Tag 7
Übernachtung in Saransk
Zug von Saransk nach Kasan 05:15 – 14:08
20.06.2018 20:00 Iran – Spanien Kasan
Halbzeit: 0:0, Endstand: 0:1
Zuschauer: 42718, davon Iran: 10000 und Spanien: 3000
Stadion: Kasan-Arena, Fassungsvermögen: 45000
Tourplan:
Übernachtung in Saransk
Zug von Saransk nach Kasan 05:15 – 14:08
20.06.2018 20:00 Iran – Spanien Kasan
Halbzeit: 0:0, Endstand: 0:1
Zuschauer: 42718, davon Iran: 10000 und Spanien: 3000
Stadion: Kasan-Arena, Fassungsvermögen: 45000
Tourplan:
Zu früher Stunde klingelte der Wecker. Ziemlich verplant
packten wir unsere Sachen zusammen und verließen zu fünft die Wohnung. Als wir
dann an dem Treffpunkt standen, wo uns die Taxis abholen sollten kam eine
Absage per SMS, dass es nicht möglich war, uns zu holen. Kurzfristig wurde der
Plan geändert und wir versuchten um die Uhrzeit, wo noch kein Auto unterwegs
war, einen Bus oder Taxi anzuhalten. Und das Glück des Tüchtigen sollte uns
Hold sein, denn es kam wirklich ein Taxi vorbei und nahm uns mit. Wobei sich
Sebi quer über die Anderen auf der Rücksitzbank legte. Nach knappen 20 Minuten
waren wir dann am Bahnhof und die Fahrt kostete gerade einmal 300 Rubel (4 €). Nach
kurzer Zeit sollte dann auch der Zug einrollen und wir bezogen unser Abteil.
Dieses Mal hatten wir ein vierer Abteil und konnten uns schön breit machen. Die
Fahrt wurde wieder genutzt, um Schlaf einzuholen. Nach 9 Stunden war dann der
nächste Bahnhof, Kasan, oder wie es in Russland heißt, Kazan erreicht. Beim Ausstieg aus dem Wagon ist mir noch eine Anleitung aufgefallen, wie man den örtlichen Warmwasser Boiler bedient. War mir auch ein Foto wert.
Am Gleis
trafen wir Peter und Basti, die in einer eigenen Gruppe unterwegs waren. Wir
verabredeten uns für später. In Kasan hatten wir im Vorhinein eine Wohnung
gebucht, die Platz für 6 Personen bieten sollte. Da Sebi auch noch nichts
hatte, entschloss er sich, uns zu begleiten und die Bude zu nutzen. Mit der
Metro fuhren wir zu der Station, wo die Bude sein sollte. Dort fiel uns ein Gebäude auf, daß wir nicht zuordnen konnte. Musste wohl ein Casino oder etwas ähnliches sein. Sah aber sehr gut aus.
Mit Google Maps
weiter zu Fuß zu dem Haus, in dem unsere Unterkunft war. Sollte sich als gar
nicht so leicht zeigen, denn unsere Navigation endete vor einem Hochhauskomplex
und an den vielen Türen standen keine Hausnummern. Glücklicherweise konnten wir
auf die Hilfe einer Frau zurück greifen, die vor Diesem unterwegs war. Sie kannte
den richtigen Eingang und klingelte bei dem Vermieter. Nach kurzer Zeit kam ein
junger Mann nach unten, begrüßte uns und erklärte uns unter dem Hinauf gehen in
seine Wohnung, dass wir nicht bei ihm übernachten konnten, da er einen
Wasserschaden in der Wohnung hätte und deswegen würde es nicht gehen. Er bot uns aber
an, einen Freund zu kontaktieren und wir könnten dort schlafen. Da uns nichts
Anderes übrigblieb, willigten wir ein. Komischerweise kam der Freund dann aus
dem gleichen Hausgang, nachdem der Vermieter mit ihm telefoniert hatte. Etwas
dubios war die Sache schon, aber wir folgten dem Anderen. Nicht weit entfernt
von dem Häuserblock gingen wir in einen großen Innenhof und der Typ, der kein
englisch konnten zeigte uns, dass wir hier warten sollten. Wir setzten uns in
dem Innenhof ab und warteten. Ich hatte immer noch ein sehr komisches Gefühl
bei der Sache und beobachtete die Umgebung die ganze Zeit. Unser neuer Gastgeber
hatte keinen Stress und telefonierte oder sprach irgendwelche Nachrichten auf.
