Eifelturm Paris

Eifelturm Paris

Samstag, 15. Juli 2017

09.06. - 12.06.2017 Balkan Tour mit Länderspielen in Bosnien, Montenegro und Albanien

08.06.2017  Abfahrt von Bad Reichenhall
09.06.2017 Bosnien : Griechenland 0:0, WM Qualifikation, Anstoß: 20:45 Uhr
Stadion: Bilino Polje (Zenica)
Zuschauer: 11.000, davon Auswärts: ca. 30
10.06.2017 Montenegro : Armenien 4:1, WM Qualifikation, Anstoß: 20:45 Uhr
Halbzeit: 2:0, Endstand: 4:1
Zuschauer: 6861, davon Auswärts: 500
Stadion: Pod Goricom (Podgorica)
11.06.2017 Kosovo : Türkei 1:4, WM Qualifikation, Anstoß: 20:45 Uhr
Halbzeit: 1:2, Endstand: 1:4
Zuschauer: 3758, davon Auswärts: 150
Stadion: Stadiumi Loro Borici (Shkodra, Albanien)
12.06.2017 Rückfahrt




Kosten für 5 Mann:
Vignette Österreich:                              9 €
Vignette Slowenien:                            15 €
Tunnelmaut:                                        19 €
Übernachtungen BO + MD:                98 €
Maut:                                                   20 €
Versicherung BO + MD:                     45 €
Tanken:                                               50 €
gesamt:                                              256 € : 5 = 51,20 €
+ Tanken Peer   7 € =                          51,20 € + 7 € = 58,20 €


weitere Kosten für 4 Mann:
Geld Albanien:                                    80 €
Karten:                                                28 €
Gebühr:                                                 2,50 €
Essen:                                                  12 €
Maut:                                                   28 €
Tunnelmaut:                                        19 €
Tanken:                                                65 €
gesamt:                                               234,5 € : 4 = 59 €


Kosten pro Person: 51,20 € + 59 € = 110,20 €
Dazu noch ca. 70 € Diverses. Variiert aber zwischen den einzelnen Personen.




Mit dabei:
Sascha, Janni, Igor, Peer (nur bis nach Montenegro) und ich.




Fahrstrecke:
Bad Reichenhall - Visoko                      758 km
Visoko - Sarajevo                                     27 km
Sarajevo - Visoko                                     27 km
Visoko - Zenica                                        42 km
Zenika - Visoko                                        42 km
Visoko - Podgorica                                 241 km
Podgorica - Shkodra                                 64 km
Shkodra - Bad Reichenhall                  1118 km
gesamt:                                                2319 km
                                             


Vorbereitung und Planung:
Eigentlich war diese Tour schon für den März 2017 geplant. Doch durch meine Vorahnung von 2007, wo ich im Einsatz im Kosovo war, wusste ich wie die Witterungsverhältnisse zu dieser Jahreszeit auf dem Balkan waren und entschied mich gegen diese Jahreszeit und die Spiele. Zusätzlich hatte ich die Hoffnung, daß das Spiel des Kosovos auch im Land des Kosovos stattfinden würde. Zwischenzeitlich fand ich auch die Bestätigung im Internet, daß das Stadion bis dahin tauglich für die Quali Spiele wären, doch leider ergab es sich bis zu dem Termin so, daß das Spiel in Shkodra / Albanien stattfinden würde. Da aber Shkodra beim letzten Mal nicht aufgesucht wurde (das Albanien Spiel wurde wegen Bombendrohung nach Elbasan verlegt) und es nur ein paar Kilometer von der Grenze von Montenegro entfernt war, entschied ich mich auch noch für diesen kleinen Abstecher. Die Verbindung per Flieger war auch nicht so Klasse, deswegen wurde das Auto genutzt. Als nächstes suchte ich Mitstreiter für diese Tour, die ich zum Einen über die Arbeit fand (Sascha, Janni und Igor) und der letzte Platz wurde über eine Groundhopper Seite im Facebook an den Peer vergeben. Somit stand der Plan und die Crew. Zu guter Letzt suchte ich noch die grüne Versicherungskarte fürs Auto heraus, denn für die Balkan Länder ist diese Pflicht.




