Eifelturm Paris

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Donnerstag, 12. November 2020

26.09.2020 Schweiz Tag 2 Wil

Samstag 26.09.2020
FC Wil : FC Thun
Anpfiff: 17:30 Uhr
Halbzeit: 0:1; Endstand: 3:1 
Stadion: IGP Arena (Wil)
Zuschauer: 440

Tourplan:
Nachdem wir die Nacht öfters auch mal erwacht waren, dem Regen und der Kälte geschuldet, wurden um 10 Uhr die Augen geöffnet. Wir hatten heute keinen großartigen Stress, denn das Spiel in Wil sollte erst um 17:30 Uhr beginnen. Also ließen wir uns hier am Autobahn Parkplatz Zeit, frühstückten in Ruhe und tranken auch einen Kaffee. Der Kaffee sollte auch nur billige 6,40 Franken kosten. Aber dadurch, dass wir uns durch viele andere Sachen Einiges an Kosten gespart hatten, konnte man sich dies auch mal leisten. Um ca. 13 Uhr fuhren wir dann los, kamen auch wieder am Bodensee vorbei und eine halbe Stunde später waren wir dann an unserem Ziel, dem Stadion. 
Das Stadion befindet sich an einem Multifunktionspark. Dort gab es mehrere Sporthallen, die für die unterschiedlichsten Sportarten da waren. Auch ein großes Schwimmbad war vorhanden. Es stand auch ein großer Parkplatz zur Verfügung, der natürlich wieder etwas kostete. Die Stadt Wil ist eine Stadt, die sich nicht besonders lohnt, zum Anschauen. Wir schlenderten trotzdem etwas durch und machten uns einen Eindruck davon. Danach ging es wieder zurück in Richtung Stadion und dort zum Auto. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und verbrachten die Zeit im Wagen. Mittlerweile hatte es wieder so extrem zu Regnen begonnen, daß wir froh waren, ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Zwischenzeitlich musste ich noch einmal aussteigen um den Kassenautomat erneut zu füttern. Schön langsam regte sich auch schon was am Stadion, daß wir genau in unserem Sichtfeld hatten. Auch die Kassenhäuschen wurden geöffnet und ich nutzte einen günstigen Moment, wo es nicht mehr so viel regnete und holte uns Karten. Auch sollte das hier kein Problem sein, denn es gab noch genug Karten im freien Verkauf. Ein Vorteil war es jedenfalls, das neben dem Stadion das Schwimmbad ist und dort ein ewiges Kommen und Gehen, bzw. Rein- und Rausfahren aus den Parklücken war. So fand Jeder, der zu dem heutigen Spiel wollte, einen Parkplatz. Wir beobachteten dieses Schauspiel, wie das Autotetris funktionierte. Auch sehr witzig. Neben mir stellte sich ein großes Fahrzeug ab und der Fahrer konnte nicht richtig aussteigen. Als er sich dann doch aus seinem Fahrzeug mit Mühe heraus gequält hatte, sah er mich sitzen und sprach mich an, ob ich noch etwas weiter rüber fahren könnte. Er hatte aber selber auf der anderen Seite genug Platz. 20 Minuten vor Beginn des Spiels machten wir uns auch startklar. Es wurden noch die dicken Klamotten angezogen, den durch den  Regen war es wieder extrem nass kalt und unangenehm. Unterhalb des Eingangs mussten wir uns in eine Liste und auch ein Blatt mit unseren Daten befüllen.. Am Eingang wurde Fieber gemessen und auch darauf hingewiesen, die gesamte Zeit, die wir im Stadion sind, die Maske zu tragen. Dort mussten wir dann auch den befüllten Zettel abgeben.
Zum Stadion. 
Das Stadion wurde im Jahre 2013 renoviert, sieht noch sehr neuwertig aus und bietet Platz für 6000 Zuschauer. Es ist auch eine ganz eigene Konstruktion, bestehend aus einer Haupttribüne, die reiner Sitzplatz ist. Sie zieht sich über die gesamte Längsseite der Rasenfläche. Sie ist einrängig und komplett überdacht. Die beiden Hintertorkurven, sowie die Gegengerade sind miteinander verbunden und nur Stehplatz. Die Betonstufen sind über alle drei Kurven miteinander verbunden. Dieser Bereich ist nicht überdacht. Uns Karten für die Haupttribüne zu besorgen, war bei diesem Wetter genau die richtige Wahl. Denn das gesamte Spiel über sollte der Regen nicht aufhören. Gespielt wird hier auf Kunstrasen. Und zu meinem Übel gab es keinen Fanstand.