Ich erzählte meinen beiden Mitreisenden von meinem schlechten Bauch Gefühl und wurde
sichtlich nervöser. Man hört ja immer wieder, dass Leute in irgendwelchen
Hinterhöfen Überfällen und Niedergeschlagen werden. Ich dachte, der Typ
telefoniert mit Kumpels und es würde eine Horde Schläger auftauchen und uns
platt machen. Als ich nach ca. 15 Minuten warten mal nachfragte bekam ich per
Google Übersetzer als Antwort, das Slavko recht hatte. Ich konnte mit der
Antwort nichts anfangen und bekam schön langsam Panik, da ich schon merkte, wie
mir heiß und kalt wurde. Er übersetzte noch einmal etwas und da stand, dass
Slavko noch das Bettzeug vorbei bringen wolle. Ich sagte ihm, dass wir das
nicht brauchten und endlich bewegten wir uns Richtung Eingang des Hauses und
als er dann die Tür geöffnet hatte, war mir etwas wohler zumute. Er sollte
seine Bude im vierten Stock haben und um dorthin zu kommen mussten wir durch
eine Stahltür, die durch ein Zahlenschloss gesichert war. Erst dann standen
wir vor der Eingangstür. Immer noch nicht ganz wohl gingen wir in die Wohnung
von ihm. Er versuchte per Übersetzung mit uns zu kommunizieren und nachdem er
Alles auf die Seite geräumt hatte und wir ihm noch 20 Dollar Kaution für den
Schlüssel übergeben hatten ging er dann auch endlich. Zuvor machte er zur
Erinnerung noch ein Selfi mit uns, dass er dann später auch noch schickte.
Jetzt war mir wieder wohler. Wir machten uns kurz frisch und schon standen die
anderen Jungs unten vor der Tür. Leider hatte uns der Typ den Code für die
Haustür nicht gegeben. Doch eine ältere Frau half uns dann und zeigte ihn uns. Mit
der Reisegruppe Floh W. und Peter M. ging es zurück zur Metro und mit Dieser zu
dem Sightseeing Highlight von Kasan, dem Kreml, bzw. der Moschee, die sich
darin befindet. Da die Anderen schon hier waren sollten sie auch gleich
Reiseführer spielen. Nach einer kurzen Zeit stiegen wir dann aus der Metro aus
und standen vor dem angesprochenen Bauwerk. Davor war dann auch noch der Schriftzug der Stadt Kazan aufgebaut, mit der sich Jeder, der hier unterwegs war, ablichten lassen wollte. Für uns als Reisegruppe war es sehr schwer, eine Lücke zwischen all den Leuten zu finden, um ein gescheites Gruppenfoto zu machen. Wir sollten es aber trotzdem schaffen. Was auch sehr witzig war, daß die Wiese rund um den Schriftzug mit Sprenklern gewässert wurde. Diese drehten sich natürlich und wenn man sich zu lange Zeit für die Fotos ließ, wurde man nass. So ist es dann auch einigen Leuten passiert.
Ebenso steht hier das alte Fußballstadion von Kasan. Nachdem wir unsere Fotos
gemacht hatten begaben wir uns zum Eingang des Kremls und gingen hinein.
Wir
wollten die Moschee aus der Nähe sehen und es sollte auch noch eine orthodoxe
Kirche neben ihr geben. Also unsere Fotos gemacht und auch noch die andere
Kirche entdeckt. Zwischenzeitlich kam der Einwand vom Basti: Genug Moschee
gesehen, jetzt wir es Zeit für ein Bier.
Dass war dann auch der Aufbruch für
uns in Richtung Innenstadt. Ich war echt gespannt, da ich gehört hatte, Kasan
soll so eine schöne Stadt sein. Zu Fuß ging es weiter und kurz darauf sollten
wir genau am Beginn der Fußgängerzone stehen. Waren kaum 500 Meter zu Gehen.
In der Innenstadt war Einiges los, selbst eine Bühne war aufgebaut, wo ein
Künstler sein Bestes gab. Uns war das zu viel Stress, deswegen nutzten wir eine
Parallel Straße. Dort kamen wir auch schneller voran und kurz darauf standen
wir vor einer Pizzeria, die wir dann auch zur Verpflegung nutzen
wollten. Sebi und Smirnow hatten sich abgesetzt, denn sie wollten noch etwas
Sightseeing machen. Der Rest ging hinein. Mit ein paar Bierchen und einer Pizza
ließen wir es uns gut gehen, wobei ich mich noch kurz auf dem Weg machte und in
der Fußgängerzone ein paar Gebäude fotografierte.