Tourbericht:
08.06.2017
Abmarsch sollte am Donnerstag um 17 Uhr sein. Janni und Igor waren in der Kaserne geblieben, da gabelte ich sie dann auch auf. Als Nächstes holten wir Sascha Daheim ab und Peer reiste per Mitfahrgelegenheit nach Reichenhall an. Als wir dann Alle im Auto unsere Plätze eingenommen hatten ging es weiter über den Grenzübergang Walserberg nach Österreich. Ziel war es, noch verbilligt zu Tanken, eine Vignette zu holen und Einen Einkaufsmarkt zu finden, um uns für die Fahrt noch Proviant zu besorgen. Diesen fanden wir in Form eines Penny Marktes, der auf dem Weg zur Autobahn lag. Nachdem wir Alles erledigt hatten ging es auf die Autobahn und von da ab Richtung Slowenien. Janni und Igor gönnten sich in der Zwischenzeit einiges an Bier, Sascha, Peer und ich unterhielten uns derweil über vergangene Touren. Zwischenzeitlich fuhr ich immer wieder bei den Raststätten raus, da ich gleich die Vignette für Slowenien besorgen wollte. Sollte sich aber gar nicht so einfach heraus stellen, denn entweder war sie ausverkauft oder nicht im Angebot. So dauerte es drei Rasthöfe, bis ich endlich die "billige" Vignette (immerhin 15 € für 10 Tage) in der Hand hielt. Ein Blick auf die Ankunftszeit zeigte uns, daß wir Mitten in der Nacht in Visoko, wo unsere erste Übernachtung war, ankommen würden. Somit entschieden wir uns noch für einen kurzen Abstecher / Sightseeing Besuch in Ljubljana. Peer gab uns die Empfehlung, denn die Stadt sollte sehr schön sein und es würde auch noch Einiges an Zeit überbrücken und wir würden dann am frühen Morgen erst in Bosnien ankommen. Nachdem wir die Tunnels (Katschberg- und Tauerntunnel) durchfahren hatten, die natürlich auch noch extra Geld kosteten, standen wir schon nach ein paar weiteren Kilometern an der slowenischen Grenze. Dort gibt es keine Kontrollen mehr, deswegen kamen wir auch recht zügig über die Grenze. Noch eine halbe Stunde später und wir sahen schon die Ausläufer von der Hauptstadt Sloweniens. Mittlerweile dämmerte es auch schon und mit Peer`s Hilfe fanden wir in die Innenstadt. Dort ergatterten wir auch gleich einen Parkplatz in der Nähe der Fußgängerzone. Als dann das Auto abgestellt war ging es weiter zu Fuß. Was wir zu Gesicht bekamen, gefiel uns sehr gut. Ljubljana ist eine sehr schöne, kleine, aber sehenswerte Stadt, die von den Bauwerken, Stimmung, Kneipen und Leben einiges zu bieten hat. Auch der Stadtplatz, der mit seinen 3 auffälligen Brücken über den Fluß Ljubiljanica ein sehr schönes Bild ergab.
Danach kannte Peer noch eine gute Kneipe, die wir auf seiner Empfehlung hin auch noch besuchten. Er hatte nicht zu viel versprochen und wir gönnten uns in Dieser noch Speis und Trank. Manch Einer von uns etwas mehr, aber dazu gleich mehr. Nach dem etwas längeren Break begaben wir uns zurück zum Auto und kurze Zeit später ging es auch schon weiter mit der Fahrt. Wir waren sehr begeistert von der Stadt und nahmen uns vor, die Stadt noch einmal aufzusuchen, denn der Fußball sollte hier auch noch einmal aufgesucht, besucht werden. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt kam aus dem Rückraum des Autos ein etwas unfreulicher Satz. "Ich glaube Du musst anhalten, Janni geht's nicht so gut" Ich konnte nur noch hinzufügen, gleich oder auf dem nächsten Parkplatz. Mit einem "Gleich" bremste ich das Auto auf dem Pannenstreifen ab und schon war die hintere Tür auf der linken Seite geöffnet und Janni`s Kopf hing heraus. Zwei bis Drei Schwalle kamen heraus, dann wusste ich, es war besser gewesen, gehalten zu haben. Zusätzlich war die Tür auf der linken Seite auf und die Autos auf der rechten Spur fuhren bedenklich nahe daran vorbei. Ich sah eigentlich schon die Türe fliegen. Aber zu unserem Glück passierte dies nicht. Nachdem sich Janni entleert hatte, fuhren wir weiter und er schloß die Augen.
09.06.2017
Mittlerweile hatten wir Mitternacht schon vorbei und wir näherten uns der Grenze zu Kroatien. Dort war dann schon etwas mehr Betrieb und auch die Autoschlangen an dem Grenzübergang wurden länger. Als wir dann in der Schlange standen wurde Janni noch einmal aktiv. Er öffnete ohne große Vorwarnung die Tür und ein weiterer Schwall kam zum Vorschein und landete auf der Straße. Möchte nicht wissen, was die Leute in den anderen Autos von uns gedacht haben. Aber wenigstens nicht ins Auto. Auch über diese Grenze kamen wir ohne große Kontrollen. Ab hier ging es jetzt los mit Maut per Kasse. Wobei man auch in Kroatien mit Euro zahlen kann und diese wieder als Restgeld zurück bekommt. Kurz vor Zagreb streichte ich dann die Segel und Peer übernahm das Steuer. Ich war gut platt und schloß bis zur bosnischen Grenze die Augen. Als wir dann ca. 02:30 Uhr an dieser waren gab es das große Erwachen. Der Grenzer verlangte die Ausweise und die Fahrzeugpapiere, sowie den grünen Versicherungsschein. Als er alles durch geschaut hatte stellte er fest, daß der Versicherungsschein abgelaufen war. Ich wußte gar nicht, daß Dieser ablaufen kann. Etwas Betroffenheit und Ratlosigkeit stand uns im Gesicht, aber der Grenzer wies uns darauf hin, daß wir um ins Land einreisen zu können, eine extra Versicherung abschließen müssten. Und zu unserer Verwunderung rief er um 02:30 Uhr einen Typen an, der auch 10 Minuten später auftauchte und uns eine Versicherung ausschrieb. Kostete schlappe 25 €, aber wenigstens durften wir einreisen. Peer übernahm weiterhin das Ruder und fuhr uns nach Zenica. Da wir für das Spiel noch keine Karten hatten und auch sicher gehen wollten, daß das Spiel in Zenica stattfand entschlossen wir uns, als Erstes zum Stadion zu fahren und schon einmal zu Schauen, ob noch was mit Eintrittskarten ging. Bei unserer Ankunft war noch nichts los dort, deswegen konnten wir auch das Auto direkt am Stadion abstellen. Einmal ums Stadion herum und nach einem Ticketschalter geschaut, aber ohne Glück. So machten wir wenigstens ein paar gute Fotos.






Besonders zu erwähnen war, daß neben dem Stadion zwei große Hochhäuser standen und wir natürlich ein gescheites Foto von dem Stadion haben wollten. Also ging Peer und ich zu einem der Hochhäuser und versuchten, hinein zu kommen. Wir trafen auf einen alten Mann und versuchten ihm zu erklären, daß wir das Stadion ablichten wollten. Dieser verstand uns nicht, aber ließ uns schon mal ins Haus. So fuhren wir mit dem Aufzug in das oberste Geschoß und versuchten dort einen Platz zu finden, wo man ein gutes Foto schießen konnte.. Doch leider fanden wir nichts. Etwas enttäuscht gingen wir die Treppen hinunter und trafen erneut auf den alten Mann, der gerade seine Wohnungstür aufsperrte. Kurzentschlossen sagten wir zu ihm,, daß wir schnell ein Foto machen wollten und drängten uns an ihm vorbei in seine Wohnung. Ehe er was sagen konnte standen wir schon auf seinem Balkon und machten die Bilder, die wir brauchten. Danach bedankten wir uns noch bei dem freundlichen Herren, der immer noch nicht ganz wusste, wie ihm geschehen war.
Danach ging es zurück zum Auto und als nächstes Ziel sollte Visoko angesteuert werden. Waren ja nur noch ein paar Kilometer bis zu der Ortschaft, die uns unsere Beherbergung bieten sollte. Als wir dann dort ankamen, versuchten wir die Adresse zu finden, die ich gebucht hatte. Aber nach all den Versuchen und Fahrten durch die Ortschaft, wir fanden die Adresse nicht. Wir suchten uns ein Kaffee mit WLAN und versuchten so die Adresse ausfindig zu machen. Aber auch diese Idee verpuffte im Nichts. Als wir dann die Nebenhäuser in der Straße gefunden hatten kannte auch da niemand das Haus. Somit stornierten ich die Unterkunft und wir versuchten übers Internet noch etwas zu finden. Aber so kurzfristig ging nichts mehr Billiges her. Da war das Glück wieder auf unserer Seite. Denn Igor holte sich in der Bäckerei eine Semmel und lernte einen Typen kennen, der Zimmer vermietete. Und über Diesen bekam wir noch eine Bleibe. Im Anschluß fuhren wir gleich mit ihm mit und bezogen unsere Bude. Danach führte uns der Weg weiter nach Sarajevo, denn das war auch der Grund, warum wir so früh los gefahren waren. Ich wollte mir unbedingt diese Stadt noch anschauen. Es hatte nämlich geheißen, man müsse sich diese zwingend anschauen. So rollten wir die paar Kilometer Richtung der Hauptstadt von Bosnien. Als wir dann eine lange Verbindungsstraße hinein in die Innenstadt fuhren, hatten wir einen ungefähren Einblick, wie groß die Stadt ist. Aber auch der Verkehr nahm stetig zu. An einer Ampel, wo wir warten mussten, kamen die Scheibenwäscher und putzten ohne meine Einwilligung meine Scheibe. Ich passte da nicht auf und rollte einem anderen Fahrzeug drauf, daß ich wegen dem Zeug auf der Scheibe nicht sah. Doch der Typ vor mir hob nur die Hand und fuhr weiter. Und als wir dann Nahe der Innenstadt waren war es schon richtig Chaos. Da auch keine Parkplätze frei waren entschlossen wir uns für ein Parkhaus, in der Hoffnung, daß das nicht zu teuer ist. Nach dem Abstellen des Autos gingen wir dann am Fluß entlang, der mir auch empfohlen worden ist. 







