als ich im Internet nach diesem Verein forschte entdeckte ich, dass sie in einem 10000 Mann Stadion spielen. Auch die Bilder von diesem Stadion machten Lust dorthin zu fahren. Für mich war die Entscheidung gefallen, dieses Spiel am Samstag zu besuchen. Schwerin liegt 250  Kilometer von St. Peter Ording entfernt. Somit stand mein Plan und ich konnte nur hoffen, dass das Spiel nicht kurzfristig abgesagt wird. 
Tourplan: 
Am Samstag in der Früh schaute ich noch einmal bei Facebook auf die Groundhopper Seite. Dort hatte jemand wegen dem Spiel in Schwerin einen Kommentar darauf geschrieben. Er behauptete, dass das Spiel in Schwerin abgesagt wäre. Doch wie sich glücklicherweise herausstellte, hatte er sich nur im Datum geirrt. Ich ging noch kurz zum Frühstücken in der Kuranstalt und dann danach war auch schon Abreise. Von St. Peter Ording führte mich das Navi noch über die Landstraße bis kurz hinter Heide, dann fuhr ich auf die Autobahn bis nach Hamburg. Durch die Hansestadt musste ich dann durchfahren, bis ich wieder zurück auf die Autobahn in Richtung Berlin geführt wurde. Von Hamburg nach Schwerin sind es noch einmal knappe 100 km. Die Strecke schaffte ich ohne Probleme. 
Nachdem ich dann in Schwerin war, musste ich noch ca. 7 km fahren, dann war ich am Stadion. Als ich diese Strecke hinter mich gebracht hatte, war es 11:20 Uhr. Doch wo ich da stand, war kein Stadion, sondern nur ein Gebäude in einer schäbigen Wohnsiedlung. Vor dem Gebäude standen vier Personen mit Sportbekleidung von Dynamo Schwerin. Ich hielt neben ihnen an und fragte sie, wo denn hier das Stadion sei. Sie antwortet mir, dass hier die Geschäftsstelle von Dynamo Schwerin ist und dass ich ihnen hinterher fahren könnte, denn sie fuhren direkt dorthin. Da sieht man mal, dass auch mir immer noch Amateur Fehler passieren. Ich hatte natürlich nicht bei Google das Stadion eingegeben sondern nur SG Dynamo Schwerin und wurde deswegen zu der Geschäftsstelle geführt. Ich fuhr den Anderen also hinterher und bemerkte, dass ich genau aus dieser Richtung gekommen war. Sehr ärgerlich, denn dadurch ging mir wertvolle Zeit verloren. Um kurz vor 12 Uhr waren wir dann am Stadion Paulshöhe. 
Da ich noch zwei Stunden bis zum Anpfiff Zeit hatte entschied ich mich dafür, jetzt noch in die Stadt zu fahren und noch Hardcore Sightseeing durchzuführen. Bedeutet, schnell alles ablaufen, ein paar Fotos machen und dann wieder zurück. Ich gab im Navi das Zentrum ein und fuhr dorthin. Sollte mich auch noch mal 15 Minuten kosten und als ich dann am Bahnhof vorbei fuhr wusste ich, jetzt ist es nicht mehr weit. Bei meiner Suche nach einem Parkplatz bemerkte ich aber, dass diese  nicht kostenfrei waren. Die Parkkosten wollte ich mir sparen und suchte mir in einer Seitenstraße einen Platz wo ich das Auto abstellen konnte. Dieser war zwar ca. einen Kilometer von der Innenstadt entfernt, aber da ich gut zu Fuß bin war mir das egal. Zumindest hatte ich die Kosten für den Parkplatz gespart. Als das Auto stand machte ich noch schnell ein Foto von dem Straßennamen, denn es wäre nicht das erste Mal gewesen dass ich das Auto in all der Eile suchen würde und mir wertvolle Zeit verloren ging. Mein Weg in die Stadt führte mich an einen etwas größeren See vorbei und von dort aus sah man schon die große Kirche / Dom von Schwerin.
