Eifelturm Paris

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Sonntag, 3. September 2023

02.09.2023 Tag 7 des Tunesien Urlaubs / 2. Fußballspiel

Plan des Tages:
Lange Ausschlafen
Mit Bolt zum Nationalstadion von Tunesien
Dort Spiel:
Espérance de Tunis : Étoile Sportive de Métlaoui
Anpfiff: 16 Uhr
Ergebnis: 3:2
Zuschauer: 3000
Stadion: Stade de Olympique de Radés
Mit Bolt zurück zum Hotel
Abends Poolbar

Tourplan: 
Heute stand für mich das zweite Spiel in Tunis an. Für mich natürlich ein Highlight, da der ES Tunis im Nationalstadion von Tunesien spielt. Aber von Anfang an. Da heute Vormittag nichts Großes anstand, gönnten wir uns erneut eine Mütze voll Schlaf und ließen nach dem Erwachen erst einmal Ruhe einkehren. Wir blieben bis 13:30 Uhr auf dem Zimmer und zum Frühstück gab es die restliche Pizza von gestern Abend. In der Zeit packte ich meine Umhängetasche mit Powerbank und dem Reisepass, denn ich wusste nicht, was auf mich zukommen sollte. Danach holte ich mir einen Bolt Fahrer, der 5 Minuten später am Hotel war. Heute fuhr ich mit einem kleine gelben Polo in Richtung Stadion. Zwischenzeitlich wurden wieder einige Seitenstraßen und Schleichwege genutzt, wir kamen gut voran. Am Stadion dann angekommen wieder einmal ein Amateur Fehler von mir. Ich hatte am gestrigen Abend das gesamte Kleingeld ausgegeben, deswegen musste ich dem Fahrer Scheine geben. Er hatte nur wenig Wechselgeld zum zurück geben, deswegen zahlte ich etwas mehr für die Fahrt. War aber nicht gravierend. Danach ging ich die Straße zum Stadion hinunter. Es sah von außen schon sehr interessant aus. 
In diesem Bereich steht auch noch eine Halle, die für Basketball und Handball genutzt wird. Zumindest hatte dies mir der Fahrer so erklärt. 
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Baseball Stadion. 
Aber das schönste Stadion war definitiv das Fußball Stadion. Dieses gefiel mir richtig gut. Schon auf der Fahrt zum Stadion hatte ich es gesehen. 
Als ich dann die Straße nach unten ging wurden gleich aus den unterschiedlichsten Positionen Fotos gemacht. 
Leider sah ich nirgendwo ein Tickethäuschen, deswegen machte ich mir etwas Sorgen wegen den Eintrittskarten. Nachdem ich dann am Stadion war fragte ich mich durch und bekam zur Antwort, daß es heute offiziell keine Tickets gab. Ich erklärte dem Security Mann daß ich aus Deutschland bin und wegen dem Spiel hier sei. Er erklärte mir, dass ich um 15 Uhr wieder da sein sollte. Dann würde mir geholfen. Die Zeit bis dahin nutzte ich, um noch etwas um das Stadion zu gehen und ein paar Fotos zu machen. 
Es war auch dementsprechend warm um das Stadion herum, deswegen musste ich mir immer wieder ein schattiges Plätzchen suchen. 
Um 15 Uhr war ich dann zurück am Eingang und der Security Mann holte einen Verantwortlichen und der nahm mich ohne Probleme mit ins Stadion. Ich bekam einen guten Platz zugewiesen und hielt mich hier bis zum Anpfiff auf. So einfach hätte ich mir dass nicht vorgestellt. 
Zum Stadion: 
Das Stadion besteht aus vier Tribünen, die allesamt miteinander verbunden sind. Alle Tribünen bestehen aus Ober- und Unterrang. 
Um das Spielfeld befindet sich eine Tartanbahn. Zwischen den Tribünen und der Tartanbahn ist ein tiefer Graben, damit niemand auf das Spielfeld gelangen kann. Auf der Haupttribüne befindet sich zwischen beiden Rängen die VIP Lounge. 
Zum Spiel: 
