Eifelturm Paris

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Donnerstag, 10. August 2017

19.06.2017 Tag 5 der Asientour Tadschikistan - Usbekistan / Fußball

Pakhtakor : Nasaf  2:1, Halbzeit: 0:0, Endstand: 2:1 Anpfiff: 16 Uhr
Stadion: Paxtakor Markaziy Stadion (Toshkent (Tashkent)) 
Fassungsvermögen: 54170, anwesend: 5150, davon Auswärts: 300

Usbekistan = Land der Chevrolets
Tourplan:
Nachdem wir gut und fest geschlafen hatten, klingelte um 8 Uhr der Wecker. Um 9 Uhr hatten wir das Auto (Taxi) vom Hotel zur Grenze bestellt. Heute war der Grenzsprung von Tadschikistan - Usbekistan geplant und sollte auch durchgeführt werden. Nachdem wir unser Zeug gepackt hatten wollte ich zum Zahlen der Zimmer gehen. Da kam schon wieder das nächste Problem auf, denn durch die Vergabe der 2 Zimmer am Vortag sollten wir auch 2 Zimmer zahlen. Gebucht und zugesagt wurde uns aber auf ein Dreibettzimmer. So kam es zwischen dem Rezeptionist und mir zu einem lauten Streit. Gegen uns stand, daß wir 2 Zimmer gehabt hatte, für uns stand, daß ich eine Buchung in der Hand und einen Anruf über unseren Taxifahrer getätigt hatte, daß wir am Vortag später kommen würden. Meine Argumente über wiegten und so zahlte ich nur den vorgesehenen Preis. Man muß wirklich in den Ländern aufpassen, daß man nicht über den Tisch gezogen wird. Um 9 Uhr stand dann das Taxi vor der Tür und nach kurzem Abmachen des Preises fuhren wir Richtung Grenze.
Impressionen auf dem Weg zur Grenze:





