Eifelturm Paris

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Montag, 31. Juli 2017

17.06.2017 Tag 3 der Asientour Kirgisistan Fußball / Nationalpark

Dordoi Bishkek : Abdish Ata 1:0, Halbzeit: 0:0, Endergebnis: 1:0 Anpfiff
Stadion: Stadion Dordoy (Bischkek) (das grüne Feld auf der Map)
Zuschauer: ca. 600, davon Auswärts: keine gesehen

Tourplan:
Heute war es also soweit! Das erste Spiel stand an. Für uns war es wichtig, daß das Spiel stattfand, denn es war auch zugleich der letzte Tag von unserem Aufenthalt in Kirgisistan. Also musste dieses Spiel stattfinden. Dazu aber erst einmal später mehr.
Nach einer kurzen Nacht begann der Tag mit unserem Gang zum Frühstück. Warum kurze Nacht !? Weil es unglaublich heiß war in der Bude (keine Klimaanlage) und die ganze Nacht so ein Drecks Köter bellte. Ich war auch kurz davor, runter zu gehen und ihn zu lünchen. Er hatte nur Glück, daß ich zu faul dazu war. Nach dem Aufstehen begaben wir uns runter in den Frühstücksraum. Das Frühstück war auch nicht so dolle, es bestand aus 2 hart gekochten Eiern, Brot, Butter, Wurst, Käse und Marmelade. Hört sich gut an, war es aber nicht. Nachdem wir uns etwas des guten Essens hinein gezwängt hatten entschieden wir uns dafür, erst einmal mit dem Taxi zum Stadion zu fahren und zu klären, ob das Spiel stattfindet und ob auch die Anstoßzeit stimmte. Denn wir hatten über verschiedene Seiten im Internet unterschiedliche Zeiten gefunden. Also als Tipp! Am Besten zum Stadion und sich selbst schlau machen! Mit dem Taxi fuhren wir zum Stadion, doch unser Fahrer war sich wieder einmal nicht sicher und kutschierte uns erst einmal zum Spartak Stadion. Als wir ihm dann versuchten, zu erklären, daß es das falsche Stadion ist, war er etwas verwundert und fragte, wie wir es ja gewohnt waren, erst einmal wieder einen anderen Taxifahrer nach den Weg. Nach der Erklärung wusste er dann Bescheid und brachte uns zum Stadion. Dort sahen wir auch schon ein paar Leute rum hampeln. Auf dem Rasen war ein Wart, der mit einem Schlauch das Spielfeld bewässerte. Markus machte sich gleich auf dem Weg zu ihn. In der Zwischenzeit nutzte ich die Gelegenheit und lichtete das Stadion ab.


















Nachdem die Absprachen getroffen wurden und wir auch die Zeit des Anstoßes wussten, entschlossen wir uns Aufgrund der vielen Zeit, die wir noch hatten, den ca. 40 Kilometer entfernten Nationalpark zu besuchen. Also wieder an die Straße und den Finger raus. Kurze Zeit später stand ein Auto parat mit einem Fahrer, der ausschaute, als hätte er noch nicht einmal einen Führerschein. Nachdem wir wieder einen Preis ausgehandelt hatten fuhr der junge Herr los. Wir machten uns lustig über ihn, denn er spielte die ganze Zeit mit seinem Handy und telefonierte. Wir witzelten darüber, daß er seine Mutter anruft und fragt, ob er aus der Stadt fahren darf. Auch dieser Fahrer verfuhr sich wieder und musste einen anderen Taxifahrer fragen. Danach kamen wir am Eingangsbereich des Parkes an und mussten für die Durchfahrt 2 € pro Nase Eintritt bezahlen.
Es ging dann noch ca. 5 Kilometer weiter, bis wir endlich an einem großen Parkplatz mit Restaurant ankamen.
Dort waren auch schon einige Urlauber und Wanderer unterwegs. Der Weg weiter ging auch nur noch zu Fuß. So entschlossen wir uns, die nächsten Kilometer per Fußmarsch fortzusetzen. Aber was wir da zu sehen bekamen, riss uns nicht unbedingt vom Hocker. An der Seite stand ein typisch traditionelles Zelt, in dem Einheimische dieses Landes wohnten. Ich war etwas verwundert, wie groß dieses Zelt war. Vor Allem bot es im Innenraum sehr viel Platz. Außen wurde über einen kleinen Grill Fleisch gegrillt, daß zum Verkauf angeboten wurde. Wir trauten uns da aber nicht ran.