Aber ich musste für mich ganz ehrlich feststellen, daß ich an diesem Fluß nicht besonderes fand. Weiter fragten wir uns durch zur Innenstadt / Fußgänger. Nach kurzer Zeit hatten wir Diese auch erreicht. Aber auch die war nichts Großes. Das Einzig nennenswerte war die auffällige Kirche im Zentrum der Fußgängerzone. Dort suchten wir uns auch eine Bar / Restaurant, wo wir etwas Essbares und Trinken bekamen. Zwischenzeitlich schaute ich noch in die Kirche, die sich schon anschauen ließ. Nach unserem Mahl führte uns der Weg weiter zu der anderen Hälfte der Innenstadt. Dort nahm uns ein völlig anderes Bild in Empfang. Denn dort begann das osmanische Viertel. Es erinnerte sehr an einen Basar, denn die engen Gassen und die Straßengeschäfte nahmen merklich zu. Aber auch dieser kleine Teil der Stadt Sarajevos haute mich nicht so von den Socken, so daß ich sagen muß, bei all den großen Worten, Empfehlungen und Bewunderungen meiner Kollegen werde ich die Stadt nicht zu meinen Lieblingsstädten küren. Einmal gesehen, muß aber auch nicht öfters sein. Die Olympiaanlage wurde uns auch noch empfohlen, die ließen wir dann aber bleiben.
Lieber machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Auto und kamen an einem Stand vorbei, an dem es für das nächste Spiel Bosnien : Spanien Karten gab. Igor war so offen und fragte die Verkäufer, ob sie noch Karten für das heutige Spiel hätten und tatsächlich hatten sie noch welche über. Sie wollten für die 20 € Karten dann 40 € haben. Wir wussten, daß das Spiel sicher ausverkauft war. Mit dem Versuch, die Jungs noch runter zu handeln, daß uns leider nicht gelang, entschlossen wir uns, die Karten zu nehmen, da wir auch nicht wussten, wie die Kartensituation vorm Stadion ist. Und die Anderen drängten auch darauf, die Karten zu nehmen. Also taten wir es. Als wir dann am Auto zurück waren, wurden wir positiv überrascht, denn das Parkticket kostete 8 €. Da hätten wir mit etwas mehr gerechnet. Der nächste Weg sollte uns wieder zurück zu unserer Unterkunft führen, denn wir hatten noch genügend Zeit, uns ein paar Stunden Ruhe zu gönnen. So taten wir es dann auch nach unserer Rückkehr. 2 Stunden Schlaf standen nun auf der ToDo Liste. Wir hatten ja auch keinen Stress, denn die Karten hatten wir ja schon. Nach den 2 Stunden machten wir uns Alle fertig und das nächste Ziel war erneut das Stadion. Man merkte auch gleich, als wir in Zenica ankamen, daß etwas Chaos herrschte.. So waren sämtliche Straßen zum Stadion gesperrt, aber mit einigen Tricks und frechen Reden kamen wir doch durch diese Absperrungen durch und rollten immer näher zum Stadion. Mittlerweile stand auch überall die Armee und die etwas schärfere Polizei. Aber auch an der kamen wir vorbei und fanden am Stadion einen Parkplatz bei den Polizeiautos. Mir war zwar nicht ganz geheuer, hier stehen zu bleiben, aber wenn es irgendwo sicher war, dann an dem Platz. So verließen wir das Auto und begaben uns zu unserem Eingang. Wir stellte auch fest, daß es um das Stadion herum noch Karten gab, die sich bei einem Schwarzmarkt Preis von 40 € einpendelten. Allzu viel Zeit wollten wir aber auch nicht mehr mit dummen Fragen verplempern, denn die Zeit drängte langsam und die Schlangen an den Eingängen waren auch etwas länger. In der Zeit des Wartens an den Kontrolle gönnten wir uns noch ein Bierchen und dann waren wir nach kurzer Überprüfung auch schon im Stadion.
Zum Stadion: Ist ein alter Kasten, typisch Ostblock. Hat mir aber sehr gut gefallen! Das Stadion war auch sehr gut gefüllt, selbst ein paar Griechen hatten sich eingefunden. Von der Bauart typisch für diese Länder. Die Haupttribüne ist überdacht, der Rest, die beiden Kurven und die Gegengerade ohne Bedachung. Das Spiel war gut besucht, aber nicht ausverkauft. Obwohl es offiziell keine Karten mehr gab sah man überall noch freie Plätze. Auf der Haupttribüne zählte die Devise, first come, first serve. Soll heißen, obwohl wir nummerierte Plätze hatten setzte Mann sich hin, wo Platz war. Da wir doch erst kurz vor Anpfiff im Block waren, waren die besten Plätze schon weg. Nachdem wir 5 Plätze hinter der Presseempore gefunden hatten und nicht richtig sahen, entschlossen wir uns für den Stehplatz in der letzten Reihe hinter den Sitzplätzen. Da sah Mann wenigstens richtig aufs Spielfeld, ohne sich den Hals zu verrenken. 


















