Eifelturm Paris

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Mittwoch, 2. Dezember 2020

01.11.2020 Teutonia Ottensen : Weiche Flensburg

Plan der Tour:
Teutonia Ottensen : Weiche Flensburg
Anpfiff: 14 Uhr
Halbzeit: 0:2; Endstand: 1:2
Stadion: Hoheluft (Hamburg)
Zuschauer: 315 ; Auswärts: 0

Entfernung:
gesamt:                                 280 km

Kosten:
Sprit:                    25 €
Diverses:              20 €
gesamt:                45 €

Mit dabei:
Bernd und ich

Planung und Vorbereitung:
Aufgrund des verfrühten Lockdown in Schleswig-Holstein wurden auch alle Veranstaltungen und Fußballspiele des heutigen Tags abgesagt. Blieb nicht mehr viel übrig, in der Nähe ein Fußballspiel zu sehen. Bei meinen Forschungen im Internet war mir aufgefallen, dass es in Hamburg einen Regionalligisten gibt, den ich noch nicht besucht hatte. Der Verein heißt Teutonia Ottensen. Meine Nachforschungen im Internet sollten ergeben, daß dieser Verein im Stadion von Victoria Hamburg spielt. Dieser Ground hat immerhin ein Fassungsvermögen von 5004 zuschauen. Ich erzählte meinem Kurkollegen Bernd von meinem Plan, dieses Spiel zu besuchen. Da er für den Sonntag auch noch nichts vor hatte wollte er sich mir anschließen. Am Tag vor dem Spiel war ich in Schwerin und Bernd machte sich über das Internet schlau, ob man Karten für dieses Spiel bekommen könnte. Auch ich hatte die Woche zuvor schon versucht, mit dem Verein Verbindung aufzunehmen. Leider wurde mir auf meine E-Mails keine Antwort geschickt. Bernd sollte es wirklich schaffen, nachdem er bei dem Verein angerufen hatte, jemanden ans Telefon zu bekommen. Laut Webseite des Vereins stand nämlich dort geschrieben, dass keine Auswärtsfans zugelassen werden, sowie Zuschauer, die nicht aus der Hamburger Umgebung sind. Dementsprechend hatte ich Bedenken, dort ins Stadion zu kommen. Nachdem Bernd mit einem Verantwortlichen des Vereins gesprochen hatte sollte er erfahren, dass ca. 200 Karten, die noch für den öffentlichen Verkauf zur Verfügung standen, an alle Zuschauer gehen, außer sie kommen aus Flensburg. Er bekam auch zur Information, dass die Kassen um 12 Uhr öffnen würden und es jetzt nach dem Prinzip geht, wer zuerst kommt, bekommt auch die Karten. Dementsprechend nahmen wir uns vor, rechtzeitig loszufahren um zwischen 11:30 und 11:45 Uhr am Stadion zu sein. Nach meiner Rückkehr aus Schwerin setzten wir uns noch einmal zusammen und besprachen die Einzelheit. Damit stand der Plan für die Tour. 