Zu dem Zelt gehörte auch ein Holzhäuschen, daß als Toilette diente. Doch bei genauerem Betrachten und hinsehen war uns klar, daß wir Dieses nicht nutzen würden. Alleine der Geruch war schon sehr Einladend. Also folgten wir weiter dem Weg in die Natur. An der Seite war ein reisender Fluß, der aber auch nichts Besonderes war. Klar ist der schön zum Anschauen, wenn ich aber bei uns in der Bergen unterwegs bin, sehe ich schönere Bereiche. Nachdem wir ca. 2 Kilometer gegangen waren, endete der Weg an einer freien Fläche, die mit Schotter und Steinen bedeckt war. Hier kamen mehrere Flußarme durch das Gebiet. Dies ließ sich dann doch gut anschauen, aber rechtfertigte den Besuch des Nationalparkes auf keinen Fall. Für Benni war hier Schluß, er hatte keine Lust mehr bei der Hitze weiter irgendwelche Höhenmeter zu machen. So gab er uns Bescheid, daß er wieder zurück zum Restaurant gehen würde und dort auf uns wartet. Markus und ich entschlossen uns, den Berg noch zu erklimmen, der vor uns lag. Diesen Berg bestiegen einige Leute über Pfade. Man sah leider nicht, wo der Pfad endete, also wieder ein Versuch, etwas zu entdecken.