Zum Spiel: Das Spiel stand unter einer besonderen Voraussetzung. Die Griechen sind Zweiter in der Gruppe, Bosnien Dritter. Bei einem Sieg von Bosnien würden Diese auf den zweiten Platz rutschen und zu diesem Zeitpunkt mit zur WM 2018 nach Russland fahren. Die Voraussetzung für ein gutes Spiel war also gegeben. Doch leider sollte das Spiel nicht das bieten, was wir uns erwarteten. Bosnien spielte von Anfang an sehr verkrampft und zeichnete sich durch etliche Fehlpässe aus. Ebenso rannten sie sich immer bei den tief stehenden Griechen fest. Die Griechen spielten von Anfang an auf Sicherheit und igelten sich hinten ein. Man merkte ihnen an, daß sie erst einmal auf Ergebnis spielen wollten und keine Fehler machten. Da Bosnien keine bessere Idee hatte, als anzurennen, entwickelte sich ein sehr schlechtes und langweiliges Spiel mit wenig, bis kaum Torraumszenen und Chancen. Auch die Fanszene der Bosnier war im Streik Modus. Da hatte es wohl im Vorhinein ein paar Ausschlüsse gegeben und deswegen der Boykott. Mit einem 0:0 ging es dann in die Pause.
Wir waren bis jetzt sehr enttäuscht. Die Halbzeit verblieben wir auf unserem Platz. Nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit zeigte sich leider kein besseres Bild. Es blieb dabei, die Griechen standen hinten sicher und Bosnien hatte keine Ideen. So tröppelte das Spiel so dahin und auch wir hofften auf einen Geistesblitz von einer Mannschaft. Und der passierte dann wirklich. Die Griechen trauten sich ab der 70. Minute etwas mehr zu und fuhren einen Konter in Richtung bosnisches Tor. Irgendwie fand der Ball den Weg zum griechischen Spieler und der schoß frei stehend über das bosnische Tor. Also mehr als so eine 100 % Chance konnte man ihnen nicht schenken. Diese so kläglich zu vergeben war schon fahrlässig. Keiner im Stadion konnte es fassen, daß der Ball nicht im Tor war. Aber mit diesem Signal wurde das Spiel etwas besser. Bosnien hatte in der Restzeit auch seine ersten beiden guten Chancen in diesem Spiel, aber auch diese Beiden wurden kläglich vergeben. Weiter tat sich nichts mehr, deswegen endete das Spiel mit einem mageren 0:0. Nach dem Spiel kam es dann doch noch zu etwas Aktion. Die Griechen freuten sich sehr über dieses Ergebnis und die Bosnier waren etwas angefressen. So kam es zu einigen Wortgefechten, die darin endeten, daß beide Mannschaften aufeinander los gingen und der Co-Trainer von Bosnien dann einem Spieler der Griechen noch einen Zahn ausgeschlagen hat. Die anderen Spieler konnten auch nur mit Schiedsrichter und Sicherheitspersonal auseinander gehalten werden. Nachdem sich diese Situation beruhigt hatte, ging es im griechischen Fanblock weiter. Irgendein Fan hatte sich mit dem Ordnungspersonal angelegt und wurde durch einige Faustschläge eines Security Typen ziemlich erwischt. Danach wurde er fest genommen. Da war die Mannschaft der Griechen schon in der Kurve und wollte sich bei den mitgereisten Fans bedanken. Sie versuchten dann auch, die Festnahme zu verhindern, hatten aber keine Chance. So bekamen wir wenigstens auch noch was zu sehen.. Nachdem sich Alles wieder beruhigt hatte ging es im bosnischen Block weiter, denn beide Fankurven rannten schnell aus dem Block und Stadion und die Polizei hinterher. Was da noch alles passierte bekamen wir aber nicht mehr mit. Für uns war es auch Zeit, das Stadion zu verlassen. Wir gönnten uns auf dem Rückweg zum Auto etwas Gegrilltes in nem Fladenbrot, immer in der Hoffnung, daß wir keinen Durchfall davon bekamen. Aber es schmeckte super! Als wir zurück am Auto waren, waren all meine Bedenken in Luft aufgelöst. Das Auto stand noch, ohne einen Schaden und die Polizei machte sich gerade bereit, um auf ihre Fahrzeuge aufzusitzen und abzurücken. Als diese vom Parkplatz rollten schlossen wir uns gleich mit an und kamen gut aus der Stadt raus. Weiter führte uns der Weg zurück nach Visoko, wo wir wenig später bei unserer Bude auf den Parkplatz rollten. Die Jungs hatten mir noch erzählt, daß es unten am Fluß eine sehenswerte Mauer gab. Diese wollte ich mir noch schnell anschauen, bevor ich die Augen schließen sollte. Also gingen die Jungs auf die Bude und ich runter zum Fluß. Mittlerweile war es schon dunkel und man hörte überall die Hunde bellen. Ich machte etwas schneller, hatte nicht unbedingt Lust auf eine Konfrontation mit nem Rudel Köter. Die Wände, die ich dann vorfand waren echt sehenswert, denn Diese waren nicht bemalt, sondern die Bilder waren hinein gemeißelt worden. 















Danach machte ich mich schnell wieder auf den Weg zurück zur Bude und kurzer Zeit später lag ich dann endlich in meinem Bett. Ein langer, sehr langer Tag ging zu Ende. Aber im Gepäck hatte ich einen neuen Länderpunkt, auch wenn es ein grottenschlechter Kick war, der ihn mir eingebracht hat.
10.06.2017
Nach einer ruhigen und schlafreichen Nacht erwachten wir Alle aus dem Tiefschlaf. Janni erzählte irgendwas von einem Gelärme Nachts. Hatte ich nichts mitbekommen. Nachdem wir uns Alle frisch gemacht hatten (ich hasse kalt duschen!), entschieden wir uns für den kurzen Gang in das Dorf.
Dort nahmen wir ein Frühstück mit Kaffee ein und kurz darauf befanden wir uns auf den Weg nach Montenegro. Unser Weg führte uns hauptsächlich über die Landstraße, wobei es hier auch sehr schöne Ecken gab.