Tourplan: 
Am Sonntag den 01.11.2020 um 10:30 Uhr saßen wir im Auto und begannen die Tour. Das Navi auf dem Handy zeigte an, dass wir um 11:30 Uhr am Stadion sind. Zu Beginn der Strecke mussten wir ca. eine halbe Stunde auf der Landstraße fahren, bis wir auf die Autobahn nach Hamburg kamen. Die Fahrt verlief gut und bei der Ausfahrt Hamburg Stellingen mussten wir dann abfahren und hatten noch ein paar Kilometer durch die Stadt. Nachdem wir auch hier ohne große Probleme durch kamen waren wir in kürzester Zeit dann am Stadion. Wie vorher schon angesprochen, hat Teutonia zwar einen eigenen Fußballplatz, aber dort dürfen sie wegen gewisser Auflagen der Regionalliga Nord nicht spielen. Deswegen sind sie ausgewichen auf das Stadion von Victoria Hamburg. Nachdem wir an diesem vorbeigefahren waren begann die Parkplatzsuche. Diese sollte sich am heutigen Tag gar nicht so einfach gestalten. Nachdem wir ein paar kleine Seitenstraßen abgefahren waren bemerkten wir, dass es hier aussichtslos war. Deswegen, weil wir bei unserer Hinfahrt zum Stadion auf der Hauptstraße ein paar Parkbuchten entdeckt hatten, fuhren wir noch einmal zurück und stellten in einer Bucht das Fahrzeug ab. Wir waren zwar ca. 1 km entfernt, aber die Strecke überwanden wir locker zu Fuß. Um 11:40 Uhr waren wir dann am Stadion und gingen zum Kassenhäuschen. 
Dort stand gerade einmal eine Person vor uns. Wir hatten uns schon einen Kopf gemacht, zu spät dran zu sein. In den 20 Minuten, die wir warteten, tat sich am Stadion so einiges. Des Sicherheitspersonal tauchte auf und übernahm seine Arbeit. In den beiden Kassenhäuschen wurden Vorbereitungen zum Verkauf getroffen und eine kleine Gruppe von ca. 15 Mann kam aus dem Stadion mit Trainingsanzügen des Heimatvereins. Wir gingen davon aus, dass es die Amateure von Teutonia waren. Sie hatten drei Chantré Flaschen, eine Weinflasche und ein paar Bierdosen mit dabei. Sie begaben sich auf die gegenüberliegende Straßenseite, machten dort ganz schön Lärm und begannen das Zeug zu trinken. Wir beobachteten sie ein wenig und so verging die Zeit recht schnell. Kurz vor 12 Uhr wurde dann die Stadionkasse geöffnet. Jetzt war die Stunde der Wahrheit. Sollten wir Probleme gekommen, weil wir nicht von Hamburg waren, hatte ich einen Plan B und wir würden noch ein anderes Spiel anfahren. Nachdem unsere Ausweise geprüft wurden bekamen wir unsere Karten und wurden darauf hingewiesen, wenn dir jetzt schon ins Stadion gehen, dann würden wir auch nicht mehr herauskommen. Natürlich fragten wir, ob wir den jetzt schon hinein mussten und zum Glück bekamen wir zu Antwort, dass wir uns noch außerhalb des Stadions aufhalten durften. Bedeutete für uns, wir schauten uns noch nach einem Restaurant um, um dort zu Mittag zu essen. 
In einer naheliegenden Querstraßen fanden wir ein griechisches Restaurant, dass wir für die Mittagsverpflegung auswählten. Nachdem wir dann gemütlich dort saßen bekamen wir das ganze Ausmaß des Lockdownleides erst wieder richtig mit. Denn der Besitzer kam öfters an unserem Tisch und erzählte, dass er auch Außerhausverkauf hätte, wenn jetzt alles geschlossen wird. Denn er hatte Bedenken, dass ihm durch die Schließung seines Restaurants sehr viel Geld verloren geht. Dort verbrachten wir etwas mehr als eine Stunde und um 13:30 Uhr machten wir uns dann auf dem Weg zurück zum Stadion. Dort war am Eingang jetzt schon viel mehr los und die Kontrollen wegen den Eintrittskarten, Fieber messen, eintragen in Listen wurde sehr genau genommen. Kurz vor der Tribüne, mussten wir noch bei einem Tisch mit zwei jungen Burschen vorbeischauen. Diese hatten Listen vor sich liegen, die die Tribüne des Stadions in einem Schachbrett zeigte. Jedes Feld war ein Sitzplatz und wurde einzeln zugeteilt. Die Nummer wurde auf unsere Karte geschrieben die den Sitzplatz bedeutete. Als wir vor der Tribüne standen sahen wir auf der linken unteren Seite von dieser die jungen Burschen, die sich vorhin auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit den alkoholischen Getränken vergnügt hatten. Es waren also keine Amateurspieler von dem Verein, sondern eine Gruppierung von Ultras. Ich fragte noch einen Ordner, ob es einen Fanstand gab, doch auch hier war wegen Corona alles geschlossen. Nur 2 Imbissstände mit Getränkeverkauf waren geöffnet. Da wir nichts mehr Großartiges vor hatten begaben wir uns dann auch schon auf unseren Sitzplatz. Dieser wurde uns dann von einem Ordner gezeigt und wir wurden darauf hingewiesen, daß wir nur diesen Platz nutzen sollten. Die Anordnung von den Plätzen war auch sehr verwunderlich, denn man durfte in einer Reihe komplett nebeneinander sitzen. Es waren keine Plätze neben uns frei. Dafür war aber die komplette Reihe vor und hinter uns gesperrt mit Absperrband.
Zum Stadion:
Dieses Stadion besteht aus vier unterschiedlichen Tribünen. Der Platz der heute freigegeben war, die Haupttribüne ist eine Holztribüne mit Beton Stufen. Auf diesen sind die Sitz-schalen angebracht. Das ganze Dach, sowie das Gestell, dass dieses hält besteht aus Holz. Links neben der Tribüne befindet sich eine kleine Stehplatztribüne, die wohl in normalen Zeiten für die Heimfans ist.
Von der Haupttribühne aus gesehen rechts ist eine Stehplatztribüne. die sich hinter der ersten Hintertor Kurve befindet. Sie scheint wohl schon sehr alt zu sein, denn auf den Stufen wächst Gras und Moos.
Die Gegengerade ist ebenfalls ein reiner Stehplatzbereich, der auch schon gut bewachsen ist. Die von der Tribüne aus gesehen linke Hintertor Kurve ist nur Werbebande und wird nicht von Zuschauern genutzt. Gespielt wird hier auf Kunstrasen.
Zum Spiel:
Pünktlich um 14 Uhr war der Anpfiff des Spiels. Laut Internet wurden 15 Minuten vor Beginn die Tore geschlossen und niemand konnte / durfte mehr ins Stadion. Ab Beginn des Spiels versuchten die Ultras ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen. Man merkte der Heimmannschaft in den ersten paar Minuten an, dass sie sehr viel Respekt vor Flensburg hatten. Deswegen kam auch Flensburg besser in die Partie. 
Nach 10 Minuten musste der Trainer von Ottensen schon das erste Mal einen Spieler wegen Verletzung auswechseln. Die erste Chance des Spiels sollte trotzdem Teutonia haben. In der 15. Minute wurde ein Angriff über links eingeleitet. Der Ball lief schnell durch die eigenen Reihen und ein Spieler kam frei am Sechzehner zum Schuß. Diesen konnte der Torwart von Flensburg sehr gut parieren. Trotzdem waren die ersten 15 Minuten des Spiels sehr zerfahren. Doch mit dieser Chance wurde das Spiel besser. Gleich mit dem Gegenzug fiel das 0:1. Ein Spieler von Weiche tankte sich an der rechten Seite durch, flankte den Ball in den Strafraum und ein freistehender Spieler köpfte diesen ins Tor. In der 22. Minute fast das 0:2. Der Torwart von Teutonia will den Ball schnell vom Tor auf einen Abwehrspieler spielen. Der Stürmer von Flensburg ahnte das, spritzte dazwischen und schnappte sich den Ball. Dann passte er diesen zu seinem Mitspieler und der schoß den Ball ins leere Tor. Zum Glück für die Heimmannschaft und den Torwart stand der zweite Spieler im Abseits. Weiter war Flensburg die bessere Mannschaft, Teutonia bekam die Erfurcht vor Flensburg nicht weg und bekam in der ersten Halbzeit das Spiel nicht unter Kontrolle. In der 41. Spielminute der nächste Fehler vom Torwart. Eine Flanke der Auswärtsmannschaft rollte in das Torwartaus. Der Torwart von Ottensen hätte diesen Ball nur ausgehen lassen müssen, doch er rannte in Richtung Eckfahne und nahm den Ball an. Das bemerkte der Gegner und setzte ihn mit zwei Mann so unter Druck, daß er den Ball versuchte hinaus zu flanken. Dies misslang ihm und die Bogenlampe landete bei einem gegnerischen Spieler. Der versuchte schnell in den Strafraum zu kommen und wurde im Sechzehner gefoult. Der Schiedsrichter überlegte nicht lange und zeigte Strafstoß. Eine absolut unnötige Aktion. Dieser Strafstoß brachte Flensburg das 0:2 ein.

