29.02 - 02.03.2016 Brighton und Leicester Tour
29.02.2016 Championship, englische 2. Liga
Brighton & Hove Albion Halbzeit: 4:0 // Endstand 4:0 Zuschauer: 25150, davon ca. 1500 aus Leeds
Stadion:
The American Express Community Stadion 30750 Plätze
01.03.2016 Premier League, englische 1. Liga
Leicester FC : West Bromwich Albion Halbzeit: 2:1 // Endstand: 2:2 , Zuschauer: 32018, davon ca. 2500 aus West Brom ausverkauft
Stadion:
King Power Stadion 32500 Plätze
Kosten:
Flug: 30 €
Auto: 40 €
Sprit: 50 €
Übernachtung: 9 €
Karte Brighton: 12 €
Karte Leicester: 10 €
Sonstiges: 30 €
Tourbericht:
Die Planung und Vorbereitung:
Seit der letzten Tour Anfang Januar zu West Ham hatte ich
mir für dieses Jahr vorgenommen, den letzten verbleibenden Verein der Premier
League, der mir noch fehlte zu besuchen. Was sich dieses Jahr als etwas
Schwerer heraus stellen sollte, da Leicester City, der Verein, der zur
Komplettierung der genannten Liga seit Beginn der Saison in England einen
hervorragenden Fußball spielt und zu Recht als Tabellenführer die erste
englische Liga anführt. Somit musste ich bei meiner Planung für die Reise zwei
wichtige Dinge beachten. Wie komme ich am Einfachsten an Eintrittskarten und
wie wird der ganze Trip so billig wie möglich. So habe ich mich erst einmal
über die bekannten Seiten (Kicker.de, One Football) schlau gemacht, wann eine
englische Woche in der Liga Anstand und auch ein Gegner zu Gast war, der nicht
unbedingt als Anzugsmagnet bekannt war. Also wurde ich Mitte Februar bei meinen
Recherchen fündig und entdeckte den Termin 02.03.2016 für mein Vorhaben, denn
die englische Liga war schon bis dato terminiert und das Spiel Leicester City :
West Bromwich Albion war für diesen Spieltag angesetzt. Eine Nachfrage über die
bekannten Foren, ob mich jemand begleiten möchte, stellte sich als Fehlschlag
heraus. Somit plante ich die Tour für mich Alleine. Somit machte ich mich als
nächstes über einen Flieger schlau, wobei ich bei meinen letzten Flug von
Memmingen aus sehr gute Erfahrungen gemacht hatte. Also auch hier wieder über
die altbekannten, üblichen Seiten (fluege.de, ryanair.com) nachgeschaut und
tatsächlich einen Flug gefunden, der mich am Montag den 29.02.2016 von
Memmingen – London bringen würde und das Selbe entgegengesetzt am 02.03.2016
wieder zurück. Der Preis für 29,98 € war unschlagbar, deswegen buchte ich ins
Blaue, ohne zu wissen, ob ich überhaupt Urlaub bekommen würde! Die 30 € hätte
ich dann verschmerzt, wenn bei der Anfrage der freien Tage ein Misserfolg dabei
heraus gekommen wäre. Der nächste Schritt führte mich zu meinem Chef mit dem
Urlaubsantrag und dieser wurde zum Glück genehmigt. Die Planungen liefen also
in die richtige Richtung und über Soccerway.com entdeckte ich auch noch für den
29.02.2016 ein Spiel in der Championship, daß mir ein Lächeln ins Gesicht
zauberte. Denn an diesem Abend spielte Brighton & Hove Albion : Leeds
United. Auch dieser Ground fehlte mir noch und bei genauerem Erkunden stellte
ich fest, daß die Entfernung zwischen Stansted und Brighton gerade mal 145 km
waren. Somit war also dieser Besuch des Stadions auch schon fest eingeplant und
brachte mich auf die nächste Idee, die ganze Tour per Leihauto zu meistern.