Wir kamen gut voran und näherten uns der Grenze. Ich hatte mir schon im Vorhinein auf der Karte die Wege angeschaut und wusste deswegen, daß wir über ein Tal fahren mussten um den Grenzübergang zu passieren. Dementsprechend machte ich mich auf einen Wald und Wiesen Übergang bereit. Wo ich auch mit heftigeren Kontrollen rechnete. Als wir dann über eine sehr schlechte Straße hoch zu dem Grenzübergang der Bosnier rollten war ich schon etwas angespannt. Auf dumme Kontrollen und Fragen hatte ich echt keine Lust. Wir sahen 2 Container, einen Schlagbaum für Ein- und Ausreise und ein Stoppschild, daß etwas seitlich eingeklemmt war. Als wir dann auf der Höhe des geöffneten Schlagbaums waren, schaute Sascha aus dem Fenster und fragte den Grenzer, ob wir passieren dürften. Dieser winkte etwas unmissverständlich und so rollten wir weiter. Als er uns dann hinterher rief und wild gestikulierte blieb ich stehen und fuhr zurück. Das fanden die Grenzer nicht lustig und ließen mich mit all den Ausweisen, Fahrzeugpapieren und Versicherungsschein im Container antanzen. Dort waren 3 Polizisten, die mir weiß machen wollten, daß ich gegen ein Gesetz verstoßen und eine Ordnungswidrigkeit begangen hätte. Sie wollten Geld von mir abkassieren, mehr war das nicht. War mir natürlich klar. In einem Land, daß von Korruption lebt wird jede Möglichkeit ausgeschöpft. Sie erzählten mir was von Stoppschild überfahren, nicht anhalten und einer Kamera, die das Alles gefilmt hatte. Ich setzte alles auf eine Karte und antwortete frech, daß wenn der Schlagbaum geöffnet ist und wir durch gewunken werden, ich dann auch durch fahre. Sie waren etwas perplex aufgrund meiner Antwort und wollten weiter bohren, doch ich blieb Stur. Damit kamen sie gar nicht klar und dann kam der entscheidende Moment. Ein Grenzer fragte mich, wer ich sei und was ich Arbeite! Ich antwortete, daß ich Soldat der deutschen Armee bin und dann war alles erledigt. Ohne große Mucken gaben sie mir die Papiere zurück und ließen mich passieren. Mit einer großen Genugtuung setzte ich die nächsten paar Meter fort zum Montenegro Übergang. Dort war Alles etwas relaxter. Die Grenzer saßen draußen auf einem Stuhl und genossen das schöne Wetter. Als wir an den Schlagbaum rollten gab ich wieder die Papiere ins Häuschen. Auch dieser Grenzer merkte schnell, daß der grüne Versicherungsschein abgelaufen war. Also das selbe Spiel noch Mal. Nur dieses Mal erhob sich ein Grenzer von seinem Stuhl und begleitete mich in das kleine Häuschen, wo man die Versicherung abschließen konnte. Nachdem ich auch diesen Versicherungsschein für Montenegro in der Tasche hatte fuhren wir über die Grenze in das Land ein. Ich hatte noch einen schwerwiegenden Fehler gemacht, dazu aber später mehr. Nach der Grenze empfang uns eine Straße, die den Namen eigentlich nicht verdient hatte. Es war mehr ein etwas breiterer Schotterweg, der uns weiter hinunter in ein Thal führte. An der Seite entdeckten wir Markierungen, die auf Sprengfallen und Minen hinwiesen. So etwas hatte ich nicht einmal in meiner Zeit 2007 im Kosovo gesehen.


Nach einem gewagten Wendemanöver auf der Straße, wo wir doch etwas näher an eine Markierung kamen, war Sascha kurzfristig angepisst. Wir entschlossen uns dazu, nichts mehr heraus zu fordern und fuhren die Straße weiter Richtung Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Dort sollte heute unser nächstes Spiel anstehen. Das Länderspiel Montenegro : Armenien. Nicht gerade ein Leckerbissen, aber auch dieser Länderpunkt sollte irgendwann einmal gemacht werden. Nach etwa 2 Stunden weiterer Autofahrt und schön langsamer Verbesserung der Straßen kamen wir in Podgorica an. Als erstes wollten wir zu unserer Unterkunft. Dort trafen wir auf Vera, unserer Vermieterin.. Es war eine Wohnung, wo sie einzelne Zimmer vermietete. Schaute sehr gut aus und reichte locker für uns. Die Dame war schon etwas älter und konnte natürlich kein englisch, aber sie sollte auf dieser Tour auch noch eine wichtige Rolle Spielen. Nachdem wir unser Zeug verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Wir wollten uns einen guten Parkplatz sichern und fanden diesen in einer Seitenstraße beim Stadion. Bis auf die Sicherheitskräfte waren kaum Leute am Stadion unterwegs. Wir erkundigten uns nach Karten für das Spiel, wurden aber auf eine andere Adresse verwiesen. Dort führte unser nächster Weg hin. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch einige Bauwerke, die es lohnte, zu fotografieren und trafen noch auf andere Deutsche, die ebenfalls zu diesem Spiel angereist waren.
Als wir dann gemeinsam an dem Gebäude ankamen war es auch kein Problem, Karten für das heutige Spiel zu bekommen. Diese holten wir uns dann auch und weiter ging der Weg in die Innenstadt. Wobei wir uns durchfragten und niemand der Befragten richtig sagen konnte, wo wir was finden könnten. Wir hörten öfters was von einer Altstadt, doch jeder schickte uns wo Anders hin. Nach kurzer Zeit hatten wir auch keine Lust mehr und bewegten uns wieder zurück in die Richtung des Stadions. In der Nähe fanden wir noch eine Pizzeria, die wir aufsuchten, um etwas zu Essen. Peer hatte sich schon verabschiedet, weil er sich noch mit Kumpels treffen wollte und so saßen wir nur noch zu viert hier herum. Nach einer sehr guten Pizza und einigen Bierchen begaben wir uns zum Stadion, denn es sollte nicht mehr lange dauern, bis das Spiel began.
