In diese Richtung bewegte ich mich und kurz darauf stand ich in der Fußgängerzone. Da in Schwerin heute ein Feiertag ist, der Reformationstag, waren alle Geschäfte geschlossen. 
Dementsprechend wenig war auch hier los. Sollte mir recht sein, ich machte einige Fotos von Motiven, die es mir wert waren und holte mir sogar noch bei einem kleinen Imbiss eine Bratwurst und ein Bier. Meine Entdeckungstour sollte nach der Verpflegung dann weitergehen und ich fand auch mit Hilfe der Wegweiser das Schloss von Schwerin. Auch dieses war es mir wert zu fotografieren. 
In dem Bereich, wo dieses Schloss stand, standen noch einige schöne Gebäude, die ich auch noch abfotografierte. Ein Blick auf meine Uhr sollte mir sagen, dass es Zeit war zurück zum Auto zu gehen. Ich orientierte mich grob und ging wieder in die Richtung der Seitenstraße, wo der Wagen stand. 
Da ich mich aber nach ein paar Minuten nicht mehr richtig auskannte, stellte ich doch noch Google Maps auf die abfotografierte Straße ein. War die richtige Entscheidung, denn ich sollte feststellen, dass ich mich fast 2 km vom Auto entfernt hatte und die Ankunftszeit dementsprechend nach hinten gerutscht war. Ich merkte wie mir die Zeit davon lief. Denn um 14 Uhr war Anpfiff. Ich machte mich schnellen Schrittes auf dem Weg zurück zum Auto. Dies sollte ich dann um kurz nach 13:30 Uhr erreichen. Durch das schnelle Tempo war ich ganz schön ins Schwitzen gekommen und auch das Wetter, dass es heute gut mit mir meinte, zumindest war es trocken, tat den Rest dazu. Am Auto stellte ich noch schnell das Stadion ins Navi ein und achtete wirklich drauf, dass mir nicht der gleiche Fehler noch einmal passiert. Trotzdem sollte die Fahrt zum Stadion noch einmal 15 Minuten dauern. Als ich dann vor Ort war sah ich, dass es noch einige Parkplätze um das Stadion herum gab. Einen davon nutzt ich. Die Parkplatzsituation hier ist sehr entspannt, denn man kann in der kompletten Anfahrtsstraße, sowie um das Stadion herum sehr gut parken. Als das Auto stand wurden die letzten paar Meter zum Eingang des Stadions zu Fuß zurückgelegt. Dort besorgte ich mir dann eine Karte und schon war ich im Stadion.
Zum Stadion:
Was ich hier zu sehen bekam, war für mich ein Augenschmaus. Ein altes, heruntergekommenes Stadion mit einem unglaublichen Flair. Bestehend aus vier Tribünen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die größte Tribüne, eine Hintertor Tribüne ist reiner Stehplatz. Die Steinstufen sind aus Beton, die mit Moos und Gras bewachsen sind. 
Die Gegengerade besteht aus vier etwas breiteren Stufe, die komplett mit Wiese und Moos bewachsen sind. Diese Stufen sind vor lauter Bewuchs nicht mehr richtig zu sehen. 
Die zweite Hintertor Kurven ist die Fankurve. Auch sie besteht aus Steinstufen, aber hier gibt es Holzbänke / Bierbänke, wo man sich absetzen kann. Dort ist auch eine Anzeigentafel, bei der die Zahlen noch von Hand gewechselt werden. Als letztes ist die zweite Gegengerade zu nennen, die zum einen am oberen Rand Stehplätze bietet und auf der Tribüne drei Reihen mit Holzbänken hergibt. Diese Bänke sind auf der linken Seite schon sehr vom Wetter angegriffen, auf der rechten Seite wurden sie erneuert. 
Als Absperrung zum Spielfeld hin dient ein Metallzaun auf dem oben drauf Metallstangen sind, die mit einem dreifachen Drahtseil versehen sind. Dieses Stadion ist schon wieder so Kult, dass ich mich total in dieses verliebt habe. Selbst ein Apfelbaum steht in der Hintertor Tribüne und die Äpfel liegen auf den Stufen herum. 