Leihauto wie gehabt über Billiger-Mietwagen.de nachgeschaut und gebucht. Als
kleiner Tipp! Immer vorher auf die Öffnungszeiten der Zentrale und den Standort
schauen. Viele Stationen sind nicht an allen Flughäfen vertreten, oder haben
dämliche Öffnungszeiten. Ich fand auf alle Fälle einen Anbieter, der beiden
Ansprüchen entsprach. Über EasyRent.com fand ich beides und auch noch zu einem
super Preis 32 €. Das Nächste war der Plan der Übernachtungen. Da ich am
Mittwoch wieder in der Früh zurück fliegen sollte wäre es Schwachsinnig
gewesen, für diese Nacht eine Schlafmöglichkeit zu buchen. Aber in Brighton
sollte ich mir doch was suchen, denn zu dieser Jahreszeit ist Autoschlaf nicht
unbedingt empfehlenswert! Über Hostelworld.de fand ich ein Schlafgemach. Am
Strand, in einem 20 Bett Zimmer mit Frühstück für unschlagbare 9,13 €. Gut, es
war ein Hostel, aber Hauptsache ein Bett und ein Dach über dem Kopf. Das Letzte und zugleich auch Schwierigste war
der Prozess der Eintrittskarten. In England ist es grundsätzlich so, daß es
bestimmte Phasen der Bestellungen für Karten gibt. Zuerst sind immer die
Mitglieder und Jahreskartenbesitzer dran. Danach wird der Rest der Karten im
öffentlichen Verkauf frei gegeben. Das ist dann der Generale Sale. Bei vielen
Vereinen muß man sich aber erst einen Account erstellen, um Karten bestellen zu
können. Somit tat ich das gleich mal bei Brighton und Leicester. Zusätzlich, da
ich ja wusste, daß das Kartenkontingent bei Leicester schnell vergriffen ist,
meldete ich mich auch noch bei den West Bromwich Albion an. Karten für Brighton
zu bekommen war überhaupt kein Problem, Leicester war wie erwartet sofort
ausverkauft. Also über Bromwich, wobei der General Sale erst am Samstag den
27.02.2016 begann und ich aber am 29.02.2016 schon abhob. Lange Rede, ich setzte
auf Lücke und bestellte am 27.ten einfach eine Karte in der Hoffnung, sie wird
am Schalter hinterlegt. Somit war das letzte, was ich noch vorbereiten musste,
einen Plan und eine Mappe für die 3 Tage zu erstellen mit Adressen, Entfernungen,
Voucher, Ausdrucken wichtiger
Unterlagen. Die Tour konnte beginnen!
Tourbericht:
29.02.2016
Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker. Also raus, Duschen und
Frühstücken, damit ich die Reise gestärkt beginnen konnte. Um 07 Uhr in der Früh startete ich meine Reise
via Auto Richtung Memmingen Flughafen. Wobei ich schon den ersten amateurhaften
Fehler begangen hatte und fast mit einer fatalen Strafe die Tour streichen
hätte können. Ich fuhr zu spät los. Das merkte ich spätestens bei München, da
der Berufsverkehr heftiger wurde und das Wetter auch nicht auf meiner Seite
war. So wurde aus den berechneten 1,45 Stunden Fahrzeit gleich mal 2,10
Stunden. Mit einem etwas erhöhtem Pulsschlag und brennen unter dem Hintern bog
ich in den Privatparkplatz am Memminger Flughafen ein. 30 Minuten vor Abflug
machte ich mich die 10 Minuten Fußweg auf zum Flughafen, in der Hoffnung, daß
sich an den Flugzeiten nichts geändert hatte. Denn dafür hatte ich in der Früh
keine Zeit mehr gehabt. Sehr blauäugig! Ich hatte aber das Glück des Tüchtigen
(evtl. Dummen), daß sich nichts geändert hatte und der Flieger planmäßig um
09:45 Uhr abheben sollte. Also noch schnell durch die Sicherheitskontrolle,
eingecheckt hatte ich ja vorher schon über Internet und kurze Zeit darauf saß
ich auch schon im Flieger. Mit einer unglaublichen Vorfreude im Bauch hob der
Flieger ab. Endlich wieder England, endlich wieder Insel. Über die letzten
Jahrzehnte hat sich diese Ecke von Europa wirklich zu meiner zweiten Heimat
gemausert und ich freu mich immer wieder, dort zu sein. Dieses Mal hatte ich
mir auch ein Buch für die Flugzeit mitgenommen, damit die Zeit Sinnvoll
überbrückt werden konnte. Neben mir saß eine nette Blondine, die ich sofort als
Engländerin ausmachen konnte. Spätestens, als wir zu Landung ansetzten holte
sie ihr Schminktäschchen heraus und musste noch einmal alles Nachschminken!
