Eifelturm Paris

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Freitag, 25. November 2022

24.11.2022 Tag 6 bei der WM erneuter Versuch eines Dreiers

Tourplan:
Nachdem wir gestern die Klatsche mit unserer Nationalmannschaft miterlebt hatten hieß es heute für uns, wieder aufstehen, Krone richten und weiter. Wir hatten ja immer noch auf unserer ToDo Liste stehen, einen Dreier (drei Spiele an einem Tag) über die komplette Spielzeit zu sehen. Mittlerweile hatten wir auch die Erfahrung, wo die Shuttlebuse von den Stadien abfuhren. Deswegen hatten wir gestern auch festgestellt, dass für heute die Sterne gut standen. Aber dazu später mehr.
Da wir heute wieder in das Stadion ganz unten (Al-Wakra / al Janoub, Anpfiff: 13 Uhr) für unser erstes Fußballspiel fahren mussten, stellten wir uns den Wecker auf 9 Uhr. Nachdem der Wecker los ging standen wir auf und ich schaute gleich mal auf die
Resale Ticketseite. Leider gab es hier nur Kategorien der Klasse 1 und 2. Uns natürlich zu teuer. Deswegen bastelte ich gleich mal ein Schild für Kartenkauf. Danach wurde sich frisch gemacht, ich holte mir noch einen Kaffee und schon waren wir abmarschbereit. Die kurze Strecke zur Mall kannten wir ja bereits im Schlaf, durch die Mall auch und schon saßen wir in der grünen Linie in Richtung Al-Bidda. Dort stiegen wir um und fuhren zu der Station DECC. Dort hatten wir gestern gesehen, dass es hier ein Ticket Center gibt, wo man noch Rest Karten kaufen kann. Deswegen stiegen wir dort aus und schauten dorthin. Nachdem wir davor standen strichen wir diese Idee, denn die Menschenmassen waren unendlich. Also wieder zurück zu der roten Linie und mit Dieser in Richtung Süden. Dort in der Metro kam ich dann auf die Idee, an der Endstation einen Platz zu finden und dort unser Schild hoch zu halten. Nach unserer Ankunft fuhren wir noch mit der Rolltreppe nach unten und stellten uns dort in den Menschenstrom. Es dauerte keine Minuten, schon hatten wir die erste Karte. Michi nahm Diese und zahlte Kat. 3 Normalpreis. (250 Rial / 65 €). Danach kamen zwei Polizisten auf uns zu und fragten, was wir hier machen. Ich erklärte Ihnen, dass wir Karten suchen und deswegen hier stehen. Der eine Polizist war sehr hilfsbereit und erklärte, dass wir über die Fifa Seite bestellen können. Ich erklärte ihm, dass es dort nur noch teure Karten gibt und wir günstige Karten suchen.  Er erwiderte, dass das Illegal ist und wünschte uns viel Glück. Dann gingen sie weiter. Danach kam ein Security Typ und bat uns darum, dass  wir bitte diesen Bereich verlassen sollen. Aber Alles in einem sehr freundlichen Ton und ohne Gestresse. Diese ganze Freundlichkeit in diesem Land faszinierte mich total. Wir hatten bis jetzt noch keine schlechten Erfahrungen hier gemacht. All der Medienrummel in Deutschland interessierte niemanden. Eher wurde über uns gelacht. Nachdem wir dann unseren Standort gewechselt hatten, standen wir am Ausgang der Metro und wieder wurde das Schild gehoben. Es sollte auch hier keine 10 Minuten dauern, dann kam ein Kameruner und bot mir eine Kat. 2 Karte an. Kostet normalerweise 600 Rial / über 150 Euro. Ich bot ihm 200 Rial / 50 Euro und er nahm das Geld und bedankte sich. Somit waren wir Beide mit Karten versorgt und konnten beruhigt zum Stadion fahren. Ab Ende der Metrostation muss man dann mit einem Shuttlebus zum Stadion fahren. Auch diese Strecke kostet einem 20 Minuten, dann fährt man in die Parkplätze für die Busse ein. Von hier sind es dann noch einmal 10 Minuten zu Fuß zum Eingang. Vorher machte ich mit Michi noch einen Treffpunkt für nach dem Spiel aus. Wir hatten leider am Busparkplatz erfahren, dass es zum zweiten Spiel keinen Shuttlebus geben sollte. Deswegen brauchten wir ein anderes Beförderungsmittel. Natürlich waren nur Taxi und / oder Uber möglich.