Das Land hat mich sehr an meinen Aufenthalt in Afghanistan erinnert. Sehr heiß, viel Sand, kaum Bäume und viel ausgetrocknetes Buschwerk. In den Städten wird viel Wert auf die Bauwerke (Kirchen, Statuen etc.) gelegt. Nach einer knappen halben Stunde waren wir dann an der Grenze angekommen. Mitten in der Prärie hatten die Verantwortlichen ein paar Häuser hingestellt und das war die Grenze. Trotzdem wurden wir sehr genau kontrolliert. Noch nicht an der tadschikischen Grenze, da ließ man uns einigermaßen schnell passieren. Aber als wir dann an der usbekischen Grenze waren, ging die Kontrolle erst Richtig los. Zuerst gingen wir in ein Gebäude, in dem unsere Ausweise und Visums kontrolliert wurden. Nachdem wir das hinter uns hatten weiter zur Gepäck Kontrolle. Da mussten wir auch zusätzlich einen Einreisezettel ausfüllen. Das fiel uns nicht gerade einfach Aufgrund der Sprache. Zum Glück war auch Englisch mit drauf. Und so machte sich Markus gleich einmal zum Löffel, als er bei der Kontrolle stand. Der Kontrolleur stellte ihm ein paar Fragen, Name, Geburtsland, warum er hier sei und seinen Beruf. Wusste gar nicht, daß er Taxifahrer von Beruf aus war. Danach wurde das Gepäck durchleuchtet und er durfte den Rucksack auspacken. Natürlich war auch die Medaille wieder ein sehr gerne gesehenes Stück. Nach Markus war dann Benni dran. Bei ihm das selbe Spiel. Auch das Lächerlich machen wegen dem falschen Ausfüllen des Antrages sowie die Fragen des Beamten. Seit heute war dann Benni Lastwagenfahrer. Auch er musste Einzelteile aus seinem Rucksack zeigen. Auch die Medaille war dabei. Nun kam mein Auftritt. Nachdem der Zöllner den Antrag erneut geändert hatte kamen die Fragen. Ich erwiderte ihm, daß ich aus München käme. Da fragte er nach, ob ich Oliver Bierhoff und Oliver Kahn kenne. Ich bejahte die Fragen, wir unterhielten uns kurz über Fußball und schon ging ich ohne weitere Fragen durch die Kontrolle. Fußball verbindet! In der Zeit, wo Markus seinen Rucksack noch zusammen packte, ging ich lächelnd an ihm vorbei. Er erwiderte mein Grinsen mit einem F..k Dich. Natürlich wurde mein Rucksack nicht durchsucht. Danach kamen wir noch an einer 100 Kilogramm Dame vorbei, die handschriftlich in ein Schreibheft unsere Namen und Adresse eintrug. Keiner von uns wusste, was das soll, aber wir nahmen das so hin. Als wir dann wieder aus dem Kontrollhäuschen heraus traten, war es ca. 1 Stunde später und die Hitze von ca. 40 Grad nahm uns wieder in Empfang. Wir begaben uns aus dem Grenzbereich heraus und schon standen wieder Fahrzeuge bereit, die nur darauf warteten, uns in die Hauptstadt Tashkent zu transportieren. Wieder das selbe Bild. Man spricht die Fahrer an, kein Englisch, zeigt Bilder von dem Hotel, handelt einen Preis aus und schon geht die Reise los. Die Autos in diesem Land haben natürlich auch keine Klimaanlage, deswegen war auch hier wieder extremes Schwitzen angesagt. Als wir dann in der Stadt ankamen, eine Stunde später, suchte sich der Fahrer einen Wolf. Natürlich fand er das Hotel wieder einmal nicht. Auch nach mehrmaligen Fragen von irgendwelchen anderen Taxifahrern drehten wir uns im Kreis. Erst als wir wohl nicht mehr weit davon entfernt waren, blieb er stehen und fragte ein paar Einheimische, die im Schatten einen Tee tranken nach dem Hotel. Und diese waren Aussagekräftig.



Als wir dann endlich aus dem Taxi aussteigen konnten fragte uns der Fahrer, ob wir Geld tauschen wollten. Wir hatten im Vorhinein zu der Tour schon von einigen Kumpels erfahren, daß der Tausch von Geld auf der Straße besser sei als in der Bank. Wobei das strengstens verboten ist! Also ließen wir uns auf den Deal ein und bekamen einen sehr guten Kurs. Das Kuriose an der Sache war nur, daß der Fahrer aus seinem Kofferraum eine Mülltüte heraus holte und uns das Geld dort heraus gab. Wir bekamen einen Haufen Papiergeld, den man kaum überblicken konnte. Aber zumindest hatten wir schon mal Geld. Im Hotel wurden wir sehr freundlich empfangen. Dort sprachen sie auch sehr gut Englisch und ohne große Probleme bekamen wir unser Zimmer. Wieder ein Dreibettzimmer, daß wir aber auch so gebucht hatten. Kurz frisch machen, dann wieder runter ins Foyer und ein Auto auf der Straße aufhalten. Wir wollten gleich zum Stadion. Was in Usbekistan unglaublich ist, man stellt sich an den Straßenrand, hält die Hand heraus mit der Anzahl von Fingern, wie viele Plätze benötigt werden, und schon halten zivile Personen mit ihrem Auto an und nach einer Abmachung für den Preis fahren die Einem hin zum Zielpunkt. Das Geld für die Fahrt wir nur in einheimischer Währung ausgegeben. Unser Fahrer fuhr uns zuerst einmal zum falschen Stadion. Wir hatten natürlich schon aus unseren Fehlern gelernt und hatten Fotos von unseren Zielorten gemacht. So wollte der Fahrer nach Ankunft etwas mehr Geld von uns haben, aber wir erklärten ihm, daß wir die richtigen Fotos hatten, deswegen gab es nicht mehr. Etwas säuerlich drehte er wieder ab und wir begaben uns zum Stadion. Auf dem kurzen Weg dorthin entdeckten wir ein Restaurant (Cabaret Bar), daß wir nach dem Spiel noch besuchen wollten. Dann gings weiter zum Stadion, daß sehr durch Polizei gesichert war. Wir entschlossen uns, einmal außen herum zu gehen und uns ein Bild davon zu machen. 