Willkommen auf der Insel! Und es gibt sie immer noch! Die Leute, die bei der
Landung klatschen. Was das soll habe ich bis heute nicht verstanden, aber seis
drum. Dieses Mal beeilte ich mich beim raus kommen aus dem Flieger. Das erste,
was mich empfang, war die Sonne bei ca. 12 Grad. Natürlich hatte ich einen
dicken Pullover und Jacke an, die mich gleich in Hitzewallungen brachten. Ich
wollte auch ohne große Verzögerung durch die Ausweißkontrolle, da ich schnell
an das Auto wollte. Nicht allzu viel Zeit verlieren. Bis jetzt lief alles wie
am Schnürchen. Schnell sah ich mich am Infostand, die Dame erklärte mir den
Busshuttle zu meiner Autovermietung und da unterlief ihr leider ein Fehler. Sie
nannte mir den falschen Abfahrtspunkt. Aber bevor ich zum Busterminal ging
schaute ich noch kurz im M+S Shop am Flughafen vorbei und holte mir für 3,90
Pfund 4 Dosen Cider. Ein Ritual, daß sich auch schon länger eingespielt hat. Von
der letzten Tour hatte ich noch einige Pfund in der Hosentasche. Ich hatte mir
angewöhnt, kurz vor Rückkehr an den Flughafen in der Stadt Geld abzuheben. Denn
seit einiger Zeit gibt es nur einen Bank Anbieter und die haben einen
bescheidenen Umtauschkurs. Als ich dann
Vorort war, der Bus kam und ich einsteigen wollte, wurde ich vom Fahrer darauf
hingewiesen, daß dies der falsche Bus ist. Also zum richtigen Bus, der noch 15
Minuten bis zu seiner Einfahrt/Abfahrt brauchte. Da sich der kleine Hunger
meldete, ging ich nochmal zurück ins Flughafengebäude und holte mir beim Burger
King etwas zum Bauch füllen. Zurück zum Busstation, kurz noch in die Sonne
gesetzt und das schöne Wetter genossen und schon kam das Gefährt. Per
Namensliste wurde überprüft, ob ich mitfahren durfte und schon fuhren wir
Richtung Holiday Inn. Dort war nämlich die Car Rental Station. Nur nach einem
Halt stieg ich auch schon wieder aus und fand ohne große Suche die Station.
Nach einem kurzen Papierkrieg hatte ich mein Auto und ohne große Probleme (ich
erinnere an die West Ham Tour Anfang Januar) machte ich mich auf den Weg nach
Brighton. Ich hatte mein eigenes Navi dabei, daß natürlich die Adresse vom
Hostel nicht fand. Ging ja schon wieder gut los. Also erstmal grob die
Richtung, die Feinplanung legte ich auf Ankunft zurück.
Nach ca. 1,5 Stunden
Fahrt auf der linken Seite fuhr ich kurz vor Brighton noch einmal auf einen
Autobahn Rastplatz heraus, denn ich hatte beschlossen, einen Einheimischen zu
befragen, ob er über sein Handy die Adresse abfragen konnte. Evtl. fand er ja
meinen Ankunftspunkt. Als ich jemanden in einem parkenden Auto ansprach wurde
mir auch gleich geholfen. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie sich Leute
über die Engländer aufregen können. Egal, wann ich auf der Insel war, es wurde
mir immer geholfen und die Leute waren freundlich zu mir! Und schon zeigte
sich, daß mein kleines Hirn nicht weiter gedacht hat. Nicht umsonst heißt der
Verein Brighton & Hove Albion. Denn mein Hostel war natürlich in Hove. Oh
Mann Holger, was für amateurhafte Fehler! Aber Man(n) lernt halt nie aus! Als
nächstes ergab sich ein Irrweg aus der Raststätte, denn ich konnte nicht so
einfach wenden. Somit musste ich erst in ein Dorf fahren und dort wenden.
Natürlich wurde die Straße, die in das Dorf führte neu gebaut und somit staute
sich natürlich alles. Tolle 45 Minuten warten, immer gerne genommen. Irgendwann
fand ich dann wieder zurück auf die Autobahn. Wenigstens hatte das Navi die
Adresse gefunden und meine Fahrt endete direkt an meiner Schlafstätte. Ein typisches englisches Häuschen in der Nähe
des Wassers. Die Möwen umflogen die Ecke, also genau mein Ding!
In einer
Seitenstraße fand ich einen Parkplatz und schon machte ich mich mit meinen
Unterlagen zum Check Inn. Dort war ein netter Herr, der mir bei allem gut half.
