Eifelturm Paris

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Montag, 9. August 2021

27.06.2021 Holland : Tschechien

27.06.2021
Treffen mit Torte
gemeinsam zum Stadion
dort Zeit verbringen

Spiel:
Holland : Tschechien
Anpfiff: 18 Uhr
Halbzeitstand: 0:1; Endstand: 0:2
Stadion: Puskas Arena
Zuschauer: 66.000

Tourplan:
Nachdem ich mitten in der Nacht vom Fußball Lärm im Fernsehen geweckt wurde, musste ich mich erstmal etwas sammeln. Die Jungs hatten den Fernseher angelassen bevor sie eingeschlafen waren und um 4 Uhr in der Früh kamen noch Zusammenfassungen der letzten Spiele. Ich fühlte mich einigermaßen fit, öffnete mir noch ein Bierchen und schaute etwas Fußball. Danach gab es noch eine Kleinigkeit zum Essen und schon lag ich wieder im Bett und schlief weiter. Um 9 Uhr erwachten wir dann alle und planten den heutigen Tag durch. Da ja heute das Fußballspiel anstand, konnten wir auch nicht soviel außen herum machen. Denn wir mussten noch zum Stadion und uns dort unsere Bänder abholen. Voraussetzung dafür war ein negativer PCR-Test, die Eintrittskarte und ein Nachweis der Person, die auf der Eintrittskarte steht. Also bedeutete ein Ausweis. Nachdem wir das Alles zusammen gepackt hatten fiel mir auf, dass mein Personalausweis fehlte. Zum Glück habe ich für solche Situationen immer noch meinen Reisepass mit dabei. Da mein Kumpel Torte heute auch zu uns dazustoßen sollte, blieb ich schon die letzten Tage regelmäßig mit ihm in Kontakt. Nach unserem Abmarsch machten wir per Whats App einen Treffpunkt aus. Dieser sollte am Bahnhof Keleki sein. Nachdem am heutigen Tag ihr Zug angekommen war, die Beiden in ihr Hotel eingecheckt hatten, wollte Torte wieder zurück zum Bahnhof kommen. Dort wollten wir uns treffen. Die Freude war sehr groß, als wir uns wieder in den Armen lagen. 
Mit einem kalten Getränk bewaffnet, daß wir uns in einem Sparmarkt am Bahnhof geholt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Dieses war in Reichweite zu Fuß und wir konnten es auch kurze Zeit später schon sehen. Auf dem Weg dorthin gab es schon die ersten Fotos.
Als wir an den Mülltonnen vorbei kamen machten wir uns erst einmal lustig darüber, denn die Aufkleber darauf waren in Orange. Als dann die ersten Holländer vorbei liefen sprach ich sie an und erklärte ihnen, daß das der Mannschaftsbus ihrer Mannschaft ist. Was besonders auffiel, die Polizei riegelte den Bereich rund ums Stadion großräumig ab und ließ auch keine Autos durchfahren. Bei unserem Fotoshooting lief uns dann ein alter Bekannter über den Weg. Peer, den wir auf der Balkantour kennengelernt hatten, war ebenfalls Vorort und schloß sich uns an. Wir gingen zusammen gleich zu der Stelle, wo das Wristband zu empfangen war. Dort waren Stände aufgebaut, wo Volunteers saßen. Zuerst wurden die Daten geprüft. Der negative Test, sowie der Ausweis und die Karte wurden überprüft. Hier zeigte es sich, wie wichtig es war, sich an diese Auflagen zu halten. Neben uns standen zwei Tschechen, die hatten einen anderen Test als den Geforderten. Dieser Test wurde von der Dame an dem Tisch nicht angenommen. Dementsprechend erklärte sie den beiden Tschechen, dass sie, um das Band zu empfangen, anderen Test haben müssen. Nachdem die beiden Jungs dann gefragt hatten, wie sie jetzt noch an diesen Test herankommen würden, bekamen sie zur Antwort,  daß sie diesen nur im Krankenhaus machen könnten, aber es dauert 24 Stunden bis die Auswertung da ist. Es sah wohl so aus, daß die Beiden das Spiel nicht gesehen haben. Denn ohne dieses Band kam man auch nicht ins Stadion. Nachdem wir dann unser Band hatten überlegten wir, was wir weiter tun könnten. Peer hatte die Idee, zwei andere Stadien hier in der Nähe zu besuchen. Das eine war das Stadion von dem Verein MTK Budapest und das zweite von BVK Elöre, die wohl eine sehr altes, sehenswertes Stadion mit einer großen Holztribüne hatten. Da wir die Zeit nicht am Stadion verbringen wollten entschieden wir uns dafür, ihn zu den beiden Stadien zu begleiten. Es sollte gerade einmal 10 Minuten von der Puskas Arena entfernt sein. Nachdem wir dann ein paar Schritte gegangen waren standen wir auch schon vor dem großen Stadion des MTK Budapest. 
Daneben ist das andere Stadion mit der Holztribüne. Leider kamen wir in das Stadion des MTK nicht hinein, aber zumindest war an dem anderen Stadion ein Tor geöffnet. Und wenn ein Tor geöffnet ist, dann gehen wir natürlich auch hinein. Dort standen wir also vor der sehr großen und beeindruckenden Haupttribüne, die größtenteils aus Holz besteht.
Dieser Verein spielt in der 3. Liga von Ungarn und wurde gleich einmal vorgemerkt. Denn bei einem meiner nächsten Besuche werde ich sicher hier noch einmal vorbei schauen, um ein Spiel zu sehen. Nachdem wir uns im wahrsten Sinne satt gesehen hatten an der Tribüne wollten wir wieder zurück und uns noch eine Bar suchen, um dort was Kühles zu trinken und der Hitze zu entkommen. Durch Zufall sah Igor einen roten Schirm an der Straße her leuchten und zu diesem gingen wir dann auch. Es stellte sich heraus, dass es die kleine Stadionkneipe des Drittliga Vereins war. Da es viel zu heiß für draußen sitzen war entschlossen wir uns dafür, hinein zu gehen. Das Innere dieser Bar war wirklich der Hammer. Eine Bar auf der linken Seite, sowie noch einige Nischen, wo man sich an Holztischen und Bänken hinsetzen konnte und eine riesengroße Tanzfläche. Diese wird wohl genutzt, wenn hier abends Karaoke oder Tanzabend ist. 
Wir fühlten uns sofort heimisch und bestellten kühles Bier. Die Wirtsleute waren auch sehr fix und nett. Nachdem wir sicher 1,5 Stunden hier verbracht hatten gingen wir wieder zurück zum Stadion. 
Jetzt war mittlerweile hier Chaos an dem Ausgabeschalter für das Wristband. Die Menschenmassen stauten sich hier und es wurlte an allen Ecken und Enden. Wir fanden noch einen kleinen Stand, wo man sich Bier mitnehmen konnte. Nach diesem ging es dann ins Stadion. Dort wurde kurz unsere Karte gescannt und auch das Band überprüft. Leibesvisitation gab es nicht. Hier traf man auch schon wieder auf die ersten bekannten Gesichter aus Deutschland. Noch schnell beim örtlichen Fanstand vorbei gegangen und ein T-Shirt der Europameisterschaft als Erinnerung geholt. 