Auf den Stufen, wo das Moos wächst, sind auch kleine Pilze zu erkennen. 
Leider steht auch dieses Stadion auf der Liste, deren Abriss geplant ist und nicht überleben sollen.

Zum Spiel:
Die Konstellation war so, dass Dynamo Erster in der Liga ist und Camps / Leezen Achter. Wobei Dynamo schon einen sehr guten Vorsprung auf den Zweiten in der Tabelle hat. Es dauerte ca. 10 Minuten, bis sich beide Mannschaften gefunden hatten. Wobei man dann den Klassenunterschied ganz gewaltig merkte. Die Spieler von Dynamo spielten sehr gut und flüssig miteinander und ließen der Auswärtsmannschaft kaum eine Chance. Immer wieder rollte ein Angriff nach dem Anderen. Wenn der Torwart von Leezen nicht so gut gehalten und einen super Tag erwischt hätte, wäre die Auswärtsmannschaft nach den ersten 15 Minuten schon komplett untergegangen. 
In der 13. Minute begann dann das muntere Tore schießen. Das 1:0 entstand durch einen schönen Doppelpass von rechts. Ein Spieler von Schwerin wurde dadurch frei gespielt und rannte alleine auf den Torwart zu. Den Ball schoß er dann am Torwart vorbei ins Tor. Vor dem Tor hatte die Heimmannschaft schon 2 gute Chancen gehabt. Weiterhin spielte nur Dynamo und spielte den Gegner schwindlig. Doch der Torwart von Leezen hält sehr gut. In der 30. Minute kam der erster Schuß von der Auswärtsmannschaft. Dieser ging aber sehr weit am Tor vorbei. In der 33. Minute das 2:0. Durch einen Weitschuß wurde der Torwart zu einer sehr guten Parade gezwungen, doch der Abpraller kommt zu einem weiteren Spieler von Dynamo und der schiebt den Ball sehr schön am Torwart vorbei. Direkt mit dem Anstoß kam Leezen auch mal vor das Tor von Dynamo. Der Ball ging ins Toraus und es gab Ecke für die Auswärtsmannschaft. Dieser Eckball führte zum 2:1. Dies war der erster Eckball und die erste richtige Chance für Leezen sein. Doch Dynamo zeigte sich nicht geschockt, sondern spielte weiter dominant. In der 38. Minute das 3:1. Ein schneller Spielzug vor dem Tor von Leezen, Wieder wurde ein Spieler frei gespielt und stand alleine vor dem Torwart. Mit dem Schuß kam auch das Tor. Kurz vor dem Halbzeitpfiff, die Spieler von Leezen und die Zuschauer waren schon in Gedanken beim Pausenbier, kam es in der 45. Minute noch einmal zu einem sehr schnellen Spielzug über die rechte Seite. Der Spieler von Dynamo schießt von der rechten Strafraumseite. Der Torwart kann noch gut reagieren, aber den Ball nicht festhalten. Die Abwehr reagiert nicht und ein Spieler von Dynamo erzielt mit dem Nachschuß das 4:1. Der Schiedsrichter pfeift das Spiel dann gar nicht mehr an und läßt die Spieler gleich zur Halbzeit in die Kabine gehen.Diese Pause nutzte ich, um noch einmal beim Imbissstand vorbei zu schauen und mich dort mit einer Bratwurst einzudecken. Auch nutzte ich die Zeit, um mir das Klientel der Leute hier genauer anzuschauen. Schon etwas andere Leute als bei uns in den Stadien. Danach ging ich wieder zurück auf meinen alten Platz und wartete auf den Anpfiff der zweiten Halbzeit. Sollte auch nicht lange dauern, bis Diese wieder angepfiffen wurde. Nachdem das Spiel wieder 5 Minuten lief wurde ein Spieler von Dynamo ausgewechselt. War eigentlich nichts besonderes, nur der Stadionsprecher war etwas verwirrt. Denn als er den Namen des Spielers nennen wollte, wusste er diesen nicht und verkündete offiziell, daß ein