Als er mich auf meinen Grund der Reise ansprach und ich ihm erklärte, daß ich
wegen Fußball da bin, war er total aus dem Häuschen. Es zeichnete sich heraus,
daß er Rumäne war und Fan von einem rumänischen Verein ist, der mittlerweile
zweite Liga spielt. Er war wohl früher auch viel unterwegs und wir verstanden
uns auf Anhieb. Da ich aber nicht allzu viel Zeit hatte verabschiedete ich mich
von ihm, brachte mein Geraffel auf die Bude und mit dem Wichtigsten fuhr ich
die 14 Kilometer weiter zum Stadion. Dort wäre mir dann fast ein Unfall
passiert, denn kurz vor der Ausfahrt gab es einen Rückstau und ich musste
schnell runterbremsen und abfahren, sonst wäre ich zu weit gefahren. Der hinter
mir reagierte gerade noch rechtzeitig, sonst hätte ich ein leichtes Problem
gehabt. Aber alles ging gut und ich merkte schon bei der Abfahrt, daß um das
Stadion herum die Situation des Parkens nicht gut aussah. Auf der rechten Seite
entdeckte ich die Universität. Dort versuchte ich mein Glück mit Parken und
fand auch einen großen Platz, wo man das Auto abstellen konnte. Dieser kostete
zwar 2 Pfund für mehrere Stunden, aber die zahlte ich gerne, um in der Nähe des
Stadions zu sein.Vor Allem ist Parken ohne Parkschein in England sehr teuer!
Ich erinnere mich da an eine Tour in York, die doch einiges gekostet hat. Somit
machte ich mich zu Fuß auf zum Stadion. Dieser Fußmarsch kostete mich ca. 10
Minuten, dabei sch0ß ich gleich ein paar Fotos von einem beeindruckenden
Stadion.
Am Stadion war am Nachmittag noch gar nichts los. Selbst die Ordner
fanden sich erst langsam ein. Wenigstens der Fanshop war schon geöffnet. Also
rein und meinen Pin geholt.
Danach ging es um das Stadion, noch ein paar Fotos
und weil noch genug Zeit übrig war entschloss ich mich dafür, mit der
Straßenbahn in die Innenstadt von Brighton zu fahren. Etwas Kultur muss sein.
Nach ein paar Stationen war ich auch schon am Bahnhof von Brighton angekommen.
Wo gerade ein Parkur aus Absperrungen aufgebaut wurde. Als ich die Polizei
fragte, für was das sein sollte, bekam ich zur Antwort, wegen dem Spiel und dem
Zugang. Okay, daß schmiss meinen Plan auf kurzfristige Anreise zum Spiel etwas
um. Ich musste etwas mehr Zeit einplanen. Als ich aus dem Bahnhof raus war, sah
ich ein altes Haus, daß mir Fish & Chips ankündigte. Eigentlich hatte ich
nicht viel Hunger, aber dieses Haus zeigte mir, daß es Kult war, sich dort
etwas zu holen. Es hatte auch geöffnet und so holte ich mir eine Portion des
angesprochenen englischen Kultmahls. Ich zahlte auch nur 4, 50 Pfund dafür, was
ein unglaublich günstiger Preis war.
Bewaffnet mit meiner Papiertüte machte ich
mich in die Innenstadt auf, wobei mir das übliche Bild einer englischen Stadt
gezeigt wurde. Viele Geschäfter, eine Fußgängerzone, viele dicke und
angeschmierte Weiber die im Kaufrausch waren und mit einem Lächeln im Gesicht
stellte ich mich auf die Seite, aß mein Mahl und genoss den Anblick der
„aufgescheuchten“ Hühner. Als ich dann nach kurzer Zeit unten am Strand
angekommen war, war ich etwas endtäuscht, da mir etwas von Sandstrand und
toller Gegend erzählt worden war. Zum Ersten: Kein Sandstrand, sondern alles
Stein. Zum Zweiten: Keine besonders schöne Gegend. Aber ich schoß trotzdem ein
paar Fotos von einem Pier und nem Rießenrad.
Dann musste ich mich auch schon
wieder auf den Rückweg machen, denn ich wusste ja nicht, wie lange mich die
Warterei am Bahnhof kosten würde. Zwischendrin holte ich mir noch zwei Cider,
wobei ich sehr endtäuscht war, daß ich bei meinen Streifzügen durch die Kioske
keinen K-Cider fand. Also kurz vor dem Bahnhof gab ich meine Bemühungen auf und
holte mir zwei Magners Cider, die auch sehr lecker sind. Da es in England
allgemein verboten ist, Alkohol auf der Straße zu trinken, nahm ich eine
Plastiktüte und stülpte sie über die Dose. Und schon hatte ich mit einem
kleinen Trick Ruhe von den örtlichen Behörden. Am Bahnhof angekommen hatte ich
schon ein Döschen geleert und stellte mich in die Warteschlange.