Nachdem wir dann durch den Security Check durch waren trennten sich unsere Wege. Wir hatten unterschiedliche Blöcke, deswegen auch der Treffpunkt nach dem Spiel. Ich musste noch ein paar Meter laufen, bis ich endlich an meinem Eingang war. Auf dem Weg zu meinem Block traf ich noch auf zwei Kameraden aus der Bayern Szene und erfuhr von ihnen, dass sie auch das nächste Spiel besuchen wollten. Ich erklärte ihnen unseren Treffpunkt und wir machten aus, gemeinsam mit dem Taxi zu fahren. Heute hatte ich das erste Mal ein Papierticket, deswegen musste hier das Ticket beim Scanner aufgelegt werden und nach der Freigabe konnte ich ins Stadion. Dort schnell die Treppen hoch auf meinen Platz. 
Zum Stadion: 
Das Stadion steht mitten in der Wüste. Es besteht aus vier Tribünen die miteinander verbunden sind. Alle vier Tribünen sind zweirängig. Der Oberrang und Unterrang sind beinahe gleich groß. 
Das besondere an dem Stadion ist das Dach.Die Tribünen sind alle überdacht. In der Mitte ist es es geöffnet, kann aber über Seile mit einePlane 
Geschlossen werden. 
Zum Spiel: 
In der erste Halbzeit wurde von beiden Mannschaften sehr schnell gespielt, aber eher chancenarm. Es gab auf jeder Seite Chancen, die aber nicht verwertet werden konnten. 
Mit 2 Minuten Nachspielzeit wird in die Halbzeitpause gepfiffen. In der ersten Halbzeit hat sich ein deutscher Groundhopper zu mir gesetzt mit ihm wechselte ich gute Gespräche und erfuhr von ihm interessante Dinge. Auch sprachen wir über die Situation in Deutschland mit den Medien. Wir waren uns Beide einig. Alles überzogen und nicht richtig, was berichtet wird. Zur zweiten Halbzeit musste er dann gehen, da er sich noch mit einem anderen Kumpel treffen wollte. 
48. Spielminute: 1:0. Ein Angriff über die rechte Seite wird am Sechzehner in den Strafraum gespielt. Dort kann ein mitlaufender Spieler den Ball einschieben. 
Danach wurde das Spiel für ein paar Minuten besser, Kamerun versuchte ein Tor zu schießen, sollte ihnen aber nicht gelingen. Das Spiel war trotzdem interessant. Kurz vor Ende des Spiels wurden dann auch die Zuschauerzahlen durchgegeben: 39089
Nachdem die 90. Spielminute erreicht war verließ ich dann das Stadion und lief zum Treffpunkt. Kurz zuvor traf ich auf Michi und wir warteten auf die anderen beiden Kameraden. Leider kamen sie nicht, aber Michi hatte uns zwischenzeitlich ein Taxi besorgt. Nachdem die Jungs nicht auftauchten machten wir mit dem Fahrer einen Festpreis aus (man lernt ja aus seinen Fehlern) und folgten ihm zu seinem Auto. 
10 Minuten später waren wir dann dort. Der Fahrer versprach uns rechtzeitig am Stadion zu sein. 
Zu unserem Fahrer: 
Wir unterhielten uns sehr gut mit ihm. Dabei erfuhren wir von ihm, dass er aus Bangladesch kommt und hier seit 2006 lebt. Er ist Taxifahrer und verdient hier um Einiges mehr als in seinem Heimatland. Er wird sehr gut behandelt und fühlt sich wohl. Seine Aussage bestätigt auch die ganzen anderen Arbeiter aus dem Land, mit denen wir jetzt geredet haben. Nachdem er wirklich Wort gehalten hatte waren wir rechtzeitig in der Nähe des Stadions. Er ließ uns am Straßenrand aussteigen, wir bedankten uns und gingen schnellen Schrittes hinunter zur Spielstätte. 
20 Minuten vor Anpfiff waren wir dann am 
Eingang des Stadions, durchliefen die Sicherheitskontrolle und hatten es tatsächlich geschafft. Der fade Geschmack der letzten zwei Versuche auf die 3 Spiele nacheinander zu schaffen, war jetzt weg. Danach gingen wir zu unserem Platz und genossen das Erlebnis. 