Als wir zum Haupteingang kamen sahen wir schon die ersten Massen, die sich um das Sicherheitspersonal herum tummelten. Etwas entfernt sahen wir einen Kiosk, wo sich auch einige Leute aufhielten. Dort steuerten wir als Nächstes hin. Vor dem Kiosk war ein Tisch aufgebaut und zwei Typen verkauften offiziell Karten für das Spiel. Der Eintritt sollte 1,50 € kosten. Markus kam auf die Idee, daß wir uns VIP Tickets holen sollten. Kosteten immerhin 4 €. Den Spaß gönnten wir uns und schon waren wir stolze Besitzer einer Karte. Zumindest dachten wir, daß bei VIP was Besonderes dabei wäre. Durch das ganze Essen in den verschiedenen Ländern begann mein Magen immer mehr zu rebellieren. Ich begann zu überlegen, was Besser wäre. Zurück zum Restaurant, ab in den Park oder ins Stadion. Wir entschieden uns, obwohl wir noch mehr als ne Stunde bis zum Anpfiff hatten, den Weg ins Stadion zu nehmen. Nach einer kurzen Untersuchung am VIP Eingang waren wir auch schon im Stadion. Mein Weg führte gleich mal zur Toilette, die ich nicht empfehlen kann. Ein Loch im Boden und ein "etwas" unangenehmer Gestank. Egal, ich musste sie trotzdem nutzen. Danach traf ich mich wieder mit den Jungs, die einen etwas amüsanten Ausdruck im Gesicht hatten. Kamen natürlich auch ein paar blöde Sprüche, aber da stand ich drüber. Leider kamen auch noch Magenschmerzen dazu, so war der weitere Verlauf etwas unangenehmer. Danach begaben wir uns zu der VIP Lounge, die sich als totaler Reinfall ergeben sollte. Denn wir bekamen nur einen gepolsterten Sitz angeboten, aber mit Lounge und frei Essen und Trinken war nichts. Etwas enttäuscht machten wir uns noch einmal hinaus aus dem Bereich und gingen eine Stadionrunde, um zumindest noch ein paar gute Fotos zu machen.


Als wir die Hälfte hinter uns hatten, fielen uns einige andere Hopper auf. Typische Kleidung und Benehmen. Aber wir sprachen sie nicht an. Man bemerkte sich nur und nickte kurz. Nur lustig, daß man auch in solchen Ländern nie Alleine unterwegs ist. So beendeten wir unsere Runde und es ging wieder zurück auf unseren gepolsterten Platz. Zum Stadion! Es war bis jetzt das beste Stadion, daß wir auf unserer Tour gesehen hatten. Eine alte Schüssel, wie man sie aus den alten Tagen von Deutschland kennt. Die Sitzreihen waren flach zum Spielfeldrand hin, trotzdem sah man gut auf das Spielfeld. Außen herum standen 4 große Flutlichtmasten. Aber auch dieses Stadion ist natürlich aufgrund des Alters schon in die Jahre gekommen. Merkte man daran, daß die Flutlichtmasten schon gut im Rost standen und überall der Putz runter bröckelte. Zum Spiel: Nasaf ist von der Tabelle her die bessere Mannschaft, aber die Heimmannschaft begann von Anfang an forsch und wollte gleich zeigen, wer hier der Herr im Hause ist. Dementsprechend verunsichert war auch die Auswärtsmannschaft und brachte in der ersten Halbzeit nichts zusammen. Obwohl Pakhtakor überlegen war, konnten sie ihren Vorteil nur durch wenige gute Chancen nutzen. Trotzdem gab es in der ersten Halbzeit kein Tor. Die zweite Halbzeit startete ähnlich wie die Erste, nur daß Nasaf jetzt durch Umstellungen etwas besser ins Spiel fand. So entwickelte sich ein gutes Spiel. Durch einen Doppelschlag in der 67. und 69. Minute ging die Heimmannschaft in Führung. Die wenigen Fans im Stadion waren begeistert. In der 78. Minute fiel der Anschlusstreffer, es wurde dadurch noch einmal spannend. Nun drückte die Auswärtsmannschaft aufs Tempo, aber alle Mühe war vergebens, denn die Heimmannschaft stellte sich Hinten rein und versuchte es mit Kontern. Sollte aber Alles nichts mehr bringen und das Spiel wurde mit einem 2:1 für Pakhtakor abgepfiffen.