Nach und nach wurde das Tor geöffnet und
immer ein Teil der Leute durfte auf den Bahnsteig. Sowas hatte ich bis jetzt
auch noch nicht erlebt. Wie gesagt, Man(n) lernt nie aus! Auch ich war irgendwann
vorn angekommen und durfte auf den Bahnsteig. Die Türen der Bahn öffneten sich
und ich ergatterte mit viel Glück einen Sitzplatz. Da die Bahn voll war,
interessierte es auch keinen, daß ich meine zweite Dose öffnete und mir das
kühle Nass gönnte. Nach kurzer Zeit waren wir wieder am Stadion angekommen und
mittlerweile war es dunkel geworden. Noch ein paar Fotos und schon begab ich
mich Richtung Eingang. Die Kontrollen waren, wie immer in England, sehr
oberflächlich. Im Stadion suchte ich mir gleich meinen Platz und auch im
heiligen Rund war ich mehr als begeistert von diesem Stadion. Das I-Pünktchen
an der ganzen Sache war auch noch, daß alle Sitze gepolstert waren. Hatte ich
so auch noch nicht gesehen.
Die Mitgereisten 1500 Leeds Anhänger machten am
Anfang gute Stimmung und ich war überhaupt begeistert, daß für einen
Montagabend so viele der Fans den weiten Weg auf sich genommen hatten. Das
Stadion füllte sich gut und als das Spiel begann war es zu dreiviertel voll.
Ein super Spiel erwartete mich, wobei es andauernd rauf und runter ging. Genau
das liebe ich am englischen Fussball. Kein Quergeschiebe, Visier runter und los
geht’s. In der 18. Minute gab es einen Elfmeter für Brighton, den der Schütze
so frech schoß, daß ich echt baff war. Einfach über den Torwart lupfen, daß muß
man sich auch erstmal trauen. Aber drin ist drin. Die Stimmung war super. Aber
trotzdem zeigte sich Leeds nicht geschockt und spielte seinen Angriffsfußball
weiter. 4 Minuten später passierte dem Abwehrspieler von Leeds ein gravierender
Fehler und bei einem misslungenen Querpass erwischte ein Brighton Spieler den
Ball und marschierte auf das Leeds Tor zu. Es standen ihm noch zwei
Abwehrspieler im Weg. Einfach mal aus der zweiten Reihe abziehen und zwischen
dem einen Bein, wo der Ball abprallte und dem anderen Bein des zweiten
Abwehrspielers fand der Ball den Weg ins Tor. Unglaublich. Ich habe schon lang
nicht mehr so ein Eigentor gesehen. Der Jubel darüber war natürlich wieder groß
im Stadion. Als dann noch in der 28. und 38. Minute das 3:0 und 4:0 fiel, war
das Spiel schon in der ersten Halbzeit entschieden. Mit einer super Stimmung
wurde die Heimmannschaft in die Pause verabschiedet. Aber was auch sehr
beeindruckend war, die Leeds Fans pfiffen ihre Mannschaft nicht aus. Denn Diese
hatte bis dahin auch eine sehr gute Leistung gezeigt. 15. Minuten
Verschnaufpause.. Das Einzige, was ärgerlich war, alle Tore sind auf der
gegenüber liegenden Seite gefallen. Man(n) kann nicht alles haben. Die zweite
Halbzeit wurde eingeleutet. Und schon nach kurzer Zeit zeigte sich wieder ein kampfbetontes,
schnelles Spiel. Leeds kämpfte weiter, beide hatten ihre Chancen aber ein Tor
wollte keines mehr fallen. Wobei Beide genug Chancen hatten und wenn das Spiel
8:4 ausgegangen wäre, hätte es mich nach dem Verlauf auch nicht gewundert. Nach
dem Schlusspfiff verließ ich mehr als Zufrieden das Stadion und machte mich auf
zum Auto. Dies zu finden erwieß sich als etwas schwerer, es war dunkel und
irgendwie sah alles gleich aus. Trotzdem fand ich es dann und nach kurzer Zeit
war ich auf dem Rückweg zum Hostel. Dort fand ich einen Parkplatz in der Nähe
und ich wusste auch, daß das Parken von 20 Uhr Abends – 9 Uhr Morgens frei war.
