Eifelturm Paris

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Donnerstag, 29. September 2016

17.09.2016 Belgrad Derby Partizan : Roter Stern

17.09.2016 Partizan Belgrad : Roter Stern Belgrad 1:0 Anpfiff 18 Uhr
Halbzeit: 0:0 // Endergebnis: 1:0

Stadion Partizana (Beograd)
Zuschauer: 22000, davon ca. 8000 Roter Stern


Fahrt:
München - Belgrad  938 km und zurück das Selbe


Kosten:
Eintrittskarte:                                  10 €
Tanken:           2 Tankfüllungen    150 €
Maut:                                             106 €
Geld abheben in Serbien:                35 €   
geteilt durch 3 = 97 Euro


Mit dabei: Thorsten, GAP Michi und ich

Hinweis: Für die Einreise nach Serbien wird der Reisepass benötigt!


Tourbericht:
Ziemlich kurzfristig und ohne genaue Vorbereitung entschieden wir uns zur Fahrt nach Belgrad zum Derby. Dieses Mal stand das Derby im Heimrecht von Partizan an. So versuchte ich noch irgendwelche Mitstreiter zu ergattern, indem ich bei diversen Groundhopperseiten Inserate aufgab. Fündig wurde ich auf Thorsten und Fabio. Der Plan war, am Spieltag sehr Früh los zu fahren und nach dem Spiel die Heimreise wieder anzutreten. Die Fahrt sollte in München starten, wobei Thorsten extra anreisen würde, Michi sowieso in München war und Fabio in Rosenheim zusteigen sollte. Der Termin der Fahrt sollte sich problematisch gestalten, denn das Spiel sollte einfach nicht terminiert werden. So mussten wir bis zum Mittwoch vor dem Wochenende des Spieltages warten, bis endlich der genaue Termin stand. Das Spiel sollte am Samstag um 18 Uhr steigen. Letztes Jahr, also 2015 war ich schon beim Derby in Belgrad, aber da hatte Roter Stern Heimrecht und dieses Derby war der Hammer. Man bekam alles geboten, was ein richtiges Derby bieten konnte. Von Ausschreitungen unter den Fans mit der Polizei, Choreographien und Pyrotechnik vom Feinsten. Somit erwartete ich mir auch von diesem Spiel Einiges. Aber erst einmal von Anfang an. Am Samstag Morgen trafen wir uns in München Haar an der Autobahnausfahrt und die zwei Mitstreiter stellten ihre Fahrzeuge ab und gemeinsam fuhren wir mit meinem Fahrzeug los. Kurzfristig flatterte noch die Absage von Fabio ein, so blieben wir also zu dritt für unsere Reise nach Belgrad. Natürlich hatte ich meinen Reisepass vergessen. Der war aber wichtig, denn ohne kamen wir nicht nach Serbien hinein. Also noch einen kurzen Abstecher zu mir Heim, um das wichtige Dokument zu besorgen. Die Tour hatten wir so geplant: München - Salzburg - Villach - durch Sowenien - durch Kroatien - über die Grenze und dann nach Belgrad. So taten wir es dann auch, wobei wir von Beginn an mit Platzregen und Aquaplaning zu kämpfen hatten. An der österreichischen Grenze tankten wir noch einmal voll, damit wir zumindest so weit wie möglich kommen konnten. Und als dann in Österreich endlich die Helligkeit durch kam wurde es auch mit dem Regen weniger. An der slowenischen Grenze machten wir dann noch einmal einen Halt, da in Slowenien Vignettenpflicht besteht. Nachdem wir Diese besorgt hatten und die unverschämten Preise der Tankstelle boykottierten fuhren wir in Slowenien ein. Ohne großartige Probleme fuhren wir durch diese Land. Und dann an der Grenze zu Kroatien wurden wir dann auch noch kurz per Gesicht und Ausweis kontrolliert. Aber auch da gab es keine großen Probleme. Etwas enttäuscht von den Kosten der Maut waren wir schon, denn auch die Kroaten ließen sich die Fahrt auf der Autobahn was kosten. So fuhren wir also auch durch ganz Kroatien und nach ca. 9 Stunden Fahrt standen wir dann an der serbischen Grenze. Dort interessierte man sich schon für unsere Anwesenheit. Die Frage nach unserem Grund des Besuches beantworteten wir mit einem Kurzurlaub und nach genauem Checken unserer Reisepässe wurde uns die Einfahrt gewährt. Einen Stempel hatten wir in unser Reisedokument bekommen. Warum ich das anspreche, weil es später noch einmal eine entscheidende Rolle spielen sollte. Aber das sollte uns jetzt erst einmal nicht interessieren und wir rollten nach ca. 10,5 Stunden nach Beginn unserer Fahrt in Belgrad ein. Da wir noch genug Zeit hatten entschieden wir uns für die Variante, das Auto in der Nähe des Stadions abzustellen, am Besten auf einem Bezahlparkplatz, denn wir wollten nach dem Spiel das Fahrzeug noch im Ganzen und einem Stück auffinden. Ca. 1,5 Kilometer vor dem Stadion fanden wir eine Möglichkeit zum Parken in einer Seitenstraße und die nutzten wir auch um das Auto abzustellen. Die Straße sah auch einigermaßen sicher aus und kostete nichts. Da es sehr warm war entschieden wir uns noch für einen Wechsel von langen Klamotten auf kurz. In Deutschland war bei Abfahrt 6 Grad, hier 29 Grad. Da war ich froh, das kurze Höschen eingepackt zu haben. So begaben wir uns also Richtung Stadion und als wir dann in die Zubringerstraße zum Stadion befanden standen auch schon die ersten Gruppierungen an Polizei am Straßenrand. Je näher wir uns an das Stadion begaben, desto dichter standen die Polizisten und wurden immer mehr. Am Stadion war ca. 4 Stunden vor Anpfiff noch nichts los und so konnten wir uns auch ohne Probleme bewegen. Am Stadion gab es auch noch die Möglichkeit, Karten zu kaufen. So entschieden wir uns für die Haupttribüne Mitte, die für 10 Euro zu Kaufen waren. Ein sehr fairer Preis. Und wir konnten auch noch in Euro zahlen, also auch super für uns. Danach nutzten wir die Zeit, einmal um das Stadion zu gehen und auch einige Fotos zu schießen.