Am Stadion war gut was los, aber es war für uns möglich, bald im Stadion zu sein. Platz hatten wir auch einen Guten, fast an der Mittellinie. Zum Stadion: Die beiden Kurven sind Doppelstöckig, die Tribünen haben nur einen Rang und sind flacher gebaut als die Hintertorränge. Stadion war gut gefüllt, selbst  von Armenien waren ca. 500 Anhänger da. Zum Spiel: Armenien hatte von Anfang an kaum eine Chance, sich positiv in dieses Spiel einzubringen. Zu drückend war die Überlegenheit von Montenegro. Nach 2 Minuten stand es schon 1:0 für die Heimherren. Und es sollte recht munter weitergehen, wobei es mehr ein Katz und Maus Spiel war. Armenien war total überfordert mit spielfreudigen Montenegros. In der 28. Minute fiel dann das 2:0, sehr zum Gefallen der Fans der Heimmannschaft, die diese kräftig unterstützten. Zur Halbzeit gab es noch einige gute Chancen, aber es fiel kein Tor mehr. Ziemlich zufrieden erwarteten wir die 2. Halbzeit, die nach den 15 Minuten Pause auch wieder begann. Zwischenzeitlich hatte Sascha ein junges Mädel/Dame entdeckt, die es ihm angetan hatte. So verlangte er von mir, daß ich ein paar Fotos von ihr schießen sollte. Tat ich natürlich für ihn. In der zweiten Halbzeit sollte sich das Bild nicht ändern. Montenegro blieb weiter am Drücker und spielte Armenien hinten rein. In der 54. Minute stand es dann 3:0 und damit war die Vorentscheidung getroffen. Denn Armenien konnte sich am heutigen Tag nicht dazu aufrappeln und noch einmal zurück in dieses Spiel finden. Nach diesem Tor steckte Montenegro etwas zurück und ließ Armenien mitspielen, aber kontrollierte das Spiel trotzdem immer soweit, daß es nicht gefährlich werden sollte. Nun ergaben sich auch Chancen für die Auswärtsmannschaft. Aber es kam nichts zählbares dabei heraus. In der 82. Minute schaffte Montenegro noch das 4:0 und in der 89. Minute kam Armenien doch noch zu dem Ehrentreffer und mit dem 4;1 endete auch das Spiel. Wir waren sehr zufrieden, denn wir hatten ein gutes Spiel gesehen und immerhin 5 Tore. Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder versucht, das Mädel unauffällig zu fotografieren. Gelang mir auch und so übersandte ich zum Schluß Sascha mehr als 50 Bilder. Nach dem Spiel trafen wir uns wieder mit Peer, der sich vor dem Spiel mit Kumpels getroffen hatte. Er hatte mit diesen ein Treffen vereinbart und wir wollten noch gemeinsam in ein Irish Pub gehen. Dies taten wir dann auch und ließen den Abend dort mit ein paar Guiness, Sliwowitz und einheimischen Bieren auf den neu geschafften Länderpunkt ausklingen. Peer hatte sich angeboten, zurück zu unserer Unterkunft zu fahren. Das nahm ich dann gerne an und gönnte mir auch ein paar Bierchen, sowie den grausigen Schnaps. Den ersten Schnapps ließ sich Igor dann wieder durch den Kopf gehen, was die Damen vor dem Klo nicht so erfreute. Denn er besetzte dadurch das gemeinsame Klo etwas länger
Ende vom Lied war, daß wir etwas beschwippst zurück zu unserer Unterkunft verlegten und ich über Erzählungen am nächsten Tag erfuhr, daß Vera noch andere Gäste in der Unterkunft hatte und diese mit uns zusammen zu später Stunde bewirtete. Doch da war ich nur noch körperlich anwesend. So endete mein Tag irgendwann einmal spät morgens im Bett. 