Also ohne Bedenken ging ich noch kurz in die Stadt von Hove, um das auch
gesehen zu haben. Doch, wohl wegen Montagabend, waren schon alle Bordsteine
hoch geklappt. Also noch zu in einem Kiosk, dort holte ich mir 4 Strongbow
Cider und setzte mich nach meinem kurzen Stadtmarsch ins Hostel und nutzte das
Internet. 4 Cider später und sehr müde beschloss ich, den Abend zu beenden und
die Augen zu schließen. Kurz vor Mitternacht lag ich dann in meinem Bett und
kam zum Entschluss, einen unglaublich tollen Tag erlebt zu haben.
01.03.2016
In der Früh um 7 Uhr rührten sich die ersten Mitraumnutzer.
Wobei man merkte, daß es auch viele Idioten auf dieser Welt gibt. Denn von
Rücksicht hatten die noch nichts gehört. Da wurde sich lautstark unterhalten
und die Türen geknallt. Zum Glück waren die Deppen bald weg. Um 08:30 Uhr
öffnete ich erneut die Augen und stellte fest, daß es eine gute Zeit zum
Aufstehen war. Somit also raus aus den
Federn und erstmal das inbegriffene Frühstück nutzen. Toast, Butte, Marmelade
und ein Kaffee, was will der Groundhopper in der Früh mehr!?
Nach dem Mahl noch
unter die Dusche, meine am Vortag gekaufte Handykarte aufladen und noch ein
Pläuschen mit dem rumänischen Kameraden tätigen, bevor ich in das verregnete
und windige Hove hinausging. Das Wetter hatte sich gedreht und verschlechtert.
Sollte meine Stimmung aber nicht vermießen, den heute war der Tag gekommen, auf
den ich schon sehr lange gewartet hatte. Heute startete ich die Mission,
englische Premier Leaugue vollzählig zu machen. Also setzte ich mich voll der
Hoffnung ins Auto, tippte die Adresse des Stadions in das Navi und mit einer
Fahrzeit von 2,5 Stunden machte ich mich auf den Weg. Ich nutzte noch den Umweg
am Strand entlang, um noch etwas Kultur zu sehen. Zwischendrin haute ich noch
für 10 Pfund Sprit in den Tank. Aber als ich dann auf dem Motorway war, gab es
kein Zurück mehr. Nach 2,5 Stunden und einigen Kilometern mehr war ich dann
endlich in Leicester angekommen. Der Regen hatte sich mittlerweile
verabschiedet und es spitzte wieder die Sonne hervor. Und schon zeigte sich das
nächste Problem. Die Innenstadt war ein Chaos. Baustellen, Einbahnstraßen und
komische Verkehrsführung ließ mich irgendwie nicht zum Stadion finden.
Irgendwann verließ ich mich auf meinen Instinkt und nachdem ich ein Stadion
anhand der Flutlichtmasten gesichtet hatte, stellte ich das Auto auf einen
Einkaufsmarkt Parkplatz ab und versuchte mein Glück zu Fuß weiter. Ein weiteres
Problem war, daß man das Auto an Spieltagen auf diesen Parkplatz nur 90 Minuten
stehen lassen durfte. Somit ergab sich ein Problem mit dem Parken des Autos.
Ich fragte einen Arbeiter, der Trollis zusammen schob, wie ich diese Situation
am besten Meistern konnte. Sein Vorschlag war, die 90 Minuten nutzen, danach
einen Parkplatz in der Nähe suchen, dafür ein paar Pfund zahlen und um 17 Uhr
wieder zurück kehren und das Auto da abstellen. Das hörte sich nach einen guten
und vernünftigen Plan an. Zugleich erklärte er mir auch noch den Weg zum
Stadion, den ich danach einschlug. Zwischendurch suchte ich immer wieder
einen Parkplatz, aber das Glück hatte ich leider nicht, einen zu finden. Somit
führte mich mein Weg doch noch zum Stadion, von dem ich auch wieder sehr
begeistert war.
Der erste Weg führte mich gleich wieder in den Fanshop, da ich
ja meinen Pin brauchte. Leider erklärte mir die Dame, daß diese ausverkauft
seien. Welch ein Hass! Aber die Stimmung nicht vermießen lassen! Ich drehte
noch eine Stadionrunde, machte meine Fotos und wieder ging es zurück zum Auto.