Nachdem wir die Runde beendet hatten wollten wir uns um serbisches Geld kümmern und suchten nach einem Geldautomaten. Unsere Suche sollte sich als nicht allzu schwer erweisen, den in einer Tankstelle fanden wir einen Bankomaten. Da wir schon gesehen hatten, daß die Preise um das Stadion nicht allzu teuer waren entschieden wir uns für umgerechnet 10 Euro pro Nase. Denn wir brauchten nur etwas zu Essen, bzw. was zu Trinken. Um das Stadion rum war absolutes Alkoholverbot und so bestand auch nicht die Möglichkeit, auf ein kühles Bier. An einem Imbiss stellten wir uns dann an um einen Burger zu Essen. Irgendwie roch es sehr streng in meiner Nähe. Als ich mich dann umsah, entdeckte ich neben mir einen Assi, der so etwas von stank, daß es kaum auszuhalten war. Die Besitzer des Imbisses wollten ihn rauswerfen, doch er hatte genug Geld, um sich auch einen Burger zu holen. Als er ihn hatte verzog er sich gleich, ohne vorher die Chance genutzt zu haben, die Leute um Geld anzubetteln. Was für ein Typ. Nachdem wir unsere Burger hatten begaben wir uns in die Menge der Fans, die jetzt schon reihenweise um das Stadion unterwegs waren. Wir wollten auch die Chance nutzen, den bevorstehenden Fanmarsch von Roter Stern mit anzusehen. So fragten wir uns bei der Polizei durch, wo dieser stattfinden sollte. Durch Zufall war er genau in der Straße, wo wir hergekommen waren. So begaben wir uns wieder zurück und hörten schon in der Ferne, daß sich durch das Krachen von Böllern der Marsch in Bewegung setzte. Gerade rechtzeit standen wir dann in der Straße und sahen ca. 2000 Mann entlang der Straße ziehen. Wobei der Marsch durch Polizei begleitet und geleitet wurde. Aus dem Park erschienen plötzlich Partizan Fans, die den Marsch mit Bengalen beschmissen. So brachen einige Roter Stern Fans aus dem Marsch aus und versuchten, die Schmeißer zu erwischen. Aber die Szene war gleich erledigt, denn die Polizei mischte sich ein und so war kurze Zeit später wieder Ruhe. Doch durch diese Aktion brachen noch mehrer aus dem Marschgefüge aus und bald verlor die Polizei den Überblick. Es passierte aber nichts mehr nennenswertes und die Roter Stern Fans fanden den Weg zu ihren Eingängen.