Zum Stadion: 
Mit diesem Stadion hatte ich es also geschafft. Ich hatte alle acht Spielstätten mit meiner Anwesenheit beglückt  ;-)
Auch dieses Stadion hat vier Tribünen. Alle Tribünen sind dreireiig und die Sitze in grün weiß gehalten. 
Die Tribünen sind alle überdacht. Auch wieder ein sehr schönes Stadion. 
Zum Spiel: 
40. Spielminute: Ecke für Uruguay. Der Ball wird noch verlängert, ein Spieler kommt mit dem Kopf dran und setzt den Ball an den Pfosten. 
Sonst war ich sehr begeistert von den Süd Koreanern, die um jeden Ball kämpften und ein unglaubliches Laufpensum herunterspulten. Daß hätte ich mir gestern von unseren deutschen Spielern gewünscht und erhofft. 
In der Halbzeitpause gesellte sich der Andi zu uns, der ebenfalls im gleichen Block saß. Wir sprachen miteinander über dass, was wir die letzten Tage erlebt hatten. 
So bekamen wir die Halbzeitpause gut rum und als dann die zweite Halbzeit begann verabschiedete er sich wieder und wir konzentrierten uns auf die zweite Halbzeit. 
Diese zeigte das selbe Bild. Die Süd Koreaner rannten und warfen sich in jeden Ball, als würde es um ihr Leben gehen. 
Die Zuschauerzahl war 41663, wobei ich von der Stimmung aus der Uruguay Kurve sehr enttäuscht war. Da kam gar nichts. 
89. Spielminute: Nochmal ein guter Angriff von Uruguay. Am Sechzehner nimmt sich ein Spieler ein Herz und schießt aufs Tor. Der Ball geht an den Pfosten. 
Der Schiedsrichter gibt noch 7 Minuten drauf. 
Aber es sollte dann nichts mehr passieren. Das Spiel blieb beim 0:0.
Nachdem der Schlusspfiff erklungen war, verließen wir sofort das Stadion und trafen dabei auf die Reisegruppe mit Peter, Basti und Allinger.
Gemeinsam machten wir uns auf zur Metrostation. Auch hier sehr koordiniertes Verhalten. Man wurde immer wieder für ein paar Meter weiter gelassen. Dann wurde durch die Polizei gesperrt. So entstand kein Gedränge, da es immer wieder wie eine Blockabfertigung funktionierte.  Wir kamen gut voran und waren nach kurzer Zeit am Eingang der Metro Bahn. Nun fuhren wir mit der grünen Linie bis zur Endstation und stiegen um in die rote Linie. Wir wollten noch was Essen, deswegen gingen wir wieder in den Imbiss "Mom's Tea". Hier gönnten wir Alle richtig gutes Essen. 
Jeder von uns zahlte 32 Rial / 8 € Essen + 2 x Getränke. Danach zurück zur Metro und mit der roten Linie bis zur Endstation Lusail. 
Nach ca. 20 - 30 Minuten waren wir dann an der Endstation und mussten jetzt der Menschenmasse hinterher. 
Danach schon das altbekannte Bild. Man kommt aus der Station heraus und steht schon direkt vorm Stadion. 
Danach wieder zum Eingang, die Sicherheitskontrolle über uns ergehen lassen. Dieses Mal wurde wieder etwas genauer geschaut, deswegen musste ich die Nüsse, die ich in meiner Umhängetasche hatte, wegwerfen. Danach waren wir Alle im Stadion, machten uns einen Treffpunkt aus und verabschiedeten uns von Allinger, der einen anderen Block hatte. Danach gingen wir im Treppenhaus in den fünften Stock und zu unseren Sitzplätzen. Michi saß mit mir zusammen. 
Zum Stadion: 
Das Stadion besteht aus vier Tribünen die alle miteinander verbunden sind. Jede Tribüne hat 5 Ränge, wobei der Dritte nur VIP ist.
Das Dach befindet sich komplett über den Tribünen und ist auch ein Meisterwerk. 
Es ist das größte Stadion dieser WM und fasst offiziell 86000 Zuschauer. 
Zum Spiel: 
Natürlich kam auch wieder die Show kurz vor Beginn, wobei seit zwei Tagen der Weltmeisterpokal nicht mehr in der Mitte stand und auch das Feuerwerk fehlte. 