Danach wieder in die Pizzeria
und Essen.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns dafür, dass
Stadion anzufahren.
Heute mussten wir uns wieder Karten besorgen, also raus zum Stadion.
Mit der Metro fuhren wir dann zum Stadion und das erste, was wir zu Gesicht bekamen, war ein Roadblock, der durch LKw`s aufgestellt war.
Eine lange, gesperrte Straße führte zum Stadion. Dort trafen wir auf Dixi und Iltis. Auch diese Zwei hatten keine Karten für das Spiel und suchten mit einem Schild in der Hand Karten. Die Polizei war auch wieder vertreten, sowie die Zivis. Diese machten wieder fleißig Fotos und wir mussten aufpassen, daß wir keinen Ärger bekamen. Michi hatte Glück, denn es kamen Russen vorbei und schenkten ihm eine Karte. Ich wurde von einem Engländer angesprochen, ob ich noch eine Karte bräuchte, denn er hätte noch Eine. Ich nannte ihm den Preis von 4000 Rubel (54 €) und er willigte ein. Zurück zum Michi und wir gingen danach gleich ins Stadion. Zum Stadion: Auch hier haben die Russen wieder eine
Perle hingestellt. Von Außen fällt es besonders durch seine Dachkonstruktion auf. Auch die große LED Wand auf der Kurvenseite sieht beeindruckend aus.
Von Innen wieder bestehend aus zwei Rängen, wobei die Haupt - und Gegengerade sich von den Sitzreihen höher ziehen als die Kurven hinterm Tor. Komplett überdacht und ohne Tartanbahn. Ein reines Sitzplatzstadion, daß nach der WM an Rubin Kasan übergeben wird. Auch dieses Stadion gefiel mir sehr gut. Zum Spiel: Heute sollten wir die Spanier spielen sehen. Also erwarteten wir sehr viel. Vor Allem, da der Gegner Iran heißen sollte und Diese uns bei unserem ersten Spiel dieser Tour nicht unbedingt als die stärkste Mannschaft in Erinnerung waren.
Leider entwickelte sich erneut ein sehr schlechtes Spiel, daß kaum mit Höhepunkten gespickt war. Deswegen nutzte ich die Zeit, mich mit dem englischen Kameraden, von dem ich vorher die Karte gekauft hatte, zu sprechen. Das einzige Highlight in diesem Spiel sollte dann das Tor der Spanier in der 54. Minute sein. Kurz vor Schluß wären die Iraner fast noch zum Ausgleich gekommen, aber sollte dann nicht mehr klappen. So ging das Spiel mit einem mageren 0:1 aus.
Nach dem Spiel wollte Sebi noch Karten sammeln,
wir warteten fast eine Stunde an dem ausgemachten Punkt auf ihn, aber er kam nicht. Kurz nach 24 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg. Wieder mit dem Bus bis zum Kreml und von dort in die Metro.
Da es schon
dunkel war, mussten wir den gleichen Weg, den wir am Tag hinter uns gelegt
hatten, jetzt wieder in umgekehrter Reihenfolge zurück gehen.
Durch dunkle
Gassen und an Autos mit zwielichtige Typen, die darin saßen mussten wir vorbei
und erneut überkam mich das Gefühl, hier nicht in der sichersten Gegend zu
sein. Es ist allgemein sehr unglaublich, was für komische Leute Nachts auf den
Straßen von Russland rumhängen. Trotzdem sollten wir wieder zu dem Haus mit
unserer Unterkunft zurück finden. Sebi saß schon vor der Tür und wartete ca. 20 Minuten. Wie wir uns verpasst haben, konnten wir uns auch nicht erklären. Nachdem wir wieder in der Wohnung waren
wurde sich frisch gemacht und Ruhe genossen. Nach kurzer Zeit wurde dann das Licht gelöscht.
Fazit des Tages: Auch wenn dieser Tag etwas mit der
Gefühlswelt spielen sollte mussten wir am Abend feststellen, es hatte wieder
einmal Alles gut geklappt.
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