Zum Spiel.
Auch hier sahen wir ein Spiel der zweiten Liga Schweiz. Der Auswärtsgegner, der FC Thun war der Absteiger der letzten Saison aus der Liga 1. Wir hatten das Glück, diese Mannschaft letztes Jahr schon einmal im eigenen Stadion zu Sehen und ich hatte sie in guter Erinnerung. Dementsprechend waren sie für mich der Favorit in diesem Spiel. Sie sollten auch nach dem Anpfiff gleich besser ins Spiel finden und in der 6. Minute die erste Chance haben. Ein Kopfball von ihnen ging nur knapp am Tor vorbei. Thun blieb weiter die bessere Mannschaft, sollte es aber nicht schaffen, ihre besseren Spielanteile zu nutzen. Es dauerte bis zur 22. Minute, bis es die erste Chance für Wil gab. Ein strammer Schuß von der Strafraumgrenze ging übers Tor. Das selbe sollte in der 26. Minute mit einem Kopfball passieren. In der 34. Minute das 0:1. Von rechts außen kam ein scharf geschossener Pass in den Strafraum. Im Fallen nimmt der Spieler der Spieler von Thun den Ball an und schießt ihn ins Tor. Ein sehr schön herausgespieltes Tor mit einer sehenswerten Einzelleistung des Torschützen. Danach war die Auswärtsmannschaft das bessere Team, konnte aber aus seiner spielerischen Überlegenheit kaum Torchancen heraus spielen.
Und auch hier ging zwischenzeitlich Stephanie los, um uns ein Kaltgetränk zu holen. Das sollte für 0,4 l  4,40 Schweizer Franken kosten. Auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber ungefähr vergleichbar mit einigen Stadien in Deutschland. Nachdem der Schiedsrichter noch eine Minute drauf gepackt hatte, wurde das Spiel nach 45. + 1 Minute in die Halbzeitpause abgepfiffen. Kurz etwas zur Fanszene in Wil. Eine kleine Gruppierung von ca. 20 Mann hatte sich im Stehplatzbereich der Hintertorkurve rechts neben uns eingefunden. Diese waren komplett in schwarz gekleidet und versuchten, ihre Mannschaft anzufeuern. Zu Beneiden waren sie jedenfalls nicht, denn der Dauerregen und die nasskalten Temperaturen dürften nicht zu ihrer positiven Stimmung beigetragen haben. Jedenfalls waren wir froh, ein Dach über den Kopf zu haben und zumindest im Trocknen zu sitzen. Nach 15 Minuten Pause erschienen dann beide Mannschaften wieder auf dem Spielfeld. Der erste Schreckensmoment sollte in der 49. Minute sein. Ein Spieler von Thun hatte sich durch die Abwehr des Gegners durch gespielt. Dieser wurde noch von einem Abwehrspieler attackiert, aber auch der Torwart kam heraus und wollte den Ball weg dreschen. Dabei prallten beide Spieler, der von Thun und der Torwart zusammen und der Torwart blieb bewusstlos liegen. Das Spiel wurde unterbrochen und das Ärzteteam kam auf das Spielfeld. Es sollte einige Minuten dauern, bis die ersten Regungen von dem Torwart zu sehen waren. Er war wohl sauber ausgenockt worden. Da für ihn das Spiel beendet war, wurde der Ersatztorwart eingewechselt. Aber damit war die Situation noch nicht vorbei. Der fällige Freistoß landete mit voller Wucht bei einem Spieler von Wil im Gesicht, weil er in der Abwehrmauer stand. Auch dieser lag dann am Boden und konnte aber zum Glück weiter spielen. Dies war aber das Zeichen für die Heimmannschaft, eine Schippe drauf zu legen. Sie bekamen das Spiel immer besser unter Kontrolle und in der 57. Minute wurde ein Spieler von Wil im gegnerischen Strafraum gefoult. Der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt und mit dieser Aktion wurde der Ausgleich zum 1:1 erzielt.
 