Durch diese Aktion war Ottensen total von der Rolle und musste sich erst einmal wieder sammeln. In der 44. Minute noch eine Großchance für Flensburg. Ein schneller Gegenstoß von ihnen. Es waren drei Spieler von beiden Mannschaften, die sich gegenüber standen. Trotzdem kam ein Flensburger frei zum Schuß. Aber der Torwart konnte den Ball abwehren. Dies sollte die letzte nennenswerte Aktion in der ersten Halbzeit gewesen sein. Der Schiedsrichter pfiff zur Halbzeit ab. Was man in dieser bemerkte, die Auswärtsmannschaft stand in der Abwehr sehr sicher und spielte aus dieser mit schnellen Kontern heraus. Auch warteten sie auf die Fehler der Heimmannschaft und setzten diese schnell um. Wir verblieben die 15 Minuten auf unserem Platz und beobachteten die Gruppe der Ultras. Diese hatten schon gut einen sitzen und auch ein paar Joints kamen zum Einsatz. Jedenfalls hatten sie in der ersten Hälfte alles gegeben, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Nach 15 Minuten Pause standen die Spieler wieder auf dem Platz und die zweite Halbzeit wurde angepfiffen. Jetzt zeigte sich ein anderes Bild. Ottensen war präsenter auf dem Platz, störte eher und drückte Flensburg sein Spiel auf. In der 50. Minute die erste Großchance für das Heimteam. Dieses Mal kam ein schneller Spielzug durch die Mitte. Ein Spieler von Teutonia hatte sich frei gelaufen und bekam den Ball. Doch er war zu nervös und setzte den Ball neben das Tor. Jetzt übernahm Ottensen immer mehr die Kontrolle und erspielte sich  mehr Spielanteile. In der 69. Minute ein Freistoß an der Strafraumgrenze. Der Torwart von Weiche kann diesen gerade noch abwehren und der Nachschuß wurde über das Tor geschossen. In der 70. Minute sollte es dann endlich klappen mit dem Anschlußtreffer. Es gab einen Eckball für Teutonia. Der Ball ging durch Freund und Feind hindurch und irgendwie bekam ein Spieler den Ball zum 1:2 über die Linie gedrückt. 
Jetzt merkte man Flensburg an, daß sie in der Abwehr schwammen. Der Trainer wechselte ein paar Abwehrspieler durch, um frische Kräfte zu bringen und wieder Sicherheit ins Match zu bringen. Diese Entscheidung sollte sich als richtig zeigen. Denn nun wurden auch die Chancen für Teutonia weniger. Eine große Chance ergab sich noch in der 85. Minute, doch die wurde ebenfalls vergeben. Der Heimmannschaft lief immer mehr die Zeit davon und Flensburg stand nur noch hinten drin und versuchte, das Ergebnis zu halten. Leider fiel Teutonia nichts mehr ein und mit einer kurzen Nachspielzeit von 2 Minuten pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. 
Am Ende der zweiten Hälfte bedankte sich der Stadionsprecher bei den Zuschauern für die Unterstützung der Mannschaft und verabschiedete sich auf ungewisse Zeit, denn mit dem Ende von diesem Spiel wurde auch die Regionalliga Nord auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Seine letzten Worte waren: "Das Spiel ist so geendet wie Sie es gesehen haben".
Für uns ergab sich folgendes Bild. In der ersten Halbzeit war Flensburg besser, in der zweiten Halbzeit Ottensen. Es reichte aber nicht, um das Spiel noch zu drehen. Chancen hatten sie genug, aber wenn man Diese nicht nutzt und auch noch die Fehler in der ersten Halbzeit macht, ist ein Sieg unmöglich. 
Nach dem Schlußpfiff kamen die Spieler dann noch zu der Haupttribüne und bedankten sich bei der Fangruppierung, die sie immer noch anfeuerten. 
Danach war es auch Zeit für uns, aus dem Stadion zu gehen. Ebenso wie beim Betreten des Stadions wurde jetzt nur ein Ausgang geöffnet. Wir gingen zurück zum Auto und nachdem wir dieses erreichten, fuhren wir zurück nach St. Peter Ording. Die Fahrt durch die Stadt sollte sich wieder als problemlos zeigen und kurze Zeit später waren wir dann auf der Autobahn. Nun stand noch ca. eine Stunde Fahrt auf unserer ToDo Liste. Wir unterhielten uns über das gesehene Spiel und wie fahrlässig Teutonia mit seinen guten Chancen umgegangen war. Dieses Spiel hätten sie definitiv nicht verlieren müssen. Nachdem wir dann von der Autobahn abgefahren waren sollten jetzt noch einmal 30 Minuten Landstraße auf uns zukommen. Aber auch diese schafften wir ohne Komplikationen und um 18 Uhr waren wir dann wieder zurück in der Kuranstalt. 
Fazit der Tour: 
Es war wohl für längere Zeit die letzte Möglichkeit, ein Fußballstadion mit Spiel zu sehen. Das Besorgen der Karten und Auflagen, die wir im Internet gelesen hatten, sollte sich dann doch als sehr einfach zeigen. Wir sahen ein sehr schönes Stadion, ein gutes Spiel, dass die cleverere Mannschaft gewonnen hatte. Der Ausflug mit Bernd hat sehr viel Spaß gemacht und die Aufgabenverteilung zwischen uns Beiden war auch sensationell.  
















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