Zu Beginn an begannen sich beide Mannschaften abzutasten und auf Fehlern des Anderen zu warten. Dazu stellten sich die Serben fast nur hinten rein und versuchten zu verteidigen. Brasilien hatte vereinzelt Chancen, doch der Torwart der Serben konnte die vereiteln. Deswegen ging es mit einem 0:0 in die Pause. 
Die verbrachten wir auf unserem Platz. 
61. Spielminute: Mit einem 30 Meter Schuss trifft ein Spieler von Brasilien nur den Pfosten. 
64. Spielminute: 1:0. Ein Spieler läuft über links zur Torauslinie und bringt den Ball in den Strafraum. Dort kann der Torwart nur nach vorne abwehren. Der in der Mitte frei stehende Spieler kann den Ball ins Tor schieben. 
73. Spielminute: 2:0. Wieder kommt ein Spieler über links und schlenzt den Ball vors Tor. Dort bekommt ihn ein Spieler mit dem Rücken zum Tor. Er nimmt den Ball an, lässt ihn einmal auf dem Rasen aufsetzen, dreht sich und schießt den Ball ins Tor. Ein Traumtor. 
Danach beginnt ein Schaulauf von Brasilien. 
80. Spielminute: von rechts kommt der Ball an die Strafraumgrenze. Von dort setzt der Spieler von Brasilien den Ball mit einem Knaller an die Latte. 
Die Zuschauerzahlen werden durchgegeben: 88103
Aus nicht ersichtlichen Gründen wird auch noch 7 Minuten nachgespielt. Hier hatte Brasilien noch zwei Chancen, die sie aber nicht mehr nutzten.
Nachdem der Schlusspfiff erklungen war machten wir uns auf aus dem Block. An unserem ausgemachten Treffpunkt fanden wir dann wieder zueinander, selbst Andi und Flo hatten noch zu uns gefunden. Zusammen verließen wir das Stadion und gingen zusammen zum Busbahnhof. Davor holten wir uns aber beim Supermarkt noch Getränke und gingen zum Bus. 
Dort trennten sich unsere Wege, wir mussten zu Al-Bidda, die Jungs zu Ihrer Unterkunft. Die Busfahrt dauerte knappe 45 Minuten durch die Stadt, wobei der Busfahrer ganz schön aufs Gaspedal drückte. So ging die Ankunftszeit immer mehr zurück. Er hielt am Fanfest und jetzt mussten wie noch 2 Kilometer laufen. Was auch hier wieder extrem auffiel, waren überall die geleiteten Wege. Ich habe noch nie im Leben so viele Absperrgitter gesehen. Wenn ich sage, für die ganze WM wurden gefühlt mehr als 100000 solcher Gitter aufgestellt. 
An allen großen Plätzen, Hotspots, Metro, Stadien,
Teilweise Aus- und Eingänge wird man durch diese Gitter geleitet. So natürlich auch bei unserer Ankunft  Aufgrund des langen Tages waren wir gut platt, als wie an der Metrostation ankamen.
Auch hier standen wieder diese Gitter. 
Ebenfalls herrscht Einbahnstraßen Verkehr. Ein- und Ausgänge sind extra. Nachdem wir dann endlich in der roten Linie waren mussten wir erneut zwei Stationen fahren. Dann umsteigen in die grüne Linie bis zur Endstation. Dort raus und noch die letzten paar Meter zu Fuß, bis wir endlich um 03:30 Uhr an unserem Container waren und den heutigen Tag beendeten.
Fazit des Tages: Heute, am sechsten Tag der WM, war es also soweit. Das Vornehmen, 3 Spiele über 90 Minuten an einem Tag, wurde abgehakt. Nach den beiden missglückten Tagen die Schmach weg gewischt. 
Wir hatten wieder einiges an Kilometer auf den Zähler gebracht und waren froh, den Tag so erfolgreich gestaltet und beendet zu haben. 
Die drei Spiele waren sehenswert, werden mir aber bis auf das zweite Tor von Brasilien sicher nicht lange in Erinnerung bleiben. 
Morgen dann Ausschlafen und zu späterer Zeit stehen dann wieder 2 Spiele auf der ToDo Liste. 

 













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