Nachdem wir uns über Stock und Stein näher an den Pfad heran gekämpft hatten, kamen als nächstes große Felsbrocken, über die wir steigen und springen mussten. Da wir merkten, daß es ein Haufen an Zeit kostete und wir irgendwie nicht voran kamen, machte sich ein Gefühl der Aufgabe in uns breit. Zusätzlich zog sich der Himmel mit dunklen Wolken zu und es begann zu tröpfeln. So war unser letzter Mut verschollen und wir entschieden auch wegen der ungewissen Situation, was uns noch weiter erwartete, umzudrehen. Also zurück über die Felsen auf den Schotterweg und zurück am Fluß entlang zum Restaurant. Dort trafen wir auf Benni, den wir natürlich versuchten weiß zu machen, daß wir oben auf dem Hügel waren. Er glaubte es natürlich nicht und wir klärten ihn auf. Nun kam etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Weder ein Bus, noch ein Taxi stand Bereit, um uns zurück zu fahren. Wir dachten, wir warten einfach ein paar Minuten, dann taucht schon etwas auf. Passierte aber auch nicht. Und so standen wir erst einmal wartend und sprachlos an der Straße und versuchten, vorbeifahrende Autos anzuhalten. Doch nach einer halben Stunde bemerkten wir auch, daß diese Versuche unnötig waren. Denn all die Leute, die vorbei fuhren, nahmen uns nicht mit. In einer gewissen Entfernung standen mehrere Autos an der Seite. Dies war unser nächstes Ziel, denn wir hofften, daß wir bei einem dieser Autos mitfahren konnten. Bei unserer Ankunft entdeckten wir zwei Typen, die gerade einen Radwechsel an ihrem Auto durchführten. Radwechsel etwas vorsichtig ausgedrückt. Das hintere Rad war platt. Die Burschen holten aus dem Kofferraum ein Rad, da schaute bei der Lauffläche des Rades schon die Karkasse raus. Also Profil gleich null. Auf der Vorderachse war ein Notrad montiert, daß wechselten sie, warum auch immer auf die Hinterachse, befestigten dieses mit 2 Radmuttern (obwohl eigentlich 4 vorgesehen waren) und montierten den Reifen ohne Profil auf die Vorderachse. Also Verkehrssicher gleich null! Und der alte Wagenheber wurde mit dem Schraubenzieher hochgedreht. Abenteuerlich! Wir schauten den Jungs etwas zu bei der Arbeit und als sie dann eine Pause machten fragten wir sie, ob sie uns zum Eingang des Parks fahren konnten. Es wurde ein Preis ausgehandelt und nach der getaner Arbeit saßen wir auch schon in dem Auto und fuhren mit. Anschnallgurte gibt es in diesem Land in den Autos sowieso nicht. Also wurden wir mit einem mulmigen Gefühl im Magen zum Eingang gefahren. Dort angekommen entdeckten wir 2 Frauen, die seitlich am Straßenrand saßen und irgendwelche Sachen verkauften. Auf unsere Frage, wann denn ein Bus kommen würde bekamen wir die Antwort, daß es noch ca. 30 Minuten dauern würde. Aber sie fragten uns auch, ob wir ein Taxi brauchten. Wir bejaten die Frage und die Frau rief dem Mann an dem Schlagbaum zum Eingang des Nationalparkes etwas zu. Dieser holte uns her, fragte in einem schlechten Englisch nach, wohin wir wollten und nachdem wir ihm sagten, daß wir zum Hotel wollen, verließ er seinen Platz am Eingang, zog sich von der Uniform in Zivil um und sagte uns, wir sollen uns ins Auto setzen. Er sprach noch kurz mit seinem Kollegen und schon waren wir Richtung Innenstadt unterwegs. Soll heißen, für ein paar Kröten hat er einfach seinen Arbeitsplatz verlassen und hat uns in die Stadt gefahren. Als wir dann nach ca. 40 Kilometer in der Stadt waren mal wieder das selbe Bild. Der Fahrer kannte sich nicht aus und musste sich durch fragen. Nur nach dem zweiten Mal fragen war es ihm zu blöde und er setzte uns bei einem Taxi in der Stadt ab, gab dem Fahrer etwas Geld und dieser fuhr uns dann zum Hotel. So auch noch nicht gesehen. Aber machbar. Nachdem wir an unserer Schlafstätte angekommen waren, hatten wir noch ca. 3 Stunde Zeit bis zum Anpfiff des Spieles. Diese Zeit wollten wir nutzen, um für mich noch Geld zu tauschen und etwas Ess- und Trinkbares zu finden. Deswegen nahmen wir uns nach einer kurzen Pause im Hotel erneut ein Taxi und ließen uns in die Nähe des Stadions fahren. Auf dem Weg fanden wir noch ein paar gute Motive. 















Nachdem wir uns gestärkt hatten für das Spiel führte uns der Weg zurück zum Stadion. Wir hatten uns vorher noch eingedeckt mit ein paar Bier und als wir mit dem Rucksack ins Stadion gingen, interessierte sich auch niemand dafür. Auch kostete das Spiel keinen Eintritt und Eintrittskarten gab es auch keine. Wir hatten immer noch etwas Zeit und lernten vor dem Spiel noch einen Verantwortlichen des Fußballteams Dordoi kennen. Was der genau gemacht hat, kann ich nicht mehr sagen. Auf alle Fälle konnte er gut Deutsch und es stellte sich heraus, daß er schon bei Victoria Köln und beim SC Freiburg gespielt hat. Wir verabredeten uns für nach dem Spiel auf ein Pläuschen. Danach war es Zeit, ins Stadion zu gehen. Zum Stadion: Ein alter Bau mit einer Tribüne und der Rest ums Spielfeld nur Wiese und Zaun. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 3000 Zuschauern, wobei am heutigen Tag gerade einmal 600 Zuseher da waren. Sonst ist das Stadion sehr alt und nichts Besonderes. Zum Spiel: Das Spiel war sehr Kampfbetont und ließ sich für die Temperaturen gut anschauen. Irgendwie ein guter Zeitvertreib an einem Samstag Nachmittag. Es gab auf beiden Seiten ein paar Chancen, wobei Dordoi die bessere Mannschaft war. Zur Halbzeit sorgte ich noch einmal für Nachschub aus dem Kiosk gegenüber des Stadions. Auch dieses Mal interessierte sich niemand dafür, daß ich mit Dosen und ner Flasche ins Stadion ging. 