Zum Anpfiff des Spieles war das Stadion gerade einmal zu einem Fünftel gefüllt. Ich fragte einen Herren vor mir warum daß so sei und er gab mir zur Antwort, daß das Interesse an diesem Spiel nicht so groß sei.
8. Spielminute: 1:0. Nach einem schnellen Spielzug kann ein Spieler alleine auf das Tor zulaufen. Er spielt noch den Torwart aus, der erwischt ihn aber am Fuß und der Spieler fällt. Es gibt Elfmeter, den der Spieler sicher ins Netz halblinks oben schießt.
22. Spielminute: 1:1. Durch einen schön heraus gespielten Spielzug kommt ein Spieler der Auswärtsmannschaft vorm Tor frei an den Ball. Er kann alleine auf den Torwart zulaufen und schlenzt den Ball an ihm vorbei ins Tor. Damit war nach dem jetzigen Verlauf des Spieles nicht zu rechnen gewesen. Die Heimmannschaft war klar besser.
30. Spielminute: 1:2. Eine Ecke von rechts wir auf den ersten Pfosten herein geflankt. Hier steht ein Spieler frei und muss nur den Fuß hinhalten. Der Ball geht ohne Abwehr ins Tor. 
37. Spielminute: 2:2. Ein Freistoß an der rechten Strafraumgrenze kommt auf den zweiten Pfosten. Dort kommt ein Spieler der Heimmannschaft angelaufen und kann den Ball aus spitzen Winkel ins Tor köpfen. Danach hörte ich ein bekanntes Knallen. Auf der VIP Lounge wurden bengalische Feuer gezündet. 
Anschließend gab es noch ein paar gute Chancen für die Heimmannschaft, die jetzt Alles versuchte, um wieder in Führung zu gehen. Sollte ihnen aber bis zur Halbzeitpause nicht gelingen. Diese 15 Minuten nutzte ich dann, um mich mit dem Mann vor mir zu unterhalten. Somit erfuhr ich einige interessante Dinge über den tunesischen Fußball. 
75. Spielminute: 3:2. Eine von links verunglückte Flanke kann von einem Abwehrspieler nicht richtig aufgenommen werden und er lässt den Ball durch. Hier kommt von hinten ein Spieler angelaufen, nimmt den Ball ein paar Meter mit und schießt ihn links oben ins Eck. 
Danach versuchte die Heimmannschaft den Deckel drauf zu machen, sollte dies aber nicht schaffen. Auch der Gegner versuchte noch das Ergebnis zu drehen. Beide Mannschaften hatten gute Chancen, doch das Ergebnis blieb bestehen. 
Nach 4 Minuten Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter dann das Spiel ab. Ich machte noch schnell ein Selfi, dann ging ich auch aus dem Stadion. 
Auf meinem Weg zurück zum Platz, wo mich der andere Fahrer rausgelassen hatte schaute ich schon einmal nach einem Bolt Fahrer. Dieser war gerade einmal 7 Minuten entfernt und sollte auch billiger sein als der bei der Hinfahrt. Ich orderte ihn als ich dann beim Kreisverkehr stand. Leider wurden aus den 7 Minuten 25, denn der Fahrer verfuhr sich immer wieder. Die Zeit nutzte ich nochmal für ein paar Fotos. 
Nachdem der Fahrer dann Vorort war ging die Reise los. Dieses Mal hatte ich einen Braven erwischt, er blinkte sogar beim wechseln der Spur. 
Nach 30 Minuten war dann die Fahrt am Hotel beendet und ich gab dem Fahrer das ausgemachte Geld. Danach traf ich mich mit Stephanie auf unserem Zimmer, ich sprang noch kurz unter die Dusche und danach gingen wir hinunter zur Poolbar. Da heute alle Tische am Pool reserviert waren mussten wir uns einen an der Seite suchen. Dies sollte sich als Glücksfall zeigen, denn hier könnten wir beobachten, wie sich ein älterer Herr (ca. 65 Jahre) mit einer ca. 45 Jahre alten Frau an den Nebentisch setzte und richtig den Größus raus hängen ließ. Dabei sah ich, daß er