Ich hatte kein Glück mit meiner Parkplatzsuche, also ab ins Auto, bevor ich mir
eine Strafe einhandelte. Als ich aus dem Parkplatzbereich raus fuhr, verstand
ich auch, was der Typ mir erzählt hatte, denn gleich Nebenan war ein
Bezahlparkplatz. Also auf den drauf und für zwei Stunden ein Parkticket
gezogen. Da ich noch genug Zeit bis zum Anpfiff hatte, führte mich mein Weg
jetzt wieder in die Innenstadt, den auch diese Stadt sollte beäugt werden. Ich
kam auch an dem Stadion vorbei, daß ich im Vorhinein als Anhaltspunkt für meine
Fahrt genutzt hatte. Es stellte sich heraus, daß es das Rugby Stadion von den
Leicester Tigers war. Somit hatte sich das auch geklärt, was das für ein
Stadion war.
Und ich war um einen Wissenstand reicher! Nach kurzer Zeit kam ich
an einem Kiosk vorbei, der Durst war unerträglich und ich versuchte erneut mein
Glück auf das verlorene Cider zu treffen. Und, da war es! Es wollte von mir
mitgenommen werden, ich nahm es mit! Wir verstanden uns von Anfang an blind.
Und als ich den ersten Schluck zu mir genommen hatte wusste ich, was die ganze
Zeit gefehlt hatte. Und wieder um ein Glücksgefühl reicher setzte ich meine
Tour Richtung Innenstadt fort. In der Innenstadt angekommen orientierte ich
mich grob Richtung Kirchturm und es stellte sich heraus, daß ich alles richtig
gemacht hatte. Es war die Kathedrale von Leicester. Davor stand noch die Statue
von Richard III, von dem ich zwar noch nichts gehört hatte, aber er war wohl
ein wichtiger englischer König. Sein Grab ist in der Kathedrale, also gleich
Mal hinein. Und ein unglaublich beeindruckender Bau empfing mich. Ich war sehr
begeistert, sowie ich auch das Grab des Königs und seine Krone sah. Um eine
Bereicherung reicher schaute ich noch durch die Stadt, zumindest durch die
Fußgängerzone und machte mich danach wieder auf den Rückweg.
Es waren auch
schon wieder fast zwei Stunden vergangen und ich musste das Auto umparken. Am
Auto angekommen machte ich genau das und ging noch auf ein Getränk in den
Einkaufsmarkt „Morisson“. Ich wollte mir noch ein Getränk holen und als ich in
den Ausverkaufsstand schaute, denn da waren alle Schnäppchen drin, leuchteten
mich 2 K-Cider an. Welch ein Zufall. Somit musste ich sie von ihrem Leid des
Wartens befreien und nahm sie mit. Beide Teile gönnte ich mir vor dem Spiel
noch.
Jetzt kam aber der aufregenste Moment. Ich brauchte meine Karte noch,
bzw. musste sie noch holen. Am Auswärtsschalter angekommen war ich echt etwas
nervös. Alles hing an meiner Dreistigkeit, denn ich hatte nur eine
Bestellbestätigung in der Tasche. Also vorgezeigt, Ausweiß dazu und ich bekam
echt ein Kuvert, in der sich der Schlüssel zum Glück befand! Ich konnte es echt
nicht glauben. Nach fast 20 Jahren, begonnen mit dem Spiel Nottingham Forrest :
FCB 1996 schaffte ich es endlich die erste Liga England abzuhaken! Innerlich
jubelnd begab ich mich noch einmal zum Auto, da ich noch etwas Zeit hatte und
ruhte mich auf diesem Ruhm etwas aus. Etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn
war ich dann wieder am Stadion, wo es schon ziemlich zuging. Nach einer kurzen
Kontrolle am Stadion steckte ich die Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz,
es piepte und ich war drin. Das letzte Stadion! Was für ein Gefühl!
Unglaublich.
Sichtlich erfreut ging ich gleich in die Kurve. Ein wahnsinns
Gefühl durchströmte mich. Jetzt wusste ich wieder, warum dieses Hobby so viel
Spaß macht. Genau wegen solchen Momenten! Auch wenn es niemand versteht, aber
es ist es wert, in der Weltgeschichte herum zu reisen. Genau deswegen! Das
Stadion war zum Anpfiff bis zum letzten Platz gefüllt und die Stimmung war
super.