Damit aber nicht genug. Direkt nach dem Anstoß von Thun verlor der angespielte Spieler den Ball an einen Spieler von der Heimmannschaft. Es wurde schnell vor den Strafraum von Thun gespielt und der Spieler wurde gefoult. Es gab Freistoß aus 20 Meter Entfernung zum Tor. Diesen schoß der Spieler eigentlich recht harmlos auf das Tor, doch der Torwart von Thun ließ den Ball durchrutschen zum 2:1 für Wil. Jetzt war die Auswärtsmannschaft wieder am Zug. In der 62. Minute eine schöne Flanke von der rechten Seite in den Strafraum. Der Kopfball ging an die Latte. Danach die 65. Minute. Wieder ein gut herausgespielter Angriff von Thun. Der Schlenzer aufs Tor ging knapp vorbei. In diese Drangphase bekam Wil in der 69. Minute einen Freistoß an der rechten Strafraumgrenze. Mit einer guten Flanke in den Strafraum bekam ein Spieler der Heimmannschaft den Ball auf die Stirn und versenkte diesen ins Tor zum 3:1. Das stellte den Spielverlauf auf den Kopf, den Thun war dem Ausgleich näher als Wil dem dritten Treffer. Aber so ist Fußball. Wer seine Chancen nicht nutzt, der bekommt die Tore rein. Jetzt stellte sich Wil nur noch hinten hinein und verteidigte das Ergebnis. Alles Mühen von Thun blieb an der Abwehr hängen. Die letzte Chance sollte dann noch einmal das Heimteam haben. In der 81. Minute kam noch einmal eine gute Flanke in den Strafraum, aber der Kopfball ging über das Gehäuse. 
 

Nach 90 Minuten hob der vierte Schiedsrichter die Tafel in die Höhe und dort stand, daß wir das Spiel noch weitere 8 Minuten genießen konnten. Durch die lange Verletzungs- und Behandlungspause des Torwartes bekamen wir diese Extrazeit. Doch auch diese zusätzlichen Minuten sollten nichts mehr einbringen und nachdem die Zeit vorüber war, pfiff der Schiedsrichter das Spiel mit dem Endstand von 3:1 ab.
Nach dem Schlußpfiff machten auch wir uns auf dem Weg hinaus aus dem Stadion. Für heute war noch nicht ganz Schluss, denn wir wollten noch weiterfahren nach Neuhaus an den Rheinfall. Sollte auch gerade einmal knappe 50 Minuten Autofahrt entfernt sein. Wir kamen auch sehr gut weg vom Stadion, wieder zurück auf die Autobahn und in Richtung Zürich. Dann ging es in Richtung Schaffhausen und von dort dann nach Neuhausen. Wir folgten den Beschilderungen zum Rheinfall und kurz darauf waren wir auch schon auf dem Parkplatz. 

Kurze Geschichte zum Rheinfall:
Der Rheinfall wurde früher großer Laufen genannt. Er gehört mit dem gleich hohen Sarpsfossen (Norwegen) und dem Dettifoss (Island) zu den 3 größten Wasserfällen in Europa. Dieser Wasserfall befindet sich in der Schweiz auf den Gebiet der Gemeinden Neuhausen im Kanton Schaffhausen und Laufen-Uhwiesen im Kanton Zürich. Er liegt 4 Kilometer westlich von der Stadt Schaffhausen. 
Der Hochrhein hat einen Weg vom Bodensee nach Basel. In dem Flußbett stellen sich ihm mehrere widerstandsfähige Gesteine und Felsbrocken in den Weg. Diese verengen das Flußbett und lassen dadurch Stromschnellen und einen Wasserfall entstehen, der den Namen Rheinfall trägt.
Er hat eine Höhe von 23 Metern und eine Breite von 150 Metern. (Quelle: Wikipedia)