Nachdem der Großteil der Marschgruppe an ihren Blöcken standen machten wir uns auch zu unserem Block auf und nach einem kurzen Check unserer persönlichen Dinge waren wir auch schon im Stadion und begaben uns zu unserem Block. Dort war unser Platz gesperrt, denn dahinter waren die Logenplätze und die sollten nicht von dem normalem Fußvolk besetzt werden. So wurden wir darauf hingewiesen, uns auf einen freien Platz zu setzen. Das taten wir dann auch und so kam es natürlich, daß die Leute, die diesen Platz hatten kamen und sich setzen wollten. Aber wir saßen dort und die Polizei wieß die Anderen darauf hin, daß sie sich einen freien Platz suchen sollten. So wurde das also praktiziert und irgendwie fand doch Jeder einen Platz. Als dann die Mannschaften zum Anstoß bereit standen war das Stadion nicht komplett gefüllt, was mich etwas enttäuschte. So hätte ich es mir nicht vorgestellt. Mit dem Anpfiff kam aus der Roter Stern Kurve das erste Ausrufezeichen, denn der rot weisse Rauch stieg in die Luft. Aber halt nicht vergleichbar mit dem Heimspiel, daß ich letztes Jahr gesehen hatte. 




5 Minuten später kam auch Partizan zu seinem ersten Einsatz. Schwarze Rauch stieg in Richtung Himmel. Aber auch dieser Rauch war gleich wieder verschwunden.

Das Spiel interessierte uns in dieser Situation überhaupt nicht, denn wir waren beschäftigt mit fotografieren und schauen. Zumindest war die Stimmung aus beiden Lagern gut, denn sie mühten sich Beide, sich gegenseitig nieder zu singen. Nach 20 Minuten, wo auf dem Platz wenig passierte wurde eine Choreography hoch gezogen in der Partyzan Kurve, wobei die wohl eher den Ultras gelten sollte. 

Da das Spiel bis dahin nichts Besonderes war waren wir dankbar für jede Aktion aus den Kurven. Wobei aus der Kurve der Auswärtsmannschaft nicht mehr allzu viel zu sehen war. So wurde noch eine Choreography in der Partyzan Kurve hoch gezogen, wo aber niemand von uns wusste, wer der werte Herr war, der sich auf den Fahnen befand.

Mit dieser Choreography ging es dann in die Pause und wir waren schon etwas enttäuscht, denn wir hatten von beiden Seiten etwas mehr erwartet. Aber wir hatten ja noch die zweite Halbzeit vor uns und da erwarteten wir schon noch etwas. In der Halbzeit unterhielten wir uns noch etwas und stellten fest, daß wir schon mehr erwartetet hatten. Von dem Spiel und von den Fanseiten. Zur zweiten Halbzeit war es dunkel geworden und so startete Roter Stern mit einer Pyro Show, die okay war.



Nach dieser Show war dann wieder ein paar Minuten später Partyzan dran. Auch die fackelten eine Phyroshow ab. Aber auch diese Show war nicht vergleichbar mir dem Spiel von letztem Jahr.
Danach war erst einmal Schluß mit Kurven Aktionen und wir konnten uns auf das Spiel konzentrieren. Leider war dieses noch immer nichts Großes und so plätscherte das Spiel dahin. Nach weiteren 15 Minuten zündete Partyzan nochmals eine Phyro Aktion.


Der serbische Fußball ist nicht der Hingucker, vor allem darf man sich nicht zu viel von diesem Derby erwarten. Zwischenzeitlich gab es noch von beiden Seiten das Abfackeln von ergatterten Fanutensilien. So brannten Schals, T-Shirts und Zaunfahnen. Aber von der gegnerischen Kurve kam nichts negatives heraus. Weder Schmähgesänge noch irgendwelche Pöbeleien. Es wurde halt so hin genommen. Auch das Spiel war sehr Fair Play und irgendwie kam es mir so vor, als wolle sich niemand weh tun. So sprang auch der Funke nicht über auf die Fans. Wobei zumindest die Fangemeinschaft von Partizan versuchte, durch ihre Stimmung zu überzeugen. Aber noch einmal, es war nichts Großes. Das Spiel schlief dann auch etwas ein und so bewegten wir uns immer mehr auf den Schlußpfiff zu.













Als wir uns dann damit abgefunden hatten, das es beim 0:0 bleiben sollte gab es doch noch in der 88. Minute einen Geistesblitz von Partizan, denn durch einen klugen Pass, bzw. Heber stand plötzlich ein Spieler frei vor dem Torwart und mit dieser Chance ging Partizan mit 1:0 in Führung. Das erweckte auch die Heimkurve, die ihre letzten Reste an Pyrotechnik abfackelten und noch einmal versuchten, die Mannschaft zu peitschen, damit der Sieg nicht mehr verloren ging.