Schon waren wir auf dem Weg in unserem Block. Wir hatten einen sehr guten Platz im Oberrang hinter dem Tor. 
Zum Stadion: 
Das Stadion besteht aus vier miteinander verbundenen Tribünen. Diese sind unterteilt in Ober-, Mittel- und Unterrang. Sie sind in einem Oval angelegt und alle Tribünen sind gleich hoch. Das Stadion ist sehr steil und reiner Sitzplatz. Die Tribünen sind komplett überdacht. Von außen hat es eine sehr schönes Außenhaut, die sehenswert ist. 
Dieses Stadion ist das Nationalstadion von Ungarn und wird für Länderspiele des Landes und Pokalendspiele genutzt. 
Zum Spiel: 
Bevor dieses begann, kam erst wieder das Vorgeplänkel, daß ich schon bei den anderen Spielen gesehen hatte. Unnötig!
Danach kamen die Mannschaften auf den Platz und die Nationalhymnen wurden gespielt.

Die ersten 20 Minuten war es nur ein Abtasten beider Mannschaften. Es gab kaum eine Annäherung an die Tore. Beide Mannschaften hielten sich meist im Mittelfeld auf.
In der 20. Minute dann die erste Chance für Tschechien. Über rechts kam ein Spieler an den Strafraumbereich, wird angespielt und läuft weiter. Mit einer Flanke von rechts von der Seitenauslinie kommt der Ball vor das Tor und mit einem Flugkopfball eines Tschechen geht der Ball knapp am Tor vorbei.
37. Spielminute: Wieder wird ein Spieler der Tschechien im Strafraum freigespielt. Aber der Spieler schießt aus kurzer Entfernung über das Tor.
Danach kam bis zur Halbzeit nichts mehr. Die Holländer hatten in den ersten 45 Minuten keine einzige Chance.