Ich kannte diesen bereits, denn ich war hier schon einmal mit einem Kumpel, um den Rheinfall zu besichtigen. Nur hatten wir damals das Problem, es war ebenfalls Nacht und regnete. Deswegen ließen wir es mit der Erkundungstour und nahmen uns vor, eventuell noch einmal hierher zu kommen. Was sehr vorteilig ist, auf dieser Seite des Reinfalls ist der Parkplatz kostenlos. Und was auch sehr gut war, mittlerweile hatte es mit Regnen aufgehört. Wir überlegten auch, das Auto stehen zu lassen und die Nacht hier zu verbringen. Das wollten wir aber nach unserer Rückkehr kurzfristig entscheiden. Zu Fuß machten wir uns nun auf dem Weg zum Schloss. Bewaffnet hatten wir uns mit einem Becher Wein für Stephanie und ich hatte eine Flasche Bier in der Tasche. Wir wollten am Wasserfall gemeinsam anstoßen.
Das Schloss besichtigten wir kurz, dann folgten wir der Beschilderung hinunter zum Rheinfall. Nach einem kurzen Abstieg über einen geteerten Weg kamen wir an einer Schranke vorbei, die Abends geöffnet war. Am Tag kann man diese nur überwinden, wenn man ein Ticket hat. Nachdem wir unten angekommen waren, stellten wir fest, dass der Wasserfall blau beleuchtet war. Das sah sehr schön aus und ergab unglaublich tolle Bilder. Zuerst standen wir auf dem unteren Plateau, wo man einen Blick von der Seite auf den Wasserfall hatte.
Danach wechselten wir den Platz durch, denn es gab drei unterschiedliche Aussichtspunkte. Von Jedem konnte man diese sehenswerte Wasserkraft in einem anderen Blickfeld beobachten.
Regelmäßig wechselte die Farbe von Blau auf Weiß. Als wir so nahe am Wasser standen merkten wir, was für eine unglaubliche Kraft der Wasserfall hat. Wir versuchten aus allen Lagen schöne Fotos zu schießen. Was auch unglaublich war, wir waren komplett alleine vor Ort. Zum Glück hatten wir uns das Trinken mitgenommen und stießen jetzt auf das Alleinsein an. Um 23 Uhr wurde das Licht des Wasserfalls ausgeschaltet und wir standen im Dunkeln. Ohne Beleuchtung mussten wir den Weg wieder zurückgehen. Zum Glück war der Mond da, deswegen war es auch nicht ganz so dunkel. Zwischenzeitlich hatte ich gesehen, dass gegenüber des Rheins, auf der anderen Uferseite, ein kleines Schloss mit Beleuchtung war. Ich schlug meiner Freundin vor, dass wir noch die Seite wechseln könnten um ebenfalls von dort schöne Fotos zu machen. Doch als dann das Licht ausging, hatte sich diese Idee erledigt. Trotzdem bot es sich an, diesen Einfall für den nächsten Tag zu nutzen. Deswegen entschlossen wir uns dazu, noch mit dem Auto auf die andere Rheinseite zu fahren. Dort wollten wir einen Parkplatz aufsuchen und diesen für die Übernachtung dann auch nutzen. Nachdem wir unfallfrei den dunklen Weg wieder nach oben gegangen waren gingen wir noch einmal in den Innenhof des Schlosses und besichtigten dieses. Danach ging es zurück zum Auto und wir fuhren auf die andere Rheinseite. Dort mussten wir leider entdecken, daß hier die Parkplätze nicht kostenfrei waren. Deswegen fuhren wir noch weiter und versuchten in der Nähe einen kostenfreien Parkplatz zu finden. Plötzlich standen wir an der Grenze zu Deutschland. Wir überquerten diesen Grenzübergang und fanden in der ersten Ortschaft, die wir erreicht hatten, an einem Waldstück einen etwas größeren, ruhigen Parkplatz. Wie entschlossen uns dazu, hier unserer Nachtlager aufzuschlagen. Nachdem wir es uns im Auto gemütlich gemacht hatten, wurde der heutige Tag beendet. 
Fazit des Tages: 
Mit dem Stadion, dem Spiel und dem abendlichen Ausflug zum Rheinfall hatten wir alles richtig gemacht. Auch der heutige Tag war ein voller Erfolg. 



















 

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