11.06.2017
Am nächsten Morgen kam das böse Erwachen. Mit schwerem Kopf und der Frage, wo sind die letzten Stunden von gestern hin wurde mir von Sascha erst einmal erzählt, daß der Abend ruhig ausgeklungen ist. Da noch ein weiterer Gast zum Flughafen musste erklärte sich Vera bereit, Beide zum Flughafen zu fahren. Wir nutzten die Zeit derweil und besprachen das nächste Vorgehen für diesen Tag. Da wir genug Zeit und nur ein paar Kilometer bis zu unserer nächsten Spielstätte (ca. 80 km) hatten, entschlossen wir bald aufzubrechen und noch in Albanien ans Meer zu fahren. Ein klein wenig Entspannung und Urlaub. Als Vera wieder zurück war saßen wir schon auf gepackten Koffern, wir verabschiedeten uns und fuhren auch gleich los. Daß war so gegen 10 Uhr morgens. Die Reise führte uns aus Podgorica raus immer Richtung Tirana/Albanien. Als wir die Hälfte der Strecke hinter uns hatten sahen wir einen großen Flächenbrand auf der Seite der Straße. Einige Fahrzeuge drehten auch wieder um. Wir natürlich nicht, denn wir hatten gar keine Ausweichstrecke parat. So schlichen wir ohne Sicht durch die dichten Rauchschwaden, aber es sollte klappen. Die letzten paar Kilometer zu Grenze führte uns wieder über eine Passstraße. Mit einer Frage in die Runde durchbrach ich die Ruhephase. "Jungs, weiß eigentlich irgendwer, wo der Fahrzeugschein ist!?" Stille im Auto und keiner wusste, wo das Dokument sein konnte. Da, wo ich ihn immer hinsteckte, da war er nicht. Ich überlegte fieberhaft, wo ich ihn nach dem Grenzübergang hingetan hatte. Kam aber auf keine Antwort. Und die Jungs waren auch etwas sprachlos. Kurz vor der Grenze fuhren wir dann auf einen Parkplatz und durchsuchten das Auto. Aber kein Glück. Weiter ging es mit unserer Ausrüstung, aber auch da war das Fahrzeugpapier nicht. Etwas sprachlos standen wir da. Erneut durchsuchten wir das Auto. Mittlerweile war Sascha so sauer, daß er das komplette Handschuhfach im Gelände verteilt hatte. Mit dem Spruch: "Wenn man so viel Scheiß im Auto hat, da kann man ja nix finden!" Aber auch diese Suche brachte nichts ein. Jetzt war guter Rat teuer. Erste Idee war, Auto an der Grenze abstellen und mit dem Taxi weiter. Ich machte mich mit Sascha auf zum Grenzübergang, aber die Grenzer wollten uns auf unsere Fragen nicht antworten. Also Auto abstellen hatte sich schon einmal erledigt. Nächste Idee, zurück zur Unterkunft, evtl. hatte ich den Schein dort liegen lassen. Konnte ich mir zwar nicht vorstellen, aber viel Alternativen hatten wir nicht mehr. So fuhren wir den kompletten Weg wieder zurück. Als wir dann in den Innenhof von unserer letzten Unterkunft einrollten, hatten wir schon sämtliche Pläne durchgespielt. Von nach Hause fahren, über Meldung bei der deutschen Botschaft bis hin zu einem anderer Grenzübergang wurde alles durch gespielt. Doch was machen, wenn man zurück fährt und nicht über die Grenze kommt. Alles sehr dumm. Wir klingelten Vera aus dem Bett, die etwas zerknautscht aussah. Mit Händen und Füßen versuchten wir ihr zu erklären, was wir für ein Problem hatten. Sie verstand es nicht richtig und schon kam das Handy zum Einsatz. Google Übersetzer lebe hoch. Sie verstand unser Problem und war am Anfang auch etwas sprachlos. In der Zwischenzeit versuchte Igor die deutschen Botschaft zu kontaktieren, aber am Sonntag war da Alles geschlossen. Vera telefonierte in der Zwischenzeit sämtliche Nummern durch und dann kam das kleine Wunder. Sie erreichte irgendeine Bekannte, deren Verwandter war Fernfahrer und war zufällig auf der Strecke Bosnien - Montenegro unterwegs und würde an der Grenze nachfragen, ob der Fahrzeugschein dort liegt. Nach einer weiteren Wartephase, kam der erlösende Anruf, daß der Schein an der Grenze lag. Der nächste Zufall wollte es so, daß dieser Fernfahrer auch noch über Podgorica fahren würde und uns diesen Schein mitnehmen würde. Ich war irgendwie sprachlos, daß uns das Glück in diesem Moment so hold war. Vera bot uns noch an, daß wir die Zeit bis zum Treffen bei ihr bleiben konnten und mit ein paar Stunden Schlaf zu überbrücken. Dieses Angebot nahmen wir gerne an, denn mittlerweile kam der vorherige Abend bei uns Allen hoch. So verbrachten wir die nächsten zwei Stunden damit, wieder den Akku aufzutanken. Ich lag im Bett und ließ die ganze Situation durch meinen Kopf spielen. Also Grenze, Fahrzeugschein liegen gelassen, Mitten in Montenegro in einem fremden Land, wo man sich nicht gescheit verständigen kann, ohne diesen Schein, eine Vermieterin findet über tausend Ecken Jemanden, der uns den Fahrzeugschein mitnimmt. Welche Zufälle schreibt denn bitte das Leben!? Nach 2 Stunden Schlaf stand der Sascha in meinem Zimmer und gab mir zu verstehen, daß es soweit wäre und wir zu dem Treffpunkt fahren sollten. Dies tat ich dann auch mit der Vera. Wir fuhren zu einer Tanke an einer Hauptverkehrsstraße und das Warten begann. Wie gesagt, Vera hatte die Nummer von dem Typen nicht. Daß war Alles über irgendeine Bekannte  von ihr gelaufen. Meine Nervosität stieg erheblich an, denn wir mussten fast 45 Minuten warten, bis endlich ein gelber Sattelschlepper bei der Tankstelle einfuhr und neben uns hielt. Der Fahrer öffnete das Fenster und reichte mir den Fahrzeugschein. Mehrfach bedankte ich mich bei ihm und er winkte nur ab. Vera war glücklich, daß Alles so gut geklappt hatte. Und ich war überglücklich, den Schein wieder zu haben. So schnell, wie möglich fuhren wir wieder zurück zum Haus, denn die Jungs saßen auch schon auf glühenden Kohlen. Unser verrückter Plan sah nun so aus. So schnell, wie möglich rüber nach Albanien, nach Shkodra, einchecken im Hostel und dann noch zum Stadion. Von der Zeit her müsste es sich genau ausgehen, wenn es nicht zu viel Palaber an der Grenze geben würde. Wir bedankten uns mehrfach bei Vera für ihre unglaubliche Hilfe und weiter ging die Reise erneut zu Grenze. Wir hatten schon nach 18 Uhr und um 20:45 Uhr sollte das Spiel angepfiffen werden. Also alles etwas Knapp. Als wir dann an der montenegrischen Grenze waren, erwischten wir das Glück erneut und es ging schnell hinüber. An der albanischen Grenze saß ein junges Mädel, daß uns kontrollierte und auch diese hatte keine Einwände für die Einreise. Selbst den grünen Versicherungsschein wollte sie nicht sehen. Also weiter nach Shkodra, wo wir um 19:45 Uhr einrollten. Die Suche nach dem Hostel erwies sich etwas schwerer, da Dieses mitten in der Fußgängerzone in einer Nebengasse war. Die Zeit drängte und trotzdem fanden wir es. In der Zeit, wo die Jungs eincheckten, fuhr ich mit nem Typen vom Hostel durch die Gassen zu dem Parkplatz, der sich in irgendeinem Hinterhof von einem Haus befand. Zumindest stand das Auto sicher. Schnell zurück und zum Hostel. 30 Minuten vor Anpfiff befanden wir uns auf den Weg zum Stadion. Dieser sollte uns auch noch einmal 15 Minuten kosten. Geld holten wir bei einer Bank, die wir auf dem Weg zum Stadion entdeckten. Denn in Albanien geht nicht viel mit Euro.
Als wir dann am Stadion ankamen, war das Glück auch hier auf unserer Seite, denn draußen verkauften irgendwelche Funktionäre Karten von dem Spiel. Also schnell noch die Karten gekauft, bei nem Straßengrill eine Semmel mitgenommen, bei nem Straßenkiosk noch ein Bier und ab ins Stadion. Mit dem Einlauf der Mannschaft saßen wir auf unserem Platz. Wahnsinn, wenn mir zu Mittag noch einer gesagt hätte, daß ich es heute noch zu diesem Spiel schaffen sollte, ich hätte ihn ausgelacht! Und jetzt saß ich im Stadion. Geschichten, die das Leben schreiben. Zum Stadion: Ein sehr neumodisches, noch nicht altes Stadion bekamen wir zu sehen. Die Haupttribüne war wieder einmal überdacht. Der Rest ohne Dach.
Wie erwähnt, lange wird dieses Stadion noch nicht stehen, denn die Tribünen und die Kurven waren noch sehr sauber, selbst die Toiletten waren noch kaum benutzt. Also entweder wird das Stadion pfleglich behandelt, oder es ist wirklich neu. Irgendwie passte es aber zu dem Stadtbild, daß sich uns vorher gezeigt hatte. Alles sehr sauber und eher europäisch geprägt. Zum Spiel: Kurz darauf gab es den Anpfiff. Beide Mannschaften begannen von Anfang an mit guten Spielzügen, wobei der kosovarischen Mannschaft anmerkte, daß sie sich nicht verstecken wollten vor dem großen Namen Türkei. So entwickelte sich ein interessantes Spiel mit guten Ballstafetten und auch Chancen. Den ersten Fehler der Kosovaren nützten die Türken gleich in der 6. Minute zum 0:1. Doch der Heimmannschaft tat das erstmal nichts, sie spielte weiter gut mit. Und in der 22. Minute fiel dann auch der Ausgleich, sehr zur Freude der wenig angereisten kosovarischen Fans. Wie kann man auch ein Spiel der Kosovaren nach Albanien verlegen. Ich hoffe echt darauf, daß die bald ein taugliches Stadion im eigenen Land haben. Aber das Spiel lief munter weiter und mit einer der nächsten Chancen erhöhte die Türkei das Ergebnis in der 31. Minute auf 1:2. Das bremste den Kosovo erstmal ab und so ging es auch in die Halbzeitpause. Wir hatten eine gute erste Halbzeit gesehen. 15 Minuten Halbzeitpause nutzten wir zum Vertreten der Beine und etwas Bewegung. Die Sitze im Stadion sind, zur Info, sehr unbequem. Die zweite Halbzeit begann so, wie die Erste endete. Mit gutem Spiel auf beiden Seiten. Der Kosovo versuchte, den Ausgleich zu erzielen, aber die Türken standen hinten dicht und beschränkten sich jetzt auf Verteidigung und Konter. Ein solch ein Konter sollte in der 60. Minute zum Erfolg führen. Danach stand es 1:3 und das Anrennen der Heimmannschaft wurde weniger. Auch merkte man ihnen an, daß sie die Kraft schön langsam verließ.