Spieler eingewechselt wurde. Den Namen sagte er aber erst ca. Minuten später, bei einer weiteren Durchsage. Dies fanden die Zuschauer sehr witzig und das Gelächter hatte der Stadionsprecher auf seiner Seite. Die zweite Halbzeit sollte nicht mehr so gut sein, beide Mannschaften schraubten jetzt das Tempo herunter. Dynamo war zwar noch das bestimmende Team, aber Leezen stellte sich jetzt besser auf die Angriffe ein. Die wenigen Chancen, die Schwerin hatte, konnten nicht mehr genutzt werden. Es dauerte bis zur 78. Minute, bis ein weiteres Tor fiel. Durch einen schön herausgespielten Konter lief ein Spieler der Heimmannschaft alleine auf den Torwart zu und versenkte den Ball im Tor. Dies war das 5:1 und sollte den Schlußpunkt setzen. Danach begannen die Trainer viele Auswechslungen durchzuführen und das störte den Spielfluß sehr. Die letzten  12 Minuten war es dann eher ein freundschaftliches Abtasten, ohne daß sich jemand überanstrengte. In der 80. Minute begab ich mich noch mal auf die andere Seite des Stadions, um auch von dort gute Fotos zu machen. 
Hinter der Kurve der Heimfans fand ich dann noch einen Bierstand und ein paar schöne Graffitis.
Sehr pünktlich, in der 90. Spielminute pfiff der Schiedsrichter dann das Spiel ab und da ich es nicht sonderlich eilig hatte, verblieb ich noch etwas im Stadion. Es sollten noch Feierlichkeiten zwischen Fans und Spieler geben. Dabei ist besonders anzusprechen, daß auch Pyrotechnik gezündet wurde und sich weder Polizei noch Ordnungsdienst dafür interessierten. Als Einziger meldete sich der Stadionsprecher mit dem Satz: "Ihr wisst doch, daß es nicht erlaubt ist, Pyrotechnik zu zünden. Ihr Bösen". Das war Alles.
Nachdem ich dann die ganzen Feierlichkeiten gesehen hatte ging es für mich zurück zum Auto. Ich kam gut vom Stadion weg und fuhr die selbe Strecke, die ich auch schon auf der Hinfahrt genutzt hatte, wieder zurück. Was man unglaublich bemerkte, war das heute der Feiertag war. Denn es fuhren keine LKw`s auf der Autobahn und das bedeutete für mich, ich kam sehr gut durch. Auch gab es keine Probleme in Hamburg und mir blieb sogar noch genug Zeit, das Auto in der Hansestadt aufzutanken. Für den Sparfuxx wie mich war es begeisternd, daß der Sprit in Hamburg sehr günstig war. Die einzige Unterbrechung der Fahrt sollte ein Tunnel kurz vor meinem Ziel sein, der hinterhalb eine Schleuse für Schiffe hatte. Dort musste ich wirklich 10 Minuten warten, bis das Segelschiff durchgefahren war. Um 19:15 Uhr war ich dann wieder zurück in St. Peter Ording und beendete den Ausflug.

Fazit der Tour:
Aufgrund der Kurzfristigkeit und der vielen Absagen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hatte ich bis kurz vor Spielbeginn bedenken, dass das Spiel heute überhaupt stattfindet. Erst als ich dann an der Geschäftsstelle von Dynamo Schwerin war und die Verantwortlichen sah wusste ich, dass das Spiel stattfand. Dies ließ mich aber wieder sehen, daß auch mir immer noch amateurhafte Fehler unterlaufen. Denn eigentlich hätte ich die Geschäftsstelle gar nicht anfahren dürfen. Die Stadt Schwerin ist wirklich sehenswert, das Stadion ist ein absolutes Highlight und auch das Spiel, sowie die vielen Tore und die unzähligen Chancen der Heimmannschaft hatten diese Tour gerechtfertigt. Ein erfolgreicher Tag, sowie eine gute Tour ging damit zu Ende.