Als ich beim Getränke holen war, hatten sich irgendwelche jungen Burschen als Ultras ausgegeben und mit Markus und Benni Kontakt aufgenommen. Sie wollten nach dem Spiel noch mit uns zum Trinken und Feiern gehen. Die zweite Halbzeit begann etwas interessanter, kann aber auch sein, daß der Alkohol schon zu wirken begann. Trotzdem drückte Dordoi mehr und es gelang ihnen auch durch einen schönen Freistoßtrick in der 60. Minute in Führung zu gehen. Dies sollte auch das Tor des Tages sein. Die Auswärtsmannschaft versuchte zwar noch den Ausgleich zu erzielen, aber all die Bemühungen scheiterten am eigenen Unvermögen. So hätte Dordoi noch fast kurz vor Schluß das 2:0 erzielt, aber auch das klappte nicht mehr. Endstand: 1:0. Wir waren trotzdem zufrieden und konnten einen weiteren Haken hinter ein Land in Asien setzen. 






Nachdem der Schlußpfiff ertönt war, begaben wir uns hinüber zu dem Vereinsheim von Dordoi. Dort hatten wir uns mit dem Verantwortlichen ausgemacht zu Treffen. Hier warteten auch die vermeintlichen Ultra Typen, denen wir aber zu verstehen gaben, daß wir kein Interesse auf ein Besäufnis und Feier hatten. Diese düsten dann auch ab. Kurz darauf stand dann der Verantwortliche vor uns und nahm uns mit in die heiligen Hallen von Dordoi, wo er uns die ganzen Pokale und Wimpel der vergangen Zeit zeigte. Wir interessierten uns sehr für seine Geschichten und kamen super mit ihm klar. Zum Abschied überreichte er uns noch zwei Wimpel des Vereins und Jeder von uns bekam noch eine Meisterschaftsmedaille, die jedem Spieler beim Gewinn des Pokals überreicht wird. Diese Medaille sollte uns die restliche Reise noch immens ärgern, dazu in anderen Berichten aber mehr.

Ziemlich zufrieden und voller Dank verabschiedeten wir uns von dem Kameraden und machten uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Also an die Straße stellen, Hand raus halten und kurze Zeit später stand schon ein Auto auf der Seite, daß uns mitnehmen wollte. Kurz wieder den Preis ausgehandelt und die Reise zurück zum Hotel begann. Natürlich mit ein paar Umwegen, denn auch dieser Fahrer hatte kein Navi parat, doch nach mehrfachen Nachfragen fand auch dieser Fahrer das Hotel. Der Abend gestaltete sich mit Essen und Trinken in einem kleinen Kiosk gegenüber unseres Hotel. Dort gab es leckere Hackfleischspieße und ein gutes Bier. Mit dieser Aktion und etwas beschwipsten Kopf beendeten wir den Abend.

Fazit des Tages:
Länderpunkt Kirgisistan, Haken gesetzt, Nationalpark Kirgisistan, Haken gesetzt! Ein weiterer interessanter und spannender Tag war geschafft. Und wieder zeigte es sich, daß man zwar Alles planen kann, es meistens aber Anders kommt.








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