In der 82. Minute dann noch das 1:4 und damit endete dann auch der Torreigen. Auch dieses Spiel hatte uns 5 Tore beschert, wobei bei unserer Reisegruppe manch einer nur 2 Tore gesehen hatte, da er mehr mit dem Handy beschäftigt war! Nach dem Spiel war das Stadion schnell wieder leer. Wir standen dann schnell vorm Stadion und die Jungs wollten noch was Essen. Wir fanden einen Imbiss, wo die Jungs noch was Essen konnten. Danach gingen wir zurück zu unserer Unterkunft. Zuvor schauten wir noch in der Innenstadt und Fußgängerzone vorbei. Die Stadt ist sehr schön. Schaut viel besser aus, als Tirana und Elbasan.
Danach saßen wir uns noch im Hostel zusammen und tranken auf den etwas ungewöhnlichen Tag noch ein  Bier. Sascha verschwand schon vorher ins Bett, ich folgte kurz darauf Janni und Igor blieben noch unten und feierten weiter. Für mich war es heute genug und um 01:00 Uhr ging das Licht aus.
12.06.2017 Rückfahrt
Nach einer kurzen Nacht klingelte um 06:00 Uhr der Wecker. Wir wollten früh starten, denn wir hatten eine etwas längere Strecke vor uns. Und weil wir nicht so spät Zuhause ankommen wollten mussten wir bald aus den Federn. Nach einem kleinen Frühstück und einem Kaffee im Hostel holten wir das das Auto im Hinterhof des Hauses und starteten ca. um 07:30 Uhr unsere Heimfahrt. Durch Albanien kamen wir ohne große Verzögerungen, obwohl wir uns einmal in einem Dorf verfuhren, da dieses eine einzige Baustelle war und wir wieder umdrehen mussten. Kostete aber nicht viel Zeit. Bei der Grenze kamen wir auch schnell drüber und schon standen wir bei Montenegro an. Das dauerte etwas länger und die Grenzer wollten sogar unser Gepäck sehen. Aber es gab keine Probleme und nach ca. 30 Minuten befanden wir uns in Montenegro. Von da an änderte sich unsere Route, denn das Navi führte uns Größtenteils über Kroatien zurück, mit einem kurzen Stück über Bosnien. So bekamen wir wenigstens noch einmal das Meer zu sehen.








Und weiter führte uns das Navi über die Grenze von Montenegro nach Bosnien. Dort an der Grenze interessierten sie sich auch nicht besonders für uns. Also weiter von Bosnien nach Kroatien. Ab da begann dann der große Ritt an Split vorbei, Zadar war das nächste Große und weiter über Novigrad, wo mir ein großer Fehler unterlief. Denn wir kamen an einer etwas größeren Bucht vorbei, die man mit einer Fähre überqueren hätte können. Ich dachte mit meinem Sparfuchs denken, man könnte sich ein paar Kröten sparen. Daß wir dadurch aber ein Haufen Zeit verloren, damit hatte ich nicht gerechnet. So fuhren wir, ab diesem Zeitpunkt hatte Sascha das Steuer übernommen, die gesamte Küstenstraße entlang. 



Es war schon teilweise echt heftig, wie da die Autos auf der engen Straße entgegen kamen. Eigentlich wollten wir noch irgendwo ins Wasser springen, aber Sascha war dann doch ganz schön sauer wegen dem Zeitverlust, den wir jetzt auf uns nehmen mussten. Zwischenzeitlich machten wir noch einen Verpflegungshalt bei nem kleinen Restaurant und aßen dort einen Cheeseburger. Ich muß sagen, selten so einen leckeren Burger gegessen. Weiter ging die Reise. Es dauerte unendlich lange, bis wir endlich außen herum waren und die Bucht hinter uns hatten. Wir waren auch noch nicht ins Wasser gesprungen. An einen Fluß, der in die Bucht floß, beknieten wir dann Sascha um eine Pause und er gab uns 10 Minuten, um schnell hinein zu springen. Diese Zeit nutzten wir 3 für eine Abfrischung.
Nach der kurzen Abfrischung weiter mit der Fahrt. Irgendwie zog sie sich wie Kaugummi und mir kam es so vor, als kämen wir nicht voran. Die Gegend in dieser Ecke ist unglaublich schön und ist eigentlich viel zu schade, nur durch zu fahren. Ich für meinen Teil werde hierher noch einmal zurück kehren.


Als wir dann endlich auf einer Autobahn ähnliche Straße kamen, war es schon später Nachmittag. Irgendwie war uns die Zeit davon gelaufen. Jetzt ging es wenigstens etwas schneller voran. Trotzdem hatten wir noch ein paar Meter vor uns. Lange Rede, gar kein Sinn, nachdem wir auch noch Slowenien und Österreich durchquert hatten, kamen wir um kurz nach 1 Uhr in der Früh an. Welch ein Ritt! Die restlichen Stunden verbrachte/übernachtete ich bei Sascha in seiner Wohnung, denn die Heimfahrt sollte sich nicht mehr lohnen. Und am Dienstag stand ja wieder Arbeit an. Somit hatte uns die Rückfahrt etwas mehr als 18 Stunden gekostet.

Fazit der Tour:
Man kann alles genauestens Planen, aber es kommt doch immer wieder vor, daß es Anders kommt, als erwartet. Trotzdem gibt es für fast alle Situationen eine Lösung, wenn man nicht in Panik verfällt. Und etwas Glück gehört natürlich auch dazu! Eine super Tour mit einer tollen Besatzung ging zu Ende!





































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