einen Ehering am Finger hatte und sie nicht. Er ließ als Erstes mal eine Schale mit 10 Bierflaschen für sich und eine Weinflasche für sie auffahren. Danach wurde das Essen bestellt. Er war wohl eim Bekannter hier in der Poolbar, denn es kamen alle Kellner und wurden per Handschlag begrüßt, selbst der Chef von ihnen kam regelmäßig vorbei. Es waren auch immer welche in Sichtweite und wenn er mit der Hand winkte sprang schon wieder ein Kellner zu ihm. Zuerst kam eine Fleischplatte mit Brot. Hier aßen die Beiden ein wenig davon, danach sollte ein Teller mit 6 Semmeln kommen, die aber den ganzen Abend nicht angerührt wurden. Nach ca. 15 Minuten dann die nächste Bestellung. Eine Käseplatte wurde geordert und kam auch kurze Zeit später. Wer denkt, daß war es schon sah sich getäuscht. Nachdem nicht mal ein viertel von den beiden Platten aufgegessen war die nächste Bestellung. Es wurden Kuchenstückchen und Obst gebracht. Ich scherzte mittlerweile mit Stephanie, wir sollten ihnen unseren Platz überlassen damit sie für ihr Zeug unseren Tisch mit nutzen konnten. Nun wurde, nachdem einige Flaschen Bier getrunken waren eine Flasche Whisky bestellt. Als das Glas kam roch der Herr daran. Irgendetwas passte ihm an dem Glas nicht, denn er bestellte jetzt eine Flasche Wasser und wischte mit einem Tuch und dem Wasser das Glas aus. Danach schenkte er den Whisky ein, rief einen Kellner und dieser musste das Glas leeren. Erst als dies geschehen war füllte er noch einmal nach und trank selber. Wie gesagt, das Essen war noch nicht aufgegessen, da gab es die nächste Bestellung. Jetzt kamen Gläser mit Pudding und noch einmal ein anderes Obst dran. Von dem Kuchen hatten sie auch nichts gegessen. Dafür trank er seinen Whisky recht schnell und begann an der Frau zu grapschen. Die Kellner waren immer in der Nähe und wenn er sie rief, bekamen sie etwas vom Tisch. Mal ein Bier, dann wieder ein Fleisch oder Käse. Sie mussten es natürlich dann gleich Essen oder Trinken. Wir fanden es erschreckend und abscheulich, wie dieser Kerl herum protzte und die Kellner für sich tanzen ließ. Ganz nach dem Prinzip: Eure Armut kotzt mich an. Auch wie er begann, die Frau zu begrapschen war nicht schön anzusehen. Sie nahm es einfach so hin, ließ sich aber Zeit mit ihrem Wein. 
Man merkte ihm dann auch schon an, daß er gut einen sitzen hatte. Wir hatten natürlich das Problem, da sich jetzt alle Kellner nur noch um die Beiden kümmerten, war unser Service sehr schlecht. Trotzdem bekamen wir mit etwas Wartezeit unsere Getränke. Zum Glück hatten wir unser Essen schon vor dem Eintreffen der Beiden bestellt. 
Nachdem wir uns dieses Spektakel ca. 2 Stunden angesehen hatten ließen wir uns die Rechnung bringen und nachdem diese beglichen war gingen wir dann aufs Zimmer. Hier gab es zum Abschluss noch ein kühles Getränk, dann löschten wir die Lichter. 
Fazit des Tages: 
So etwas Unwohlsein hatte ich heute schon, als ich zum Stadion hinaus fuhr. Ich wusste nicht genau, wie es mit den Eintrittskarten klappen sollte. Doch dass es so einfach werden würde hatte ich nicht geglaubt. Auch die Fahrten zum und weg vom Stadion mit Bolt waren sehr einfach. Der Abend dann an der Poolbar war sehr interessant. Hier erlebten wir, wie viel Macht und Abhängigkeit Geld in diesem Land hat. Trotzdem war es wieder ein sehr schöner Tag. 

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