Auch Roter Stern erwachte noch einmal, aber es war schon zu spät. Auch die 4 Minuten Nachspielzeit sollte nichts mehr bringen und so endete das Spiel mit einem Sieg für die Heimmannschaft. Die Mannschaft ließ sich nach dem Spiel noch ordentlich feiern. Wir blieben auch noch ein paar Minuten im Stadion und beobachteten das Geschehen. Aber viel spektakuläres fand nicht mehr statt.
So verließen wir das Stadion und zu unserem Verwundern war auch um das Stadion nicht mehr viel los. Also begaben wir uns zurück zum Auto, wobei sich hier noch einige Tumulte abspielten, denn die Polizei hatte die Roter Stern Fans zusammen gesammelt und diese bewegten sich genau durch die Straße, wo auch mein Auto stand. Ich hatte etwas flauen Magen, da ich nicht wusste, wie die Serben auf ein deutsches Kennzeichen reagierten. Aber als wir dann am Auto standen und die Mengen an uns vorbei strömten interessierte sich niemand für uns. Also stiegen wir ins Auto und fuhren durch die Menschenmengen, bis wir uns wieder auf der Zubringerstraße befanden und aus Belgrad hinaus fuhren. Nach kurzer Zeit waren wir dann auch schon an der serbischen Grenze, wo wir nach Abgabe unserer Ausweiße erneut gefragt wurden, was der Grund unseres Aufenthaltes gewesen sei. Wieder erwiderte ich, daß wir einen Kurzurlaub gemacht hatten und mit einem kurzen, bitte fahren sie rechts ran, wussten wir, daß wir uns einer Kontrolle unterziehen mussten. Das hatte jetzt auch noch gefehlt. Vor uns war schon ein Serbe mit deutschem Kennzeichen heraus gezogen worden und wir sahen, wie er Alles aus seinem Auto heraus räumen musste. Auch musste er alle Türen und Hauben öffnen und mit akribischer Genauigkeit wurde das Auto inspiziert. Wir machten uns also auf etwas Genaueres gefasst und rechneten einige Zeit ein. Als dann der Andere fertig war mit der Kontrolle mussten wir in die Parkbucht fahren. Ein älterer und jüngerer Polizist standen bereit und die erste Frage auf englisch war: "Sie waren für einen Kurzurlaub in Belgrad! Was haben Sie denn gemacht!?" Uns war klar, daß es eine Fangfrage war und wenn wir falsch antworten, wir zum Spielball der Polizei werden würden und ewige Kontrollen über uns ergehen lassen müssten. Somit ließen wir die Hosen runter und erzählten dem jungen Polizisten, daß wir beim Belgrader Derby waren. Von seiner Reaktion waren wir sehr überrascht, denn auf einmal hatte er ein Lachen auf dem Gesicht und war total freundlich zu uns. Er fragte, was wir davon gehalten hätten und wie das Spiel war. Wir beantworteten seine Fragen und der alte Polizist hatte überhaupt nichts mehr zu sagen. So drehte sich der junge Polizist um, holte unsere Ausweise und mit einem "angenehme Fahrt die Herren" waren wir entlassen. Es zeigt doch mal wieder, ehrlich wert am längsten oder Fußball verbindet. Ziemlich froh waren wir dann schon, denn auf lange Kontrollen hätten wir keine Lust gehabt. So überquerten wir auch die kroatische Grenze ohne große Probleme. Und danach wurde auch der erste Fahrerwechsel durchgeführt. Der Michi übernahm und ich setzte mich hinten ab und schloss die Augen. Das war auch dringend nötig, denn lange hätte ich es wohl nicht mehr durchgehalten. Zwischendrin wurde ich nur wach, wenn ein weiterer Fahrerwechsel anstand. Michi wechselte mit Thorsten, die dann später noch einmal durch wechselten. Zur frühen Morgenstunde, also 04:30 Uhr war es dann Michi auch zu viel und wir wechselten dann wieder durch. Ich übernahm wieder das Ruder. Mittlerweile waren wir auch schon in Österreich, wobei wir wohl noch einen Umweg gefahren waren, denn ein Tunnel wurde wohl saniert. Die letzten 3 Stunden fuhr ich dann, bis wir in der Früh um 07:30 Uhr wieder in München/Haar standen und sich die Autobesatzung voneinander trennte. Für mich stand noch eine kurze Fahrt an, denn ich blieb dann in München.

Fazit:
Das Belgrader Derby hat uns Alle enttäuscht. Wir hätten viel mehr erwartet und waren von dem vorherigen Derby verwöhnt. Auch habe ich mir sagen lassen, daß das Derby bei Roter Stern immer das Bessere ist. Also sollte sich Jemand dazu entscheiden, das Derby zu schauen, dann bei Roter Stern.













































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