Wir hatten ein gutes Spiel gesehen und waren wirklich zufrieden. Da wir es nicht eilig hatten, ließen wir uns Zeit beim Verlassen des Stadions. Unser Weg führte uns zurück ums Stadion zum Restaurant (Cabaret Bar). Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und durch die Beleuchtung sahen wir das Ziel schon von Weitem. Dort angekommen wurden wir freundlich in Empfang genommen und wir bekamen einen Tisch auf der Veranda. Unser Essen bestand wieder einmal aus Schaschlik, Kebab, Salat und Brot. Typisch Einheimisch. Dazu gönnten wir uns ein paar Bierchen und ließen so den Abend erst einmal ausklingen. Die Toilette konnte ich hier empfehlen. Mit Porzelanschüssel. Wurde auch ein, zweimal von mir besucht. Zusätzlich wurden wir auch noch von Einheimischen auf einen Obstteller eingeladen. Und zu einem Pläuschen in Englisch.
Nachdem wir unsere Rechnung beglichen hatten, zwischen 8 . 10 € pro Nase, begaben wir uns zur Straße, hebten die Hand heraus und kurz darauf stand schon wieder ein Zivilist mit seinem Auto bereit, der uns für ein Trinkgeld zum Hotel brachte. Benni ging schon mal vor ins Zimmer, Markus und ich machten uns noch einmal auf Erkundung, um ein Kiosk zu finden, wo man noch einen Abendtrunk zu sich nehmen konnte. Bei Nacht den Fußweg entlang der Straße zu nutzen ist auch schon ein kleines Abenteuer. Denn die tiefen Löcher im Boden so wie das ganze Getier, daß unterwegs war, war schon echt gefährlich. Auch die Beleuchtung auf dem Weg ließ zu Wünschen übrig. Vorsicht war angesagt, denn keiner von uns Beiden hatte Lust auf eine Verletzung und einem Besuch im Krankenhaus. Vor allem in diesem Land bestimmt empfehlenswert. Nach ein paar Nachfragen fanden wir wirklich noch ein Kiosk, daß Bier verkaufte. Beim ersten Blick ins Geschäft sahen wir nichts, aber nach einer Nachfrage wurden ein paar Flaschen aus einem Versteck unterhalb des Tresens gezogen. Die waren sogar tief gekühlt. Wir wurden darauf hingewiesen, daß das Trinken von Alkohol auf öffentlichen Straßen verboten war. Daran hielten wir uns dann auch auf unserem Rückweg zum Hotel. Als wir dann zurück auf dem Zimmer waren kam der gemütliche Teil des Abends. Wir tranken noch das Bier leer und beendeten damit den heutigen Tag!
Fazit des Tages:
Der Grenzübertritt wurde leichter erledigt, als erwartet. Länderpunkt Usbekistan abgehakt. Die Magen- und Darmverstimmung hatte mich eingeholt!











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