Auch die Mitgereisten West Bromwich Fans machten gute Stimmung und als
auch noch mit der ersten Chance das Tor für die Albions in der 10 Minute fiel
war richtig was los. Ein super Spiel zum Anschauen und der Kampf beherrschte
auch dieses Spiel. Wobei man auch sah, warum Leicester die englische Liga
anführt. Die spielen schon einen starken, offensiven Fußball. In der 30. Minute
fiel dann der Ausgleich nach einem unglaublich guten Spielzug. Zum
Halbzeitpfiff ging dann mit einem Tor des Monats Leicester in Führung und
zugleich kam bei den Heimfans die super Stimmung noch mehr auf. Die 15 Minuten
Pause nutzte ich zum wieder herunter kommen, denn auch dieses Spiel hatte mir
sehr gut gefallen und mich fasziniert. Die zweiten 45 Minuten waren nicht
weniger schlecht, in der 50 Minute fiel der Ausgleich für die Albions durch
einen sehenswerten Kopfball. Danach ging es rauf und runter, wobei Leicester
der Chance zum Sieg näher war, aber entweder wollte der Ball nicht ins Tor oder
der Torwart hatte mit seinen super Paraden etwas dagegen. So blieb es bei dem Unentschieden
und auch nach diesem Spiel muß ich sagen, der englische Fußball ist einfach
großartig zum Anschauen. Danach ging ich ziemlich Zufrieden zum Auto zurück und
machte mich nach einer kurzen Einkaufs- und Pinkelpause im „Morisson“ auf den
Weg zurück nach Stansted. Ich musste mich langsam sputen, den die Station der
RentalCar schloß um 00:30 Uhr und ich hatte noch ein paar Meter vor mir.
02.03.2016
Um 00:10 Uhr war ich dann Vorort. Das Holiday Inn hatte ich
durch die gute Beschilderung auch gleich gefunden, so konnte ich ohne große
Probleme das Auto wieder abgeben. Zugleich wurde ich noch von einem
Angestellten mit demselben Auto zum Flughafen Terminal gefahren. Auch ein
netter Service. Zu guter Letzt trank ich noch am Flughafen meine restlichen
Cider, nahm in der Check In Halle auf dem Boden Platz und schloss bis zum
Öffnen des Check Ins die Augen. Natürlich vorher noch den Wecker gestellt,
damit ich nicht verpenne. Passierte zum
Glück nicht. Rechtzeitig wach geworden, begab ich mich durch den Check In, wo
es auch keine großen Probleme gab. Dieses Mal musste ich meine Schuhe beim
Durchleuchten ausziehen, auch kein Geschenk für die Angestellten. Aber wenn die
Securitis das so wollen, bitte. Danach legte ich mich noch auf einer Bank für
ein paar Minuten ab, so bekam ich auch noch ein paar Minuten Ruhe. Um 05:30 Uhr
wachte ich dann auf und begab mich an den Schalter der nach 20 Minuten öffnete
und mich in den Flieger einsteigen ließ. Pünktlich um 06:20 Uhr Ortszeit hoben
wir ab. Auf dem Rückflug laß ich mein Buch, denn schlafen konnte ich irgendwie
nicht. Ich ließ noch einmal meinen Gedanken freien Lauf über das Erlebte und
kam wieder zu den Entschluß, daß eine super Reise ein Ende gefunden hatte. Als
der Flieger dann nach 1:20 Stunden wieder in Memmingen aufsetzte war die Tour
fast zu Ende. Passkontrolle, der Weg zurück zum Auto, dieses vom Schnee
befreien und noch nach Memmingen City fahren, damit ich mir ein Frühstück und
einen Kaffee holen konnte. Nachdem ich Beides erledigt hatte kam der letzte
Part der Tour. Die Rückfahrt. Nach 2 Stunden Fahrt rollte ich dann in den
Innenhof meiner Heimstädte und beendete mit dieser Aktion die Aktion London
Tour.
Fazit: Wo fange ich an, wo höre ich auf!? Über diese Tour
ein Fazit zu bringen ist sehr schwer, da es für mich eine Tour ohne negativen
Beigeschmack gab. Es war alles positiv und das habe ich selten erlebt. Auch mit
dem Hintergedanken im Kopf, endlich etwas geschafft zu haben, daß man sich
schon lange vorgenommen hat, ist es natürlich noch umso besser. Mein Fazit der
Tour! Die Insel ist zu meiner zweiten Heimat geworden und immer eine Reise
wert!