Kurz vor der Halbzeitpause schrieb ich mich mit Peter und Frankie zusammen, die ebenfalls im Stadion waren. Ich gab ihnen unseren Block durch und in der Halbzeit kamen sie dann zu uns herüber. Dort gab es gute Gespräche, ein kühles Bierchen, das hier im Stadion übrigens mit Alkohol ausgeschenkt wurde und nachdem das Spiel zur zweiten Halbzeit angepfiffen wurde verabschiedeten wir uns voneinander und gingen zurück in die Kurve. 
In der zweiten Halbzeit kamen dann die Holländer zu ihrer ersten guten Chance.
In der 51. Minute wird ein Spieler von den Oranges freigespielt und läuft alleine auf den Torwart der Tschechen zu. Mit einem kurzen Haken möchte er ihn umspielen, doch der Torwart kann ihm den Ball weg schnappen.
Bei dem Gegenzug der Tschechen kommt der Abwehrspieler der Niederlande vor dem eigenen Strafraum ins Straucheln und fällt hin. Dabei versucht er den Ball mit der Hand weg zu schlagen. Zuerst bekommt er dafür die gelbe Karte, doch nachdem der Videobeweis vom Schiedsrichter geprüft wurde bekam er glatt rot. Damit waren die Holländer ab der 55. Minute nur noch zu zehnt auf dem Platz.
In der 57. Minute ein Freistoß für die Tschechen von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten. Durch einen Kopfball kommt der Ball auf den linken Pfosten und von dort kann ein Tscheche den Ball an der total desorientierten Abwehr zum 0:1 ins Tor schießen. Aufgrund der Spielanteile und Chancen hatte sich das angedeutet.
78. Minute: Ein Weitschuß der Tschechen von der Strafraumgrenze wird vom Torwart gehalten.
80. Minute: Wieder eine schnelle Ballstafette durch die Abwehr der Niederländer. Ein Tscheche kommt frei über links an die Strafraumgrenze, spielt den Ball zurück in den Strafraum und ein tschechischer Spieler kommt an den Ball und schießt zum 0:2 ins Tor. Die Stimmung bei den tschechischen Fans war unglaublich. Die Holländer waren geschockt und absolut still.
Danach zogen sich die Tschechen zurück und die Holländer hatten keine Ideen, um dieses Ergebnis noch zu drehen. Damit war Holland im Viertelfinale gescheitert.

Nachdem der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hatte war die Freude bei den Tschechen riesengroß. Damit hätte niemand gerechnet, nicht einmal wir. Dafür dass die Holländer so stark in der Vorrunde gespielt hatten, waren sie jetzt mit dem großen Druck des Gewinnens auf ihren Schultern nicht mehr klar gekommen. Wir freuen uns natürlich und ich musste feststellen, dass ich, wenn ich Holland live spielen sehe, noch nie einen Sieg von ihnen gesehen hatte. Eine schlechte Quote für Holland. Da wir es jetzt nicht besonders stressig hatten, ließen wir uns erneut Zeit beim rauskommen aus dem Stadion. Wir machten noch Gruppenbilder und quatschen mit einigen Tschechen.

Es sollte so lange dauern, bis die Ordner dann kamen und uns baten, das Stadion zu verlassen. Vor dem Stadion gab es dann erst einmal wieder ein kaltes Bier und wir tranken auf das Weiterkommen der Tschechen. Da der heutige Tag aus wenig Essen und viel Bier trinken bestand, dazu auch noch die Sonne viel Wärme mit sich brachte, merkte ich schön langsam, daß das Licht ausging. Patrick machte auch keine gute Figur mehr. Der Fußweg zurück zum Hotel war für uns Beide nicht mehr möglich, deswegen holte Igor für uns ein Taxi und mit dem fuhren wir dann zurück zu unserer Unterkunft. Die letzte Nacht war schon mit wenig Schlaf gesegnet gewesen, deswegen strich ich dann für heute schon im Taxi die Segel.


Patrick tat es mir gleich und so wurde die kurze Zeit der Fahrt sinnvoll mit Schlaf überbrückt. Als wir dann an der Unterkunft waren, war für Patrick und mich der heutige Tag beendet. Igor und Torte wollten noch etwas essen und weggehen. 

Nachspann zu dem heutigen Tag: 
Nachdem ich dann mitten in der Nacht erwachte, lag Igor neben mir. Er erwachte ebenfalls und eigentlich war Alles gut. Bis er uns dann am nächsten Tag erzählt hat, dass er den Fehler gemacht hatte die Wohnung zu verlassen ohne den Schlüssel. Bei seiner Rückkehr nach dem Essen versucht er in die Bude zu kommen, aber ohne Erfolg. Nach ca. einer Stunde hoffnungslosen Versuch uns mit Klopfen und Hämmern an die Tür, sowie die unglaublich nervige Türglocke Sturm zu klingeln, musste er um 2 Uhr in der Früh den Typen von der Rezeption anrufen und ihn darum bitten, die Türe zu öffnen. Dies sollte ihm immerhin 5000 Forint kosten. Aber er war dann zumindest wieder im Zimmer.

Fazit des heutigen Tages:
Wie viele Biere ich heute getrunken hatte, konnte ich nicht mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall war es rekordverdächtig. Nachdem wir über 1,5 Jahre warten mussten, waren wir endlich in dieses Stadion hinein gekommen. Das Warten hatte sich auf alle Fälle gelohnt. Wir trafen gute Kameraden, hatten viel Spaß und erlebten eine Überraschung, mit der wir nicht gerechnet hätten. Die Tschechen hatten diese möglich gemacht. Das Spiel war zwar kein Highlight, aber zumindest das Drumherum